Bewerben bei der SBB: «Mach was kleinkariertes. Belüg die Bewerber mit uns».
Verbesserungsvorschläge
Ich als Bewerber war zum vereinbarten Termin, pünktlich, in angemessener Kleidung, mit klarem Zeitfenster und gut vorbereitet erschienen. Was leider nicht auf jeden der Teilnehmer des Treffens zutrifft.
Angekündigte Gesprächspartner, auf die man sich vorbereitet hatte, sind einfach nicht zum vereinbarten Termin erschienen. Stattdessen wurde man von einem völlig unvorbereiteten Mitarbeiter begrüsst. Der sich in Arbeitskleidung (welche bereits eine Arbeitswoche hinter sich hatte) von seiner besten Seite präsentierte.
Aus der angekündigten Gesprächsdauer von einer Stunde, hat man ohne Hinweis einfach mal zwei Stunden gemacht.
– Wäre ja nicht so, dass man seinen Zug bekommen muss.
Dann äußerte der HR'leri die Bitte, dass ein persönlicher Kontakt vom aktuellen Arbeitgeber benötigt wird. Auf den Hinweis, dass dies bereits in meiner Antwortmail mit zwei vollständigen Namen und entsprechenden Telefonnummern vorab bereits erledigt wurde. Reagierte man völlig überrascht und mit Worten wie: „Wirklich?“ oder „Weiss ich nicht mehr.“
– Billett vergessen kostet 90,-CHF.
Zum Ende des Gespräches wurde klar und deutlich ein Schnuppertag angeboten. Was meinerseits eindeutig und unmissverständlich vor Ort bejaht wurde. Zusätzlich erfolgte dies mit der Bitte, über das Wochenende alles zu überdenken und selbst eine Entscheidung diesbezüglich zu treffen. Auf meine Nachricht am Montagmorgen mit der erneuten Zusage zum Schnuppertag, inklusive angebotenem Zeitfenster erhielt ich zeitnah eine Antwort.
Aber hierbei handelte es sich nicht um eine Terminbestätigung, sondern um eine unpersönliche standardisierte Absage: "Nach Abschluss aller Gespräche haben wir uns für andere Bewerber entschieden."
– Anfang August wurde die selbe Stelle mit identischer Job-ID erneut von der SBB ausgeschrieben.
Was spiegelt ein solches Verhalten wider?
Hinweis: Allein im Zeitraum meines Bewerbungsprozesses ist die Weiterempfehlungsrate der SBB von 81% auf 69% gesunken.
Bewerbungsfragen
- Immer wieder die viel zu persönlichen Fragen oder Äusserungen:
- "WARUM in Winterthur?"
- "WAS denkt Ihre Partnerin/Familie über den Job/Arbeitszeit?"
- "KEINE Drogen!" "Und KEIN Kiffen!"
- – Habe ich mich ständig (trotz mitschreiben) in meinen Fragen wiederholt und bereits erhaltene Kontaktdaten oder den angebotenen Schnuppertag vergessen, oder Sie?
- Trotz mehrfachen Hinweis immer wieder dieselben Fragen: "WIESO gerade diesen Job?"
- "WIE, WARUM, WO, WESHALB, WOMIT mache Sie eine Fehleranalyse?"
- "WAS werden Sie an Ihrem jetzigem Arbeitgeber vermissen?"
- "Was ist mit Konflikten?", "Wie sind Sie mit Konflikten umgegangen?", "Beschreiben Sie eine Konfliktsituation und wie Sie diese gelöst haben!"
- – Entschuldigung, aber ich wusste nicht, dass dies bei der SBB so ein grosses Thema ist. Ich habe nur selten Konflikte, da ich meinen Job gut mache und vor allem ehrlich bin.