Um die Bewertung "Sehr gute Work-Life-Balance" ins rechte Licht zu rücken
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der Grundgedanke der zur Gründung führte. An und für sich gefällt mir der Gedanke, dass man damals angetreten ist, um ein Forschungskompetenzzentrum im Raum Graz zu gründen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Abgesehen von den angeführten Kommentaren, dass sehr viele Projekte nichts mit Forschung zu tun haben, sondern lediglich staatlich subventioniert die Entwicklungsarbeit der Industriepartner abdecken.
Und natürlich:
Dass Recruiting-Abteilungen Bewertungen in Jobportalen abgeben und 5 von 5 Punkten vergeben. Das ist wirklich lächerlich.
Verbesserungsvorschläge
Qualität vor Quantität. Meiner Meinung nach sollte sich das ViF auf tatsächliche Forschungsarbeit konzentrieren und weniger als Ingenieursbüro auftreten. In diesem Zusammenhang müsste man jedoch einen Großteil der Führungspersönlichkeiten auswechseln.
Kommunikation
Funktioniert meist hinterrücks. Dementsprechend ergeben sich oft interessante "stille Post" Momente.
Vorgesetztenverhalten
Viele der Vorgesetzten geben sich auf den ersten Blick offen und lösungsorientiert. Nach einiger Zeit stellt man jedoch fest, dass dies meist nur aufgesetzt ist und in der letzten Leadership Fortbildung unter dem Motto Mitarbeitermanipulation erlernt wurde.
Ich habe mit meine Vorgesetzten die Erfahrung gemacht, dass sie mit konstruktiver Kritik gar nicht umgehen können und die Kritiker im Gegenzug hinterrücks kompromittieren.
Interessante Aufgaben
Da gehen die Meinungen ordentlich auseinander. In den Medien gibt sich das ViF gerne als internationale Forschungseinrichtung, tatsächlich ist der Forschungsgehalt der Tätigkeit des öfteren mehr als nur bescheiden. Die meiste Zeit ist man damit beschäftigt irgendwelche stupide Projektarbeit zu erledigen.
Umgang mit älteren Kollegen
Die einzigen 45+ Kollegen sind in Führungspositionen tätig. Dementsprechend ist der Umgang hervorragend und daher gibts von mir 5 Punkte. Alternativ könnte man nach dem Umgangen mit Kollegen 35- fragen, der in diesem Fall katastrophal ist und wahrscheinlich keinen Punkt verdient hätte.
Arbeitsbedingungen
Box office und Großraumbüros mit teilweise mehr als 16 Arbeitsplätzen kann man ja wohl kaum gutheißen.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist äußerst dürftig. Speziell beim Einstiegsgehalt liegt man nur ca. €60 Brutto über dem der TU. Dementsprechend rate ich allen, die mit dem einem Doktoraststudium liebäugeln sich besser an der TU zu bewerben.
Im Prinzip kriegt man beim ViF einen All-In. Um diesen schlechten Beigeschmack zu versüßen, kriegt man 6 extra Tage frei. Allerdings kann man über diese 6 so genannten Verfügertage nicht frei verfügen. Z.B. darf man für den zweiwöchigen Betriebsurlaub zu Weihnachten keine Verfügertage konsumieren.
Beim näheren Hinschauen kriegt man auch nichts geschenkt, da es sich hier in Wirklichkeit um versteckten Zeitausgleich handelt. Ich wurde von meinen Vorgesetzten mehrfach dazu angehalten, mindestens so viele Überstunden zu machen, damit sich in Summe diese 6 Tage oder mehr ergeben. Andernfalls wäre eine Beteiligung meiner Person an etwaigen Prämien äußerst unwahrscheinlich.
Image
Auf Grund intensiver PR-Tätigkeit besser als sie eigentlich sein dürtfte.
Karriere/Weiterbildung
Die meisten Mitarbeiter am ViF werden als Junior Researcher angeworben. Um vom äußerst bescheidenen Einstiegseinkommen abzulenken wird den Bewerben die Möglichkeit eine Dissertation in Aussicht gestellt.
Oft bleibts dann allerdings dabei, da man bei der oft stupiden Projektarbeit keine Gelegenheit eine Dissertation zu verfassen. Dementsprechend wundert es auch nicht, dass viele Mitarbeiter erst sehr spät bzw. gar nicht promovieren. 6-10 jährige Doktoratsstudien sind am ViF keine Seltenheit.