Letztendlich nur ein Arbeitgeber - wie alle anderen auch
Gut am Arbeitgeber finde ich
BSI lockt mit vielen Annehmlichkeiten: schöne Büroräume, gute Erreichbarkeit, Essensgutscheine, kostenlose Snacks und Getränke, Sportangebote, vorbildliche Arbeitsmittel, Mitarbeiteraktien uvm. Der Kollegenzusammenhalt auf normaler Hierarchieebene ist echt gut. Die Kundenprojekte auf Entwicklerseite sind spannend. Auch intern gibt es tolle Aufgaben.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Abseits dieser Hygienefaktoren unterscheidet sich BSI aber von keinem anderen Arbeitgeber, den ich kenne. Es gibt genau die gleiche Politik wie woanders auch.
Der BSI-Wert "Wir haben keine Hierarchien" ist schlichtweg gelogen. In Baden gibt es eine Führungsmannschaft von zehn bis 15 Personen, die alle Zügel fest in der Hand halten. Wenn du nicht in diese Führungsriege rein kommst, von ihr geduldet oder gefördert wirst, kommst du nicht weiter. Du bleibst du ewige Ameise.
Oder noch schlimmer: du fliegst. Da ist BSI gnadenlos. Mir wurde während der Elternzeit ein Aufhebungsvertrag unter die Nase gehalten, mit der eindringlichen Bitte, diesen zu unterschreiben. Zu einem Zeitpunkt, als das eigentliche Arbeitsarrangement für die Zeit nach meiner Rückkehr bereits besprochene Sache war und wo du deinen Arbeitgeber am meisten brauchst.
Heute, mit etwas Abstand, bin ich mir sicher, dass ich zu vielen Leuten in der Führungsmannschaft unbequem geworden bin. Je älter man wird, desto mehr möchte man seine eigenen Ideen einbringen und desto weniger ist man bereit, dauerhaft 50 Stunden die Woche zu arbeiten. Juniors machen die Arbeit auch, für weniger Geld. Und Freelancer sind flexibler. Beide mucken nicht auf.
Alles in Allem ist BSI in einigen Punkten schon besser als die Masse, letztendlich aber nur ein Arbeitgeber wie alle anderen auch. Du bist für das Unternehmen eine Arbeitskraft, nicht mehr.
Als Sprungbrett, ohne Familie, ist BSI vielleicht nicht das schlechteste.