6 Monate totale Überforderung, psychische Belastung und komplettes Unwohlfühlen - NIE WIEDER
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gut für den Lebenslauf, gute Bezahlung, viel gesehen und auch gelernt, wurde zu allem mitgenommen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Schlechte Unterstützung, keine Einarbeitung, totale Überforderung, keine Rücksichtnahme, übertrieben hohe Erwartungen an Praktikanten, zu schnell zu viel Verantwortung
Verbesserungsvorschläge
Mehr schauen, welche Abteilungen mit dem reduzierten Personal arbeiten können, und wo wirklich qualifizierte Mitarbeiter fehlen. Man kann nicht alle Stellen mit Praktikanten ausgleichen!! - vllt. wenn ein Praktikant eine Ausbildung hat und Arbeitserfahrung, aber sonst nicht. Man sollte die Schuld nicht immer bei den Mitarbeitern suchen, sondern auch hinterfragen ob manche Teamkonstellationen sinnvoll sind und ob sie nicht besser verändert werden sollten. Mehr darauf hören, welches Arbeitspensum manchen Praktikanten zugemutet wird und die Arbeitszeiten vermehrt kontrollieren.
Arbeitsatmosphäre
Jeder ist Einzelkämpfer weil alle so überfordert sind mit ihren Aufgaben, man hilft sich nicht gegenseitig obwohl man ein Projekt zusammen stemmt, sondern versucht sich nur selbst aus der Affaire zu ziehen um von sich selbst abzulenken - Schuld auf Praktikanten zu schieben war dabei offensichtlich kein Problem
Kommunikation
Wurde zwar in Meetings eingebunden, aber obwohl ich Praktikantin war wurde mir vieles nicht mitgeteilt was mit weitergeholfen hätte und ich habe öfter mitbekommen, wie Kollegen im Großraumbüro sich über mich aufgeregt/gelästert haben
Habe mich mit Problemen an die Abteilung der Praktikantenbetreuung gewandt, diese hat mich zwar beraten aber hat alle meine Probleme mit der Arbeit/Kollegen & Gedanken umgehend an die betreffenden Personen und meine Abteilung weitergeleitet obwohl ich explizit gebeten habe, nur eine anonyme Beratung zu bekommen. Danke für nichts.
Kollegenzusammenhalt
s.o. - jeder kämpft für sich - zwar will man am Ende ein gutes Gemeinschaftsprojekt, aber jeder schaut nur dass er seinen eigenen A**** rettet
Work-Life-Balance
Würde 0 Sterne geben wenn ich könnte. Von Anfang an habe ich Überstunden machen müssen, Mittagspausen mussten ausfallen und an die gesetzliche Maximalarbeitszeit hat sich hier keiner (weder meine Chefs noch ich) gehalten, weil die Arbeit nicht zu schaffen war. Überstunden wurden von mir ab Tag 1 erwartet, und bin nach 6 Monaten mit über 200 Überstunden nach Hause gegangen, die nicht abgegolten wurden (als ich darum bat, an den letzten Tagen/Wochen Überstunden abzubauen, konnte ich mir noch einen Spruch anhören wie ich mir das vorstelle und dass es doch genug zu tun gibt etc.) - mind. 10 Stunden/Tag waren normal, auf Geschäftsreise bis 23 Uhr zu arbeiten ebenfalls. Dass ich als Praktikantin an Feiertagen, am Abend und am Wochenende meine Mails checke wurde Vorausgesetzt (zwar nicht mündlich vorgeschrieben, aber wenn man etwas nicht sofort mitbekommt und handelt gibt es Ärger) - Mein Leben während des Praktikums bestand von 8-20 Uhr nur aus Arbeit. Work-Work-Balance
Vorgesetztenverhalten
Meine Projektleiter waren super unfreundlich und haben wohl schon seit 2 Jahren Probleme damit, vernünftig mit Praktis umzugehen (warum sie dennoch dauerhaft 2 davon betreuen ist mir schleierhaft) - mir wurde nichts erklärt ("ist doch alles selbsterklärend, was verstehst du daran nicht" / "Mach jetzt einfach"), obwohl ich keine Vorerfahrung in dem Bereich hatte. Bei Meetings wurde mir in großer Runde die Schuld für Fehler zugeschoben. Offen gesprochen haben sie über Probleme nicht, aber ein Verdrehen der Augen, auslachen und entnervtes Seufzen bis fassungsloses Gesicht wenn ich etwas fragte war alles an der Tagesordnung. Keine Personen von denen ich etwas lernen konnte/wollte, sondern vor denen ich mich im Laufe des Praktikums immer mehr "gefürchtet" habe, weil jeder Fehler so ausgeschlachtet wurde (obwohl ich eine sehr selbstbewusste Person bin)
Interessante Aufgaben
Unter allen Misständen und Überforderung der gesamten Abteilung konnte ich in viele Bereiche hineinschauen und unterschiedliche Aufgaben hineinschauen - über Termin-Orga, Unterlagen für Vorstand, Kreative Überlegungen, Arbeit mit Agenturen war alles dabei
Gleichberechtigung
Abteilung bestand nur aus Frauen, daher keine schlechtere Behandlung im Vergleich zu Männern. Hierarchie-Ebenen waren aber stets zu spüren
Umgang mit älteren Kollegen
Durch psychische Anstrengung waren in meiner Abteilung keine älteren Kollegen, ältere werden aber auf jeden Fall nicht neu eingestellt.
Arbeitsbedingungen
Technische gute Ausstattung ( Laptop, höhenverstellbare Tische, Work-Areas, Firmenhandy) - durch sehr große Büros aber sehr unruhig
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltschutz und Automobil?
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt für ein Praktikum zugegeben hoch, allerdings keine Auszahlung/Abbau von Überstunde o.Ä.. Audi stellt keine Leute mehr neu ein und versucht, mit unfassbar vielen Praktikanten die fehlenden Festangestellten zu ersetzen. Ist zwar nicht in jeder Abteilung so anstrengend, aber die Workload meines Praktikums hat nichts mehr mit Praktikum zu tun, sondern eher Junior Projektmanagement
Image
Image noch immer gut, aber man merkt dass intern die Mitarbeiter auch ihre Zweifel haben und sich über vieles ärgern
Karriere/Weiterbildung
Keine Einstellungschance für Praktikanten bzw. aktuell allgemein keine Chance. Für Workshops o.Ä. war während meines Praktikums leider keine Zeit, hätte für so etwas nicht frei bekommen