erster guter Eindruck endete mit bitteren Nachgeschmack
Verbesserungsvorschläge
Vorab: Ich habe mich aus Deutschland für die Stelle als Tramführer beworben. Ich und meine Familie wollten unsere mehrmaligen Aufenthalte bei Freunden endlich zu dauerhaften machen und nach Zürich ziehen. Als jemand der grundlegend sehr begeistert ist von ÖVPN und sich in die blauen Trams verliebt hatte, kam daher die Bewerbung als Tramfahrer mehr als nur in Betracht - es war eine Pflicht!
Ablauf:
Man macht sich sehr viel Mühe um Bewerber und Angestellte, so etwas kennt man aus Deutschland nicht mehr. Webseite und Foren bieten ausreichend Informationen. Leider dauerte es bei mir nach mehrmaligen nachfragen 6 Wochen bis zum Telefoninterview( mit Sicherheit der Ferienzeit verschuldet). Die Wartezeit war kaum zu ertragen und ich war sehr gespannt. Zwischenzeitlich musste ich Unterlagen nachreichen( Info fehlt auf VBZ Seite- polizeiliches Führungszeugnis - unbedingt gleich anfordern beim Bürgeramt aufgrund der Wartezeit bei den Behörden).
Telefoninterview:
Bis hierher bin ich sehr zufrieden mit dem gesamten Vorgang bei der VBZ. Das Telefoninterview war dann mehr eine Enttäuschung. Kurz die üblichen Fragen warum man Tramfahrer werden will etc.. Schnell entwickelte sich das Gespräch in die Richtung das der Beruf sowie die Begleiterscheinungen madig gemacht wurden( z.B. Arbeitszeiten, Abzüge vom Lohn, teure Mieten in Zürich, Eintönigkeit) das kombiniert mit meinem Fernstudium wäre eine schwierige Geschichte da ich dann bzw. jetzt überqualifiziert sei( dazu sei anzumerken das ich derzeit über keine abgeschlossene Ausbildung/Studium verfüge) - jeder Versuch darauf hinzuweisen das mir das Tramfahren mehr bedeuten würde als mein Studium bzw. dessen Abschluss und das Tramfahren bei der VBZ das ist was ich schon immer wollte und gesucht habe war dann zum scheitern verurteilt und die Meinung schon vorgefasst. Am Ende habe ich entmutigt zugestimmt mich nach Abschluss des Studiums erneut zu bewerben( bin ich dann nicht überqualifiziert?). Allgemein wurden wesentlich zu wenig Fragen gestellt, man hätte vielleicht noch mehr herausfinden können ob und warum ich geeignet wäre für den Tramfahrer Beruf. Eine E-Mail am Folgetag mit dem Hinweis das ich das Studium zu Gunsten der VBZ sofort einstellen würde und mit weiteren Hintergründen wurde leider nicht mehr beantwortet.
Zusammenfassend muss ich sagen das ich es schade finde das statt zu fragen was ich über Lohnabzüge, Mieten, Dienst als Tramfahrer etc. weiß bzw. in Erfahrung gebracht habe nur daraufhin gewiesen wurde bzw. belehrend aufgezählt wurde als hätte ich mich nicht informiert(Auswandern ist ein gewiss großer Schritt und die Planungen führe ich schon seit einem Jahr durch unterstützt durch meine Schweizer Freunde, von der Billag bis zu Lebensmitteleinkauf wurde Budget und Co. geplant) und mir, ausgerechnet mir zu unterstellen mich würde das Tramfahren langweilen und ich es eintönig finden(da man ja stets die gleiche Linie hin und her fährt) ist sehr bitter.
Einen richtigen Absagegrund habe ich demnach also nicht mehr bekommen, schade. Ich empfehle jedem Bewerbe seinen Lebenslauf richtig "aufzuräumen" und klar heraus zu streichen warum man viele Jahre bei der VBZ bleiben würde. Ebenso empfehle ich den Youtube Kanal: http://www.youtube.com/channel/UCYT3MmN0P6sVlo85LFKvI4Q Ich bin dort bereits alle verfügbaren Linien "mitgefahren" und es gibt zusätzlich zu den Fahrten in der Tram in Zürich einen Einblick was auf einem zukommt und das der Beruf mit der stets notwendigen Konzentration und dem Fahren der schweren Fahrzeuge in den engen Zürcher Straßen eine tägliche Herausforderung ist. Lohn und Krankenversicherungsinfos finden sich hier: http://www.lohncomputer.ch/ Damit man mit dem Nettolohn eine vernünftige Lebensplanung aufstellen kann.
Alles in allem sehr sehr traurig und schade, dennoch danke VBZ!!!