AVL - die richtige Anlaufstelle für Ingenieure ohne Anspruch an sich selbst
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die interessanten Themen, Kontakt zu anderen Unternehmen, die Mitarbeiter mit Know How dankend aufnehmen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich denke, das wird aus oben genannten Punkten deutlich. Es ist allgemein zu wenig Interesse vorhanden, die eigene Arbeit gut zu machen.
Zudem sind die Vorstellungsgespräche viel zu unspezifisch. Aber man muss ja anscheinend nehmen, was sich bewirbt, um überhaupt Angestellte zu finden.
Verbesserungsvorschläge
Es gibt zwei Möglichkeiten:
1: Bedingungen schaffen, die eine Perspektive für den Mitarbeiter darstellen: Gehalt, Interesse der Führungskraft, Kampf gegen Fluktuation, HR Abteilung, die mehr machen sollte als nur Lächeln und Kaffeetrinken, auf den Betriebsrat hören und diesen nicht aktiv bekämpfen
2: nichts ändern und dann aber die Wahrheit auf den Tisch legen, wie man über den Mitarbeiter als unwichtiges Zahnrad denkt
Arbeitsatmosphäre
Die Stimmung innerhalb meines Teams war okay. Es wird viel gelästert und der Flurfunk ist auf einem Level, das ich so in der Form noch nicht kannte. Man versucht sich gegenseitig auf kollegialer Ebene zu helfen, jedoch haben nur wenige wirklich Kompetenz, um selbst für Berufseinsteiger eine Hilfe darstellen zu können. Extrem viele Überstunden belasten die Arbeitsatmosphäre.
Kommunikation
Sehr großer Kritikpunkt meinerseits. Es wird kaum konstruktiv miteinander geredet. Andere Sachbearbeiter lasten ihre Probleme direkt bei dir ein bzw. versuchen dies. Keine Regulierung durch Vorgesetzte. Würde zielgerichtet miteinander geredet werden, könnten Probleme in einem Bruchteil der Zeit gelöst werden. Themen werden nur kommuniziert, wenn sie bereits brennen und es nur noch um eine Quick and Dirty Lösung geht.
Kollegenzusammenhalt
Ist okay, man versucht sich im Arbeitsalltag gegenseitig zu helfen. Leider wird sehr viel gelogen und letztendlich ist jeder auf den eigenen Vorteil aus. Mit einer direkten Art eckt man an, obwohl man nur möchte, dass sich Dinge verbessern. Jedoch möchte keiner hören, dass er selbst enormes Verbesserungspotential aufweist. Es geht allgemein viel "hinten rum".
Work-Life-Balance
Als Absolvent geht man üblicherweise mit höchster Motivation an die neuen Tätigkeiten ran. Als leistungsfähiger Mitarbeiter ist man schnell in zu viele Themen involviert, ohne dass das vom Vorgesetzen reguliert wird. Die Überstunden steigen enorm schnell an. Es wird gerne gesehen, wenn man sich die Überstunden ausbezahlen lässt. Ernsthafte Vorschläge Überstunden abzubauen, habe ich seitens meiner Führungskraft nicht erhalten. Nach der Kündigung hatte ich dann als Folge mehrere Wochen Urlaub.
Vorgesetztenverhalten
Weiterer großer Kritikpunkt. Ich persönlich empfand, dass sich die Führungskräfte nicht genug für die Mitarbeiter und die eigene Verantwortung interessieren. Scheint auch nicht wichtig, da selbst nach zahlreichen Abgängen keine Konsequenz für die Führungskraft eintritt. Gründe für eine Kündigung werden dem Mitarbeiter zugeschrieben. Es interessiert nicht, wie die tägliche Arbeit aussieht, sofern es keine Beschwerden gibt. Gefühlt ein Mal im Monat wird pro forma gefragt, was es für Themen gibt. Fachlich sind die Teamleiter zu weit vom täglichen Geschäft weg. Es mangelt erheblich an fachlicher und organisatorischer Kompetenz. Viele der Vorgesetzen waren nicht in anderen Unternehmen, sondern wurden zu schnell mit Führungspositionen gelockt. Leider macht sich das an der Führungsqualität bemerkbar.
Interessante Aufgaben
Hier ganz klar volle Punktzahl. Wenn man nicht auf den Kopf gefallen ist, wird man schnell in die unterschiedlichsten Themen involviert. Man bekommt einen breiten Einblick in sämtliche Brennpunkte der Automobilindustrie. Technologisch ist der Standort gut aufgestellt.
Gleichberechtigung
Es gibt kaum Frauen. Fast ausschließlich in den organisatorischen und HR Bereichen. Hier kann ich keine Aussage machen, deshalb neutrale Wertung.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt kaum ältere Kollegen. Der Altersschnitt im Team und am Standort liegt vermutlich knapp über 30. Ich glaube jedoch nicht, dass man mit fortgeschrittenem Alter nachteilig behandelt werden würde.
Arbeitsbedingungen
Die Rechner/Laptops sind für die tägliche Arbeit zu schwach. Gearbeitet wird im Großraumbüro.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird enorm viel Energie beim Betreiben von Anlagen verschwendet. Es wurde beim Errichten des Standortes dem Anschein nach sehr bei der Haustechnik gespart.
Gehalt/Sozialleistungen
Es werden Vermögenswirksame Leistungen und eine kostenlose Fitnessstudio Mitgliedschaft geboten.
Das Gehalt ist im Branchenvergleich leider ein sehr schlechter Witz. Das ist vermutlich auch der Hauptgrund, warum die Fluktuation so immens hoch ist.
Leider tut sich am Einstiegsgehalt kaum etwas. Gute Leistung wirkt sich wider Erwarten nicht auf die Bezahlung aus. Sprich der finanzielle Aspekt ist wirklich kein Grund der für das Unternehmen spricht. Begründungen wie sich Gehälter Zusammensetzen gibt es nicht.
Image
Im Vergleich der Labore bzw. zur direkten Konkurrenz ist die Bewertung der Kunden sehr schlecht. Der niedrige Preis für Dienstleistungen ist der Grund, warum die Auftragslage gut aussieht. Intern werden finanziell katastrophale Projekte als "strategisch" bezeichnet.
2 Sterne vergebe ich, weil das Image der österreichischen AVL noch einiges an der Außenwahrnehmung rettet.
Karriere/Weiterbildung
Schulungen Fehlanzeige. Weiterbildung Fehlanzeige. Aufbau von Kompetenz Fehlanzeige. Gehaltsentwicklung Fehlanzeige.
Es wird schnell klar, dass es nicht gewollt ist, in die Mitarbeiter zu investieren. Man tut auch nichts dafür Mitarbeiter zu halten, da dies ja in den meisten Fällen etwas kosten würde.
Dadurch leider persönliche Perspektive Fehlanzeige.