Nicht zu empfehlen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Hohe Mitarbeiterfluktuation aufgrund günstiger Praktikantenanstellungen und somit auch „Brain-Drain“. Schlechte Arbeitsatmosphäre, andauernde Überstunden, keine Benefits, keine Work-Life Balance
Arbeitsatmosphäre
Wenn es nicht den hohen Druck gäbe und es eine gewisse Einsicht oder sogar ein Dankeschön gäbe, wäre die Situation eigentlich ertragbar. Es herrscht jedoch eine allgemeine Lustlosigkeit vor. Man geht motiviert zur Arbeit, stößt aber sofort auf Hindernisse und gibt innerlich nach und nach auf.
Die Geschäftsführung hat die volle Kontrolle über jede Entscheidung, unabhängig von ihrer Größe. Dadurch wird das Unternehmen unflexibel, da alles genehmigt werden muss. Es fehlt an Vertrauen und einer angemessenen Delegierung von Aufgaben. Stattdessen wird unter Druck gearbeitet und mit Angst taktiert.
Kommunikation
Es gibt zahlreiche Fälle, in denen Arbeitsanweisungen unklar formuliert sind und projektrelevante Informationen den Mitarbeitern viel zu spät mitgeteilt wurden. Zusätzlich fällt auf, dass die Geschäftsführung oft mit der Aussage "Was interessiert mich mein Geschwätz von Gestern?" antwortet. Diese Situationen führen zu unnötigen Korrekturschleifen und erhöhen die Unsicherheit und Frustration im Unternehmen.
Kollegenzusammenhalt
Aufgrund des Verbots, während der Arbeitszeit miteinander zu sprechen, besteht kaum die Möglichkeit, eine wirkliche Verbindung aufzubauen.
Work-Life-Balance
Die Zeitpläne für Projekte sind äußerst knapp bemessen. In der Regel werden Praktikanten eingestellt, die noch wenig Erfahrung haben, da sie kostengünstig und unverbraucht sind. Dies führt zu einer beträchtlichen Menge an Unerfahrenheit in den Projekten. Zusätzlich werden die Zeitpläne nach Belieben von der Geschäftsführung geändert, ohne vorherige Benachrichtigung oder Konsultation der betroffenen Mitarbeiter. Die Kommunikation lässt zu wünschen übrig.
Aufgrund dieser Umstände fällt es schwer, in der Freizeit irgendetwas zu planen. Bei bevorstehenden Dreharbeiten erhält man keine Information über die geplante Dauer und soll einfach 24 Stunden am Stück verfügbar sein. Wenn man nach mehr als 10 Stunden fragt, wann man Feierabend machen kann, wird man lediglich gefragt, warum man das wissen möchte.
Es gab sogar schon Situationen, in denen eine Arbeitswoche von sieben Tagen erforderlich war, und Arbeitstage mit mehr als 12 Stunden waren eher die Regel als die Ausnahme, auch am Sonntag. Einer meiner längsten Tage: 19,75 Stunden
Wenn man sich über diese Zustände beschwert, bekommt man lediglich zu hören, dass dies zur Branche gehöre.
Vorgesetztenverhalten
Die Geschäftsführung zeigt bedauerlicherweise keinerlei Führungsqualitäten, was sich in ihren Verhaltensweisen widerspiegelt. Der laute und teilweise respektlose Ton, den sie gegenüber den Mitarbeitern anschlägt, ist beunruhigend. Es fehlt offensichtlich an den notwendigen sozialen Kompetenzen.
Besonders bedenklich ist die Tatsache, dass die Geschäftsführung das Arbeitszeitgesetz und die grundlegenden Rechte der Arbeitnehmer vollkommen missachtet. Statt die Arbeitszeiten angemessen zu regeln und den Mitarbeitern genügend Erholungsphasen zu ermöglichen, wird sich ausschließlich auf eigene Bedürfnisse und Vorlieben konzentriert. Diese Ignoranz gegenüber den Arbeitsgesetzen und den Wünschen der Mitarbeiter ist äußerst frustrierend und demotivierend.
Die Arbeitsatmosphäre in diesem Unternehmen ist stark von den bestenfalls unberechenbaren und im schlimmsten Fall irrationalen Entscheidungen der Geschäftsführung geprägt. Es scheint, dass ihre Entscheidungsprozesse nicht auf klaren Kriterien oder einer fundierten Analyse basieren, sondern eher von persönlichen Launen oder willkürlichen Vorlieben bestimmt werden.
Leider ist auch der Respekt vor den Angestellten nicht vorhanden.
Interessante Aufgaben
Obwohl der Betrieb spannende Aufgaben bietet, werden aufgrund der hohen Fluktuation Projekte ohne das erforderliche Fachwissen umgesetzt, was dazu führt, dass man sich eher unwohl fühlt, sie anderen zu präsentieren.
Gleichberechtigung
Obwohl der Betrieb eine gleiche Bezahlung für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewährleistet, ist bedauerlicherweise eine starke Geschlechterdiskriminierung seitens der Geschäftsführung festzustellen
Umgang mit älteren Kollegen
In der Firma gibt es keine älteren Mitarbeiter.
Stattdessen setzt das Unternehmen hauptsächlich auf ein junges Mitarbeiterteam, das größtenteils noch wenig Erfahrung mitbringt. Die Verantwortung liegt somit vorwiegend bei Ungelernten, Quereinsteigern und Praktikanten, die eigenständig ihre Kompetenzen entwickeln müssen.
Da es keine erfahrenen Kollegen gibt, sind sie auf sich selbst gestellt und müssen sich in kurzer Zeit in ihre Aufgaben einarbeiten, um die Anforderungen der Firma zu erfüllen. Das ganze unter hohen Druck.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen auf der technischen Seite sind zwar akzeptabel, jedoch gibt es einige Einschränkungen. Das verwendete Equipment für die Filmproduktionen ist qualitativ hochwertig, obwohl es nicht auf dem neuesten Stand ist. Leider muss man mit technischen Ausfällen rechnen.
In der Küche fehlt es an grundlegenden Geräten wie einer Mikrowelle oder einen Herd. Dies erschwert die Zubereitung von Mahlzeiten und das Büro bietet keine angenehme Atmosphäre für eine Mittagspause. Außerdem wird in der Küche von der Geschäftsführung Kaffeesatz für seine privaten Pflanzen gesammelt, was zu Schimmelbildung und dem Anziehen von Fruchtfliegen führt. Diese Situation ist unhygienisch.
Darüber hinaus herrscht im Büro eine strenge Ruhepolitik, wodurch es nicht erlaubt ist, Radio zu hören oder sich miteinander zu unterhalten. Manche Mitarbeiter arbeiten dauerhaft in Räumen ohne Tageslicht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ist nicht vorhanden. Die Geschäftsführung bestellt mehrfach am Tag bei Amazon. Meistens sind das Kleinigkeiten, die es im Supermarkt oder Baumarkt zu holen gibt.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist in Ordnung, jedoch verdienen viele Kollegen in meiner Branche mehr. Wenn man um eine Gehaltserhöhung bittet, wird einem immer wieder gesagt, dass es der Firma finanziell nicht gut geht. Man fragt sich irgendwann, wann es der Firma denn endlich besser gehen wird. Dadurch sinkt auch schnell die Motivation.
Manchmal bekommt man einen kleinen Bonus.
Image
In der Branche nicht der beste Ruf.
Karriere/Weiterbildung
Leider muss ich sagen, dass es hier keine adäquaten Möglichkeiten zur Weiterbildung oder die Option, an Kursen teilzunehmen, gibt. Die Verantwortung, sich neue Fähigkeiten anzueignen, liegt vollständig beim Einzelnen. Oftmals werden Informationen lediglich oberflächlich oder in einer saloppen Art und Weise vermittelt, mit der deutlichen Bemerkung, dass es an einem selbst liegt, sich das Wissen anzueignen, wenn man wirkliches Interesse an dem Beruf hat.