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Was für Masochisten – und leider immer schlechtere Qualität

2,2
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Produktion gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Spannende Themen, wenn man sich für den Medizinbereich interessiert. Allerdings muss man mit einigem an PR-Einfluss rechnen. Auch eigene Vorschläge sind möglich, die muss man nur den Vorgesetzten verkaufen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Es viele Vorgesetzte, insbesondere die obersten Herren, die nicht nur psychopatisch veranlagt sind, sondern auch beleidigend. Das ist schlimm genug, aber viele Redakteure stumpfen leider dafür ab, sehen keine Alternative. Viele Kollegen reden sich gegenseitig gut zu. Das eigentliche Problem für den Output ist jedoch, dass es die Qualität senkt. Das ist doppelt demotivierend, da eigentlich durchweg alle Redakteure ranklotzen. Auch sind Arbeit und Ansprüche für die wenigen Mitarbeiter zu hoch, das verschleißt Personal bzw. lässt es altern – und das sieht man vielen Mitarbeitern an.

Verbesserungsvorschläge

Erster Punkt: Die Vorgesetzten evtl. Kurse belegen lassen, wie man Teams in stressigem Umfeld führt. Oder sich bitte selbst fortbilden, um 1. die Mitarbeiter in der Firma bzw. nachhaltig arbeitsfähig zu halten und 2. die Qualität des Produkts auf das Niveau zu bringen, das es verdient. Zweiter Punkt: Daran und am Image arbeiten, um für junge Journalisten attraktiv zu sein. 3. Das Gehalt wieder konkurrenzfähig machen, denn als Redakteur verdient man mittlerweile selbst in PR- und Werbeagenturen mehr (mit Volontariat oder Erfahrung ohnehin). 4. Fortbildungen anbieten, u.a. was Onlineredaktion betrifft. Da ist mehr möglich, als Texte auf eine Website im 00er-Jahre-Stil zu packen. 5. Einfach netter umgehen miteinander, vor allem von oben nach unten.

Arbeitsatmosphäre

Starke Anspannung und Gereiztheit, klar bei ständigem Veröffentlichungsdruck rund um die Uhr. Ruhiges und konzentriertes Arbeiten geht woanders, vor allem im Newsroom werden Mitarbeiter regelmäßig verheizt. Viele Überstunden sind die Regel, dazu wird Arbeit außerhalb der eigentlichen Zeit verlangt (Newsrecherche, Blattkritik vorbereiten etc.). Die Kollegen altern und ergrauen schnell, logisch bei dem Tempo. Zu viel Arbeit für zu wenig Leute, redaktionelle Qualität daher (leider) oft nur Mittelmaß.

Kommunikation

Die normale Ebene der Kollegen motiviert sich gegenseitig, die obere ist meist herrisch. An der Spitze (leider) Narzissten und Psychopathen. Darunter leidet die Motivation und, negativ vor allem fürs Produkt, die Arbeitsqualität. Knappe Konversationen wegen Zeitdruck. Persönliche Gespräche oder kollegiales Verhältnis kaum möglich. Meist nur dadurch, dass man sich gegenseitig gut zuredet, wenn wieder jemand von Vorgesetzten unfair beleidigt wurde.

Kollegenzusammenhalt

Auf der untersten Ebene, also den Redakteuren, okay. Siehe die Anmerkungen bei Kommunikation. Es gibt nette Kollegen auf der Ebene, allerdings ist ein kollegiales Verhältnis schwierig, da keine Zeit: Jeder arbeitet unter Zeitdruck seinen Teil ab, dann Stechuhr und raus.

Work-Life-Balance

Die gibt es nur, wenn man sich gesundheitlich und in Sachen Lebensqualität nicht zu schade ist. Viele Überstunden, deren Ausgleich einem aufgezwungen wird und was auf Dauer nicht viel bringt. Arbeit wird auch außerhalb der normalen Zeit verlangt. Warum? Weil die Regel-Arbeitszeit zu knapp bemessen ist. Die Mehrarbeit relativiert dann auch das Gehalt. Und das teils extrem. Eine Balance muss man sich erkämpfen, indem man zurücksteckt bzw. sich selbst Grenzen zieht.

Vorgesetztenverhalten

Sehr viele Narzissten, die Kollegen beleidigen. Wie in einer kaputten Familie, die älteren Mitarbeiter kennen sich oft schon länger. Oft demotivierend, was sich dummerweise in der Qualität der Arbeit und damit des Produkts widerspiegelt. Beides kann und sollte nicht das Ziel der Vorgesetzten sein.

Interessante Aufgaben

Das ist der einzige halbwegs positive Punkt, eigene Themen können gesetzt werden, allerdings sehr viel PR für Pharma und Banken (wegen Anzeigenschaltung, kennt man ja in der Branche). Einige Vorgesetzte gehen Nebentätigkeiten nach wie Moderationen für ärztenahe Banken und Unternehmen, das stünde einem auch später offen. Allerdings hat das nichts mit seriösem Journalismus zu tun. Weshalb die Zeitung in den letzten Jahren mehr und mehr ihren Ruf verspielt hat und zu einer Art Werbeblättchen/Bild-Zeitung verkommen ist. Schade.

Gleichberechtigung

Das Verhältnis von Männern und Frauen ist auf unterer Ebene noch ausgeglichen, darüber wird es dünner. Und ganz oben nur Herren. Da würde eine Frau mal gut tun..

Umgang mit älteren Kollegen

Dazu der Punkt siehe oben, „wie in einer kaputten Familie“. Generell ist die Verteilung junge und ältere Kollegen ca. 1 zu 5. Es gibt ein Nachwuchsproblem. Das schlimme und erschreckende ist, dass im Newsroom manchmal ein Umgang herrscht wie auf dem Schulhof. Oder gar im Klassenzimmer vom Oberlehrer. Demütigungen und Beleidigungen von Kollegen über 50/60 kommen oft vor, beschämend für die Vorgesetzten.

Arbeitsbedingungen

Etwas alte Technik, läuft halt schon lange gut so. Never Change a Running System eben. Alte Rechner etc., in Equipment muss sich reingeteilt werden. Aber für die Arbeit ausreichend. Denn was muss gemacht werden: Recherche, Schreiben, Telefonieren. Dafür reicht es.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Gibt es nicht, die Arbeit hat Vorrang. Produzieren en masse und in time ist ja das Ziel. Da ist weder Platz für Mensch noch Umwelt, es sei denn, sie dienen dem Zweck.

Gehalt/Sozialleistungen

Das übliche Redakteursgehalt, falls man mit etwas Glück zum Tariflohn kommt (ist allerdings nicht wie früher). Großes aber und große Vorsicht: Es wird zunehmend außerhalb Tarif gezahlt, ein schlechter Deal. Denn Arbeitszeit, Überstunden und Lohn stehen dann in keinem guten Verhältnis. Bei beiden Versionen gibt es mittlerweile in PR-Agenturen und vor allem Unternehmen mehr. Ersteres war früher noch anders, hat sich nun umgekehrt.

Image

Die Zeitung hat eine große Konkurrenz, die überall vorne ist. Man versucht, mit vorhandenen Mitteln mitzuhalten. Leider in den letzten Jahren viel Werbeblättchen-Image (Anzeigen zahlen die Gehälter) und Bildzeitung-Niveau (Sensationsgier und entsprechende Aufbereitung von Fakten). Seriös geht anders, vor allem im sensiblen Medizinbereich. Aber man ist halt unter sich.

Karriere/Weiterbildung

Es gibt Schulungen zur Compliance und zu neuer Software (wenn es mal ein Update gibt). Aber das Werkzeug muss man mitbringen, da gibt es keine Fortbildungen. Dafür ist auch keine Zeit, es muss ja täglich/stündlich produziert werden.

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