Bei Systemversagen hilft Ein- und Ausschalten auch nicht mehr
Gut am Arbeitgeber finde ich
Interessante Themen, je nachdem in welchem Team man landet gibt es wirklich tolle Kolleg:innen. Faire Homeoffice Regelung.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Es fehlt auf vielen Ebenen an Struktur und Klarheit.
- Entscheidungen werden entweder gar nicht oder sehr intransparent getroffen.
- Es gibt teils katastrophal inkompetente Führungskräfte. Anstatt diese durch Coachings oder Fortbildungen zu unterstützen, werden Probleme unter den Teppich gekehrt. Das resultiert, etwa im Marketing Team, in einer extrem hohen Fluktuation.
Eigentlich könnte das Unternehmen ein toller Arbeitsplatz sein, aber da die Probleme auf Führungsebene so massiv sind, war ein professionelles Arbeiten für mich leider nicht möglich.
Verbesserungsvorschläge
Dass die Fluktuation in manchen Teams so hoch ist und immer wieder kompetente und engagierte Leute gehen, hat einen Grund. Ich würde insbesondere der HR-Abteilung und dem Betriebsrat raten, Mitarbeiter:innen ernst zu nehmen, wenn es Anliegen gibt und Probleme aufgezeigt werden.
Führungskräftecoachings und transparente Kommunikation sollten gezielt gefördert werden, da es hier extrem große Mankos gibt. Faires Feedback sollte ernstgenommen und nicht ignoriert werden. Davon profitieren im Endeffekt alle.
Arbeitsatmosphäre
In meinem Team leider sehr schlecht. Der Arbeitsalltag war von den Emotionen der Führungskraft geprägt, emotionale Ausbrüche und Lästereien standen an der Tagesordnung. Die Atmosphäre war darum oft sehr spannungsgeladen und unangenehm. Ich habe Verhalten beobachtet, dass im krassen Widerspruch zu der Behauptung "Bei WienIT gibt es kein Mobbing", steht, wie das Unternehmen in Antworten auf andere Kununu-Bewertungen schreibt.
Sehr schade, da die direkten Kolleg:innen durch die Bank kompetent und angenehm waren.
Kommunikation
Es wird versucht, die Mitarbeiter:innen über grundlegende Entwicklungen am Laufenden zu halten. Es gibt eine aktive Befüllung des Intranets mit mehr oder weniger relevanten Themen. Das Motto lautet: Ist die Verpackung hübsch, merkt eh keiner, dass das Paket leer ist.
Da es eine sehr hohe Fluktuation im Marketing-Team gibt, kommt ein stabiler Workflow leider nicht zustande und es bleibt bei der Basisarbeit. Es fehlt an Konzept, Ziel, Struktur und dem nötigen Fachwissen.
Kollegenzusammenhalt
Den Zusammenhalt unter meinen direkten Kolleg:innen habe ich als sehr positiv erlebt. Es wurde versucht, gemeinsam Projekte auf den Boden zu bringen und sich gegenseitig zu unterstützen. Leider wurde uns die Zusammenarbeit durch Managementvorgaben stark erschwert, weshalb ich hier zwei Sterne abziehen muss.
Work-Life-Balance
Das passt mMn gut. Einen Stern Abzug gibt es, da man im Marketing Team aufgrund der zahlreichen Wechsel häufig Zusatzaufgaben von ehemaligen Kolleg:innen übernehmen muss.
Vorgesetztenverhalten
Leider muss ich sagen, dass ich in meiner bisherigen beruflichen Laufbahn noch nie mit einer Führungskraft zu tun hatte, die so schwierig im Umgang ist. Emotionen und persönliche Unsicherheiten stehen im Vordergrund. Mikromanagement bis auf kleinste, auch den Privatbereich betreffende, Ebene und sich ständig ändernde Arbeitsanweisungen sind an der Tagesordnung. In der Stellenausschreibung wurde zudem nicht erwähnt, dass auch das ständige Bestätigen und Loben der Führungskraft zu den alltäglichen Arbeitsaufgaben zählt.
Eine Führungskraft muss nicht allwissend sein und darf mMn auch noch lernen. Es sollte jedoch zumindest grundlegendes Fachwissen im eigenen Bereich vorhanden sein, um ein Team erfolgreich leiten zu können. Hier fehlt es an Klarheit, Struktur und ganz schlicht - an Führungskompetenz. Die Problematik mit der Führungskraft ist im Unternehmen bekannt. Leider haben auch Gespräche mit HR und Betriebsrat, zu keiner Verbesserung geführt - ganz im Gegenteil. Auch hier zeigt sich wieder die mangelnde Professionalität, die sich, meiner Wahrnehmung nach, durch viele Bereiche des Unternehmens zieht.
Interessante Aufgaben
Die Themengebiete und Aufgaben sind interessant und es gibt viel Potenzial für tolle Projekte. Man muss allerdings bereit sein, sich spannende Themen selbst zu suchen und diese eigeninitiativ umzusetzen.
Gleichberechtigung
Halblustige Altherrenwitze werden abgetan als "das ist sicher nur ein Missverständnis, der meint das nicht so".
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kolleg:innen sind gut in die Teams integriert. Problematisch ist eher der Umgang mit "jüngeren" Mitarbeiter:innen U40.
Arbeitsbedingungen
Die technische Ausstattung und die Büros sind in Ordnung. In den Großraumbüros wird oft lautstark telefoniert, das muss man mögen. Es gibt guten Kaffee.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Man ist hier noch sehr am Anfang.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Grundgehalt ist in Ordnung. Schade finde ich, dass die Jahreskarte der Wiener Linien nicht zu den Benefits gehört. Es gibt ein nettes Goodiepaket zum Arbeitseinstieg.
Image
Außerhalb des Stadtwerke-Konzerns ist WienIT weitestgehend unbekannt.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungsmöglichkeiten innerhalb des Konzerns werden angeboten. Wer Karriere machen will, muss sich mit den richtigen Leuten gut stellen und darf nicht anecken.