Für wen ist das alles eigentlich noch sinnvoll? Auf dem Weg zum Biodiscounter.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Monetäre Wertschätzung.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Der Mitarbeiter am Kunden ist ein immer kleiner werdendes Rad im Ganzen. Übertriebende Informationsflut. Die Anzahl und der Umfang/Qualität an Schulungen (besonders zu IT-Themen). Handhelds, benutzte SAP Software.
Verbesserungsvorschläge
Den Mitarbeitern in den Filialen wieder mehr Entscheidungskompetenz zu geben. Außerdem sollte man sich mal ehrlich machen und klar kommunizieren, dass die Lage und das Handeln anders als vor vielen Jahren ist.
Arbeitsatmosphäre
Es wird schon viel gemacht, um eine gute Atmosphäre zu gewährleisten. Leider ist auch jedes Lob und jede Anerkennung irgendwann nicht mehr stark genug gegen die vorhandene Überlastung und immer größere gewordene Arbeitslast in den Filialen.
Kommunikation
Es gibt mittlerweile sehr viel Kommunikation, zu viel! Man wird auf zahlreichen Kanälen regelrecht bombardiert, teils doppelt. Wichtige Dinge gehen da manchmal unter. Man bräuchte eine Sekretärin/Sekretär in den Filialen und das ist kein Witz! Außerdem sollte man vielleicht manchmal eine einfachere Kommunikationssprache wählen. Es ist ein bisschen wie in der Politik vor Jahren, als der einfache Bürger nicht so recht verstanden hat, was die da oben eigentlich sagen wollen. Es fängt bei Dokumenten an und endet in Texten aus dem Vertrieb. Von Seminaren/Broschüren zu bestimmten Themen will ich gar nicht erst reden. Ist mir alles oft ein bisschen zu philosophisch und anthroposophisch.
Kollegenzusammenhalt
Jeder macht gefühlt nur noch seinen Job. Hängt sicher vom Team ab.
Work-Life-Balance
Alle sprechen über Work-Life-Balance, und viele Betriebe verkürzen durch aktuelle Krisen und Mangel an Arbeitskräften die Öffnungszeiten. AlnaturA verlängert Sie in vielen Filialen auf 21 Uhr. Vielerorts hat man nun von 7 bis 21 Uhr auf. Zeit mit der Familie oder zur Erholung etc. ist nicht mehr heilig. Es geht wie überall nur um den Umsatz. Ich würde lieber mit 200 Euro im Monat weniger nach Hause gehen und hätte dafür mehr Work-Life-Balance. Durch die Besetzung in den Filialen ist die Urlaubsplanung eine Katastrophe und sorgt jedes Jahr für großen Unmut im Team. Stunden gibt es in den Filialen immer weniger, aber die Arbeitsbelastung wird größer. Was nützt mir ein in der Theorie erstellter Dienstplan für vier Wochen im Voraus, wenn dieser dann aufgrund der Besetzung ständig geändert werden muss.
Vorgesetztenverhalten
Kann man Glück oder Pech haben. Hängt von der Persönlichkeit ab.
Interessante Aufgaben
Es gibt viele interessante Aufgaben und der Job wird nicht langweilig. Allerdings wird immer mehr von der Zentrale gesteuert. Es wird einem immer weniger zugetraut, ausbaden müssen wir die auch oft nicht besseren Entscheidungen dann aber vor Ort alleine. Es ist auch nicht so, dass man durch die Übernahme vieler Aufgaben durch die Zentrale mehr Zeit hätte, es ist eher das Gegenteil der Fall.
Gleichberechtigung
Geschlecht spielt so lange keine Rolle, wie man voll leistungsfähig ist. Krankheit, Schwangerschaft, Elternzeit und ein Wiedereinstieg nach Krankheit/Elternzeit können problematisch werden.
Umgang mit älteren Kollegen
Es werden 105 Prozent erwartet, von jedem. Aber ist sicher auch das oft von der Filiale und den Führungskräften abhängig. Mobbing, Schikane von Älteren und nicht mehr so leistungsfähigen Mitarbeitern endet dann meist in längeren Krankheitsbescheinigungen und irgendwann in der Trennung. Alles schon gesehen.
Arbeitsbedingungen
Im Großen und Ganzen mittlerweile schon gut. Endlich sind neue/bessere Kassen in den Märkten. Bis zum Austausch kam ich mir wie im Jahr 1990 vor, die Kassen waren eine Zumutung, man hat teilweise 20 Sekunden auf den Bon am Ende gewartet und die Einkäufe durften nicht zu groß sein, sonst wurde die Kasse langsam. Die Handhelds und die verwendete SAP Version ist gefühlt immer noch aus dieser Zeit. Teams z. B. wird bald keine Updates mehr erhalten, da die Androidversion auf dem Handheld zu alt ist. Spaß macht das nicht und schön ist es auch nicht. Hier wünsche ich mir mal ein bisschen mehr Ästhetik. Toll, dass der Campus aus Lehm gebaut wurde, ich hätte lieber neuste Technik und Software in der Filiale, die mir den Alltag erleichtert und verschönert. Ist ein bisschen wie beim Essen, es soll ja auch lecker aussehen, nicht nur schmecken.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gibt zahlreiche Projekte und viel Engagement. Ich hätte gerne eine Mülltrennung vor Ort in den Filialen. Gibt es seit Jahren nicht. Schon irgendwie seltsam.
Gehalt/Sozialleistungen
Am Tarif für den Handel orientiert. Viel besser wird man bei vergleichbaren Arbeitgebern wohl nicht verdienen. Ist für viele wohl auch der einzige Grund, sich nicht umzuorientieren. Ich würde mir jedoch z. B. hier noch Optionen wünschen wie "Urlaubstage statt Urlaubsgeld".
Image
Nach außen sehr gut. Insgesamt aber für mich mehr Schein als Sein.
Karriere/Weiterbildung
Wer mit anpackt und viel geben kann und möchte, kann sicher viel erreichen und sich entwickeln. Das digitale Angebot zur Weiterentwicklung wurde stark ausgebaut. Man wird hier aber viel unentgeltlich in seiner Freizeit machen müssen, ich behaupte mal, kaum eine Filialleitung stimmt einer Zeitgutschrift für das große Angebot zu (wie auch, bei den fehlenden Stunden). Andere tolle Angebote, auch für Führungskräfte, wurden teils ausgesetzt und das dann schlecht kommuniziert.