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Novartis
Bewertung

Licht und Schatten

2,0
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung bei Novartis Rudolstadt (ehem. AEROPHARM GmbH) in Rudolstadt gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

bietet viele Chancen und hat auch in Zukunft großes Potential (starkes Wachstum in der Vergangenheit, voraussichtlich weiteres Wachstum, moderne Gebäude und Anlagen, Incentives in Form von Bonuszahlungen, junge Mitarbeiter mit viel Entwicklungspotential)

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Vorgesetztenverhalten geprägt durch Mangel an Vertrauen und Interesse, mehr Peitsche als Zuckerbrot, schlechte Kommunikationskultur, teils ungerechte Verteilung des Arbeitspensums)

Verbesserungsvorschläge

Kommunikationskultur kritisch prüfen (v.a. in Hinblick auf Umgang mit vertraulichen Daten); Bewertungssystem für Vorgesetztenverhalten enführen.

Arbeitsatmosphäre

Es gibt zu viele unbesetzte Stellen, daher herrscht bei vielen (aber nicht bei allen) Mitarbeitern große Hektik und Streß. Das wirkt sich generell nicht gut auf die Arbeitsatmosphäre aus. Es herrscht teilweise eine gereizte Stimmung. Das wird auch dadurch gefördert, dass nicht alle Mitarbeiter gleichermassen mit Arbeit überschüttet werden. Derartige Ungerechtigkeiten werden unter den Mitarbeitern durchaus wahrgenommen. Durch die verbreitete Hektik im Unternehmen unterlaufen auch viele Flüchtigkeitsfehler, was natürlich zu einem erhöhten Arbeitsaufwand für die Fehlerkorrektur führt.
Die Personaldecke ist in mehreren Bereichen recht dünn gestrickt, das führt immer wieder zu erhöhtem Streß wenn ungeplante Erhöhungen des Arbeitspensums anstehen, z.B. zur Fehlerkorrektur oder bei Krankheit.
Trotz dieser systembedingten Probleme sind viele Kollegen mit Elan und Humor bei der Arbeit und tragen so in einer positiven Weise dazu bei, den Stress zu reduzieren.

Kommunikation

Die Kommunikationskultur in diesem Unternehmen ist sehr stark auf "Klatsch und Tratsch" ausgerichtet. Darauf sollte man sich einstellen, wenn man hier anfängt. Wer kein gutes Netzwerk aufbaut, dem werden essentielle Informationen vorenthalten. Teilweise verbreiten sich Informationen über die inoffiziellen Kanäle schneller als durch die offizellen, außerdem landen teils sogar vertrauliche Informationen bei Personen, die diese Informationen offiziell gar nicht haben dürften. Dazu trägt sicher das betriebsinterne Chat-System bei, das zwar für die Arbeit gewisse Vorteile bietet (Statusmeldung, welcher Kollege gerade an seinem Arbeitsplatz ist und wer gerade nicht verfügbar ist), wird aber auch von diversen Mitarbeitern für Privates verwendet.
Besonders unangenehm sind mir einige Kollegen aufgefallen, die anderen Kollegen Informationen gezielt vorenthalten haben. Teils wurde dies genutzt, um Andere ins Messer laufen zu lassen. Teils wird die Informationsverweigerung auch dazu genutzt, um sich hinterher als "Retter in der Not" darzustellen, der dem Kollegen aus der Patsche hilft. Hier ist also Vorsicht angebracht. Besonders als Abwehr gegen solches Verhalten ist ein gutes Netzwerk unumgänglich!

Tipp: Es gibt in verschiedenen Abteilungen einige sehr gut vernetzte Mitarbeiter, diese sollten zum Aufbau eines Netzwerks bevorzugt herangezogen werden. Diese Personen sind dadurch zwar auch mit Vorsicht zu behandeln, es kann sich aber auszahlen!
Daneben gibt es außerdem auch viele herzensgute und hilfreiche (dienst)ältere Kollegen, die immer wieder nützliche Informationen zu firmeninternen Beziehungen und Traditionen beitragen können.

Kollegenzusammenhalt

Kollegenzusammenhalt: Teils sehr gut, teils sehr schlecht. Etwa die Hälfte der Kollegen macht gute Arbeit, ohne besonders positiv oder negativ aufzufallen. Etwa ein Viertel der Kollegen hängt sich mit bewundernswertem Elan in ihre Arbeit und leistet aktiv Beiträge zu produktiver Kooperation, ganz so, wie es für ein Unternehmen und für die Arbeitsatmosphäre gut ist. Das Letzte Viertel der Kollegen fällt negativ auf. Teils schlägt man sich hier mit Kollegen herum, bei denen man wegen Allem mehrfach nachfragen und Druck machen muss. Das ist zwar teilweise wegen Überlastung aufgrund unbesetzter Stellen verständlich, teilweise hat man es aber auch mit Leuten zu tun, die mehr Beschäftigung vortäuschen als real vorhanden ist. Einige wenige Kollegen halten gezielt Informationen zurück, um anderen Kollegen zu schaden oder sich selbst besser darzustellen. Mehr dazu beim Punkt "Kommunikation".

Work-Life-Balance

Die Work-Life-Balance ist offiziell sehr gut. Inoffiziell leisten viele der Mitarbeiter nicht registrierte Überstunden. Das können mit Arbeit gefüllte "Pausen" sein oder Dokumente, die man sich bei der Zugfahrt nach Hause noch durchliest. Für viele ist es auch der Laptop, auf dem abends zu Hause noch weitergearbeitet wird, teils für online-Schulungen, teils für sonstige PC-Arbeit.
Es gibt viele Kollegen mit Kindern, außerdem gehen immer wieder Kollegen in Elternzeit, ohne dass dies ihrer Karriere zu schaden scheint. Auf Familie wird also vorbildlich Rücksicht genommen.

Vorgesetztenverhalten

Das Vorgesetztenverhalten ist teils neutral, teils unangenehm. Man wird mit seiner Arbeit allein gelassen, es zählen lediglich Ergebnisse. Das ist ein vorteil, wenn alles rund läuft. Negativ daran ist allerdings, dass scheinbar nicht gewertet wird, ob die Ergebnisse einfach oder schwierig zu erarbeiten waren. Hat man Verbesserungsvorschläge oder Probleme, wird man bestenfalls ignoriert, schlimmstenfalls wird Druck ausgeübt, damit man die widrigen Umstände durch härtere Arbeit ausgleicht. Für die Einarbeitung neuer Mitarbeiter ist kein Konzept vorhanden. Teils müssen sich neue Mitarbeiter selbst um die Einrichtung ihres Arbeitsplatzes kümmern (PC, Software, Telefon, Zugangsrechte). Im Konfliktfall habe ich keine deeskalierenden Strategien beobachtet eher das Gegenteil.

Interessante Aufgaben

Die Ausgestaltung des eigenen Aufgabengebietes ist kaum möglich, lediglich die Einteilung der Arbeit kann teilweise selbst getroffen werden.
Es gibt diverse interessante Aufgaben. Für die ist allerdings kaum Zeit, da in verschiedenen Abteilungen Stellen unbesetzt sind und daher viel Routinearbeit erledigt werden muss und viele "Noteinsätze" gefahren werden müssen, um den Betrieb am Laufen zu halten. Zum Glück gelingt letzteres immer, dank einiger sehr engagierter Kollegen, die im Notfall auch mal den eigenen Feierabend hintenanstellen, bis der Tag gerettet ist. Generell fehlt vielen Mitarbeitern in der allgemeinen Hektik die Muße, um Arbeitsabläufe zu optimieren. Mehr dazu bei "Arbeitsatmosphäre".

Gleichberechtigung

Mir ist keine Bevorteilung oder Benachteiligung von Personen aufgrund ihres Geschlechts aufgefallen. Es gibt viele weibliche Mitarbeiter, auch weibliche Führungskräfte.

Umgang mit älteren Kollegen

Die Belegschaft hat generell einen sehr niedrigen Altersdurchschnitt. Ich konnte nicht beobachten, dass die älteren Kollegen in irgendeiner Form benachteiligt worden wären.

Arbeitsbedingungen

Die Räume und Austattungen sind überwiegend recht neu und sehr schön. Dazu zählt auch die tolle und gut geführte Kantine! Allerdings sind die Räume generell zu eng ausgelegt. Es fehlt an allen Ecken und Enden Platz, das merkt man schon an den in einigen Bereichen überfüllten und zu lauten Büroplätzen und findet sich wieder im eklatanten Mangel von Besprechungsräumen. Es ist ein regelmässiger Anblick, dass sich Mitarbeiter zu Besprechungen in die Cafeteria oder in die Kantine setzen. Auch die Leute aus dem Labor klagen über beengte Platzverhältnisse.
Generell ist das beengte Arbeiten recht ungangenehm. Man wird oft aus seiner Konzentration gerissen (4-6 Störungen pro Stunde sind keine Seltenheit), nur früh am Morgen oder am Abend kann man ungestört arbeiten. Außerdem ist es nur schwer möglich, in Ruhe zu telefonieren.
Im Sommer ist es an vielen Büroarbeitsplätzen unangenehm heiß, da sie nicht klimatisiert sind.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es gibt hin und wieder soziale Veranstaltungen, z.B. zur Unterstützung von Schulen oder Kindergärten. Dies wird hauptsächlich von den Mitarbeitern getragen. Ein besonders hohes Umweltbewusstsein konnte ich nicht feststellen. Es gibt normale Mülltrennung, nichts Negatives, aber auch nichts Positives.

Gehalt/Sozialleistungen

Die Kantine ist bezuschusst und bietet sehr gute Qualität. Das Unternehmen zahlt vermögenswirksame Leistungen, außerdem gibt es einen jährlichen Bonus, von dem viele Mitarbeiter profitieren. Generell ist die Bezahlung eher unterdurchschnittlich, gerade im Vergleich zu den alten Bundesländern. Positiv: Man bekommt Ermässigungen in vielen ortsansässigen Geschäften, z.B. im Fitnessstudio oder im Schwimmbad.

Image

Das Image der Firma in der Region ist sehr gut, schon allein deshalb, weil sie eine lange Tradition hat und ein wichtiger Arbeitgeber im Ort ist. Überregional ist die Firma praktisch unbekannt, lediglich die Produkte (Hexal) sind einigermassen bekannt.

Fazit: Wer sich gewisser Eigenheiten dieser Firma bewusst ist (Vorgesetztenverhalten geprägt durch Mangel an Vertrauen und Interesse, mehr Peitsche als Zuckerbrot, schlechte Kommunikationskultur, teils ungerechte Verteilung des Arbeitspensums), für den ist sie empfehlenswert, da sie viele Chancen bietet und auch in Zukunft großes Potential hat (starkes Wachstum in der Vergangenheit, voraussichtlich weiteres Wachstum, moderne Gebäude und Anlagen, Incentives in Form von Bonuszahlungen, junge Mitarbeiter mit viel Entwicklungspotential)

Karriere/Weiterbildung

Auf Weiterbildung der Mitarbeiter wird relativ wenig Wert gelegt. Das liegt zum Teil daran, dass Fortbildung auch Zeit kostet und wer sich fortbildet, kann in der Zeit nicht seine Routinetätigkeiten verrichten. Viele betriebsinterne Schulungen sind nur pro forma, d.h. es zählt nur das formale Absolvieren einer Schulungsmaßnahme. Die Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens sind relativ begrenzt, allerdings ist die Mobilität zwischen den Abteilungen durchaus gegeben, außerdem bietet sich die Möglichkeit, innerhalb des Sandoz-Konzerns weiterzukommen. Hier bietet sich also ein zweigeteiltes Bild: Intern eher durchwachsen, mit guten "Fluchtmöglichkeiten" auf globaler Ebene. Das Unternehmen kann also ein guter Einstieg in den Sandoz-Konzern sein!

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