Zwischen Druck, Enttäuschung und Erkenntnis – Eine ehrliche Bilanz. Wertvolle Menschen in einem toxischen System.
What I like about the employer
Trotz aller Kritik gab es auch positive Aspekte, die ich nicht unerwähnt lassen möchte.
Allen voran: Einige wirklich wertvolle Menschen, die ich in dieser Zeit kennenlernen durfte. Diese Begegnungen haben Bestand – unabhängig vom Unternehmen – und bleiben für mich persönlich von großer Bedeutung.
Außerdem habe ich viel gelernt. Nicht unbedingt durch gezielte Förderung oder strukturierte Entwicklung, sondern weil ich gezwungen war, unter konstantem Druck zu funktionieren. Auch das hat meine Belastbarkeit und mein Durchhaltevermögen geschult – wenn auch auf eine Weise, die ich mir rückblickend anders gewünscht hätte.
Das Unternehmen wird ein Teil meines Lebenslaufs bleiben, aber es definiert mich nicht. Rückblickend hat mir diese Erfahrung gezeigt, wie viel ich leisten kann, wie wertvoll ich bin – und vor allem, was ich in Zukunft nicht mehr akzeptieren werde.
Diese Erkenntnisse nehme ich als persönliches Wachstum mit – trotz, und vielleicht gerade wegen, der Herausforderungen.
What I dislike about the employer
Fehlende Wertschätzung: Mitarbeitende werden nicht als Menschen, sondern als reine Leistungsträger betrachtet – bis sie nicht mehr „funktionieren“.
Dauerhafter Leistungsdruck: Ein Klima aus Kontrolle, Angst und Überforderung prägt den Arbeitsalltag.
Keine echte Führung: Entscheidungen erfolgen autoritär, Führungskräfte motivieren kaum und schützen ihre Teams nicht.
Mangelnde Entwicklungsmöglichkeiten: Weiterbildung und Karrierechancen sind nicht strukturiert vorhanden und hängen oft von persönlicher Nähe zur Geschäftsführung ab.
Schlechte Kommunikation: Informationen werden entweder gar nicht oder nur verzerrt weitergegeben.
Negatives Betriebsklima: Fluktuation, Misstrauen und ein hoher Krankenstand sprechen für sich.
Kein Schutz für Mitarbeitende: Weder physisch noch psychisch fühlen sich Beschäftigte sicher – Kritik ist unerwünscht, und wer sich äußert, steht schnell im Abseits.
Kurz gesagt: Es fehlt an Respekt, Vertrauen und Menschlichkeit – die Grundlage für eine gesunde Unternehmenskultur.
Suggestions for improvement
Hinter jeder Enttäuschung verbirgt sich eine Chance zur Veränderung.
Diese Chance hätte das Unternehmen – dringend. Denn derzeit ist das Arbeitsumfeld geprägt von Kontrolle statt Vertrauen, Druck statt Wertschätzung und Stillstand statt Entwicklung.
Ich kann nur jedem davon abraten, hier zu arbeiten. Wer seine psychische und physische Gesundheit bewahren möchte, sollte sich ernsthaft nach Alternativen umsehen. Viele gute, engagierte Menschen haben das Unternehmen bereits verlassen – nicht wegen mangelnder Leistung, sondern wegen fehlendem Respekt, fehlendem Schutz und fehlender Menschlichkeit.
Konkrete Verbesserungsvorschläge:
Wertschätzung statt Misstrauen: Mitarbeiter sind Menschen, keine austauschbaren Ressourcen. Wer sich gesehen und respektiert fühlt, leistet mehr – freiwillig.
Echte Führungskultur etablieren: Führung bedeutet mehr als Anweisungen geben. Ehrlichkeit, Vorbildfunktion und Motivation fehlen auf allen Ebenen.
Transparente Kommunikation: Informationen müssen klar, offen und respektvoll vermittelt werden – nicht manipulativ oder rückblickend als Rechtfertigung.
Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten schaffen: Wer sich entwickeln will, braucht Perspektiven, Förderung und die Freiheit, sich einzubringen.
Gesunde Arbeitsbedingungen: Weniger Druck, mehr Menschlichkeit. Work-Life-Balance muss mehr sein als ein leeres Versprechen.
Betriebsrat zulassen und respektieren: Ein funktionierender Betriebsrat ist kein Feind, sondern ein wichtiges Element für Fairness und Mitbestimmung.
Working atmosphere
Stumpfe Resignation oder der Versuch zu fliehen? Das ist hier die eigentliche Frage.
Kann man überhaupt noch von ‚Atmosphäre‘ sprechen, wenn Flucht die einzige Option scheint, um die eigene Gesundheit zu bewahren?
Ist Abstumpfen eine Strategie, um den Alltag zu ertragen? Ja, möglicherweise. Doch an alle, die diesen Weg wählen: Denkt daran – ihr habt nur dieses eine Leben. Nur ihr könnt entscheiden, wie viel ihr tragen wollt und wie sehr ihr euch durch diese Situation verändern lasst.
Communication
Man kann nicht nicht kommunizieren.
Am Ende entscheidet jeder selbst, ob es ihm egal ist, welche Auswirkungen das Verhalten auf andere Menschen hat. Kommunikation geht auf jeden Fall anders und um ein Vielfaches besser.
Collegiality
Der vielleicht einzige Lichtblick in diesem Unternehmen sind einige wirklich großartige Menschen. Leider werden auch sie schnell ihrer Illusionen beraubt. Ich wünsche ihnen, dass sie bald ein Arbeitsumfeld finden, in dem echter Zusammenhalt nicht nur gelebt, sondern auch geschätzt wird. Mein Tipp an alle, die bleiben: Ein Betriebsrat kann eine wertvolle Unterstützung sein
Work-Life Balance
Definition. Die Work-Life-Balance bezeichnet ein harmonisches Gleichgewicht aus Berufs- und Privatleben. Ihr Ziel ist es, einen Ausgleich aus beruflichen Verpflichtungen, privaten Angelegenheiten und Regenerationsphasen zu schaffen.
Nein! Fehlanzeige – weder ausgewogen noch ansatzweise harmonisch. Dafür müsste man als Mensch überhaupt erst wahrgenommen werden. Doch in einem Umfeld, in dem alle im Chaos und in Überlastung versinken, interessiert das niemanden.
Leadership behavior
Führung Definition:
Es handelt es sich um das Steuern einer Personengruppe im Sinne eines gemeinsamen Ziels, wodurch entsprechende Personen motiviert und ihre Effizienz erhöht werden sollen. - Auch hier lautet die Antwort eindeutig: Nein. Entscheidungen werden ausschließlich nach den Vorstellungen des Eigentümers getroffen. Mitarbeitende dienen lediglich als Informationsträger – solange, bis sie aus Sicht der Leitung keinen Nutzen mehr bringen. Echte, motivierende oder gar integre Führungspersönlichkeiten sucht man vergeblich. Was der Eigentümer will, wird durchgesetzt – kompromisslos, oft auf Kosten der Mitarbeitenden und nicht selten mit persönlichem Schaden für Einzelne.
Interesting tasks
Spannende und herausfordernde Aufgaben? Die gab es früher einmal. Heute jedoch scheint es im Unternehmen kein Interesse mehr daran zu geben, dass Mitarbeitende eigene Ideen einbringen, selbstständig denken oder offen ihre Meinung äußern. Es zählt nur noch die vom Inhaber vorgegebene Marschrichtung: Mitziehen oder gehen.
Equality
Wer ein gutes Verhältnis zum Inhaber pflegt, mag sich vorübergehend bevorzugt behandelt fühlen. Doch Vorsicht: Früher oder später folgt die Ernüchterung. Letztlich werden alle als einfache Arbeitskräfte betrachtet – und wer einmal Schwäche zeigt, wird genauso schnell ausgetauscht wie alle anderen.
Interaction with older colleagues
Die fünf Mitarbeiter, die bereits seit langer Zeit im Unternehmen tätig sind, sind vermutlich aufgrund ihrer hohen Betriebszugehörigkeit und entsprechenden Kosten schwer kündbar. Der übrige Teil der Belegschaft ist hingegen leichter ersetzbar und bleibt daher meist nicht lange im Unternehmen
Working conditions
Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen – Finger weg!
Ich habe in diesem Unternehmen leider sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Die Arbeitsbedingungen sind in vielerlei Hinsicht alarmierend:
Es herrscht ein Klima aus Angst und Schrecken, das von oben bewusst aufrechterhalten wird. Mitarbeitende haben ständig Angst vor Fehlern oder gar Kündigungen.
Wer nicht krank wird oder kein Homeoffice macht, wird mit Belohnungen bevorzugt – statt gesunder Arbeitskultur wird hier auf Einschüchterung und Kontrolle gesetzt.
Der Arbeitsdruck ist enorm. Es gibt keine realistischen Erwartungen oder faire Arbeitsverteilung. Stattdessen wird Überlastung zum Standard und sogar erwartet.
Die Führung ist mangelhaft. Klare Kommunikation, Empathie oder Verantwortungsbewusstsein sucht man vergeblich. Kritik wird nicht angenommen, sondern bestraft.
Der Umgang mit den Mitarbeitenden ist in vielen Fällen menschenunwürdig. Wertschätzung existiert nur auf dem Papier.
Massive Kontrolle am Arbeitsplatz – sogar über Kleinigkeiten – sorgt für ein dauerhaft belastendes Gefühl, ständig beobachtet zu werden.
Massiver Druck und eine toxische Unternehmenskultur machen diesen Arbeitsplatz auf Dauer untragbar.
Environmental and social responsibility
Wenn nicht einmal das wertvollste Gut eines Unternehmens, der Mensch, Wertschätzung erfährt, wer sollte sich dann ernsthaft für Umweltbelange interessieren?
Salary/Social benefits
Auch wenn hier ein kleines Umdenken stattgefunden hat, sind Gehälter in vielen Fällen weder gerecht noch leistungsorientiert. Anpassungen erfolgen ausschließlich in Notlagen der Firma und hinterlassen dabei einen sehr unangenehmen Beigeschmack
Image
Enttäuschend und Problematisch.
Das Unternehmen hat ein deutlich schlechtes Image – und das nicht ohne Grund. Es fehlt an Wertschätzung, an Schutz für die Mitarbeitenden und an echter Wahrnehmung des Einzelnen. Stattdessen dominieren Leistungsdruck, Kontrolle und Misstrauen den Alltag.
Weitere Faktoren, die das negative Image verstärken:
Hohe Fluktuation: Viele verlassen das Unternehmen nach kurzer Zeit – freiwillig oder unfreiwillig.
Fehlende Führungskultur: Entscheidungen werden autoritär getroffen, Rückmeldungen oder Mitgestaltungsmöglichkeiten gibt es kaum.
Unfaire Behandlung: Unterschiede in der Behandlung von Mitarbeitenden – abhängig von Nähe zur Geschäftsführung – sind deutlich spürbar.
Intransparente Kommunikation: Informationen werden zurückgehalten oder manipulativ eingesetzt.
All dies trägt dazu bei, dass das Unternehmen als unattraktiver Arbeitgeber wahrgenommen wird – intern wie extern.
Career/Professional development
Stillstand statt Entwicklung
Wer hier auf persönliche oder fachliche Weiterentwicklung hofft, wird schnell enttäuscht. Es gibt weder strukturierte Weiterbildungsangebote noch echte Karrierepfade. Entwicklungsmöglichkeiten hängen weniger von Leistung oder Potenzial ab, sondern eher davon, wie nah man der Geschäftsführung steht – oder wie lange man „funktioniert“, ohne aufzufallen. (Oder vor Erschöpfung umzufallen)
Eigeninitiative, neue Ideen oder der Wunsch nach Verantwortung stoßen selten auf Interesse. Stattdessen dominiert ein enges Korsett aus Kontrolle und Vorgaben, das individuelle Entwicklung eher verhindert als fördert.
Gezielte Förderung? Fehlanzeige.
Perspektiven? Kaum vorhanden.
Motivation? Schwindet schnell.
Kurz gesagt: Wer sich fachlich oder persönlich weiterentwickeln möchte, wird das vermutlich außerhalb dieses Unternehmens tun müssen.


