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B. 
Boll 
Mediengruppe
Bewertung

Top
Company
2024

Unternehmen mit gutem Image - Hinter den Kulissen eher unschön

3,1
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr für dieses Unternehmen gearbeitet.

Verbesserungsvorschläge

Für ein Dienstleistungsunternehmen muss der Mensch im Fokus stehen. Das ist hier meiner Meinung nach einfach nicht der Fall. Man versucht das Geschäft irgendwie notgedrungen am Laufen zu halten. Dass qualifiziertes, junges Personal U.A. aufgrund von katastrophalem Gehalt abwandert, scheint in der Geschäftsleitung niemanden zu stören.

Arbeitsatmosphäre

Hier kommt es sehr auf die Abteilung an. Es gibt durchaus Abteilungen, in denen eine positive Atmosphäre herrscht, man zusammen auch Mal lacht und sich gut über Probleme austauschen kann.
Innerhalb der meisten Abteilungen habe ich mich allerdings eher unwohl gefühlt. Hier herrscht oft eine extreme Kälte. Es gab auch Situationen, in denen jeder stundenlang still vor sich hingearbeitet hat, ohne, dass auch nur ein Gespräch aufkam (und hier meine ich tatsächlich vollständige Stille, denn in den meisten Abteilungen darf keine Musik/Radio abgespielt werden) Oft wird sofort über Kollegen gelästert, sobald sie den Raum verlassen. In vielen Abteilungen wird schlecht über Vorgesetzen gesprochen - niemand traut sich aber, Probleme wirklich anzusprechen.

Kommunikation

Es gibt je nach Abteilung mehrere Meetings pro Woche. Allgemein ist man durchaus informiert darüber, was gerade im Unternehmen läuft, welche Projekte geplant sind, etc.

Kollegenzusammenhalt

Hier kommt es stark auf die Abteilung an. In vielen Abteilungen sind die Kollegen extrem herzlich, man fühlt sich wohl und arbeitet gerne zusammen. In anderen Abteilungen herrscht extreme Kälte.

Work-Life-Balance

Die Arbeitszeiten sind an sich in Ordnung (hat man denn das Glück auf einen 35h-Vertrag). Neue Verträge werden allerdings auf 40h-Basis ausgestellt. Je nach Abteilung gibt es Gleitzeit, sowie die Möglichkeit auf Home-Office.

Vorgesetztenverhalten

Hier fällt mir eine Bewertung schwer, da es auch hier sehr auf die Abteilung ankommt. In den meisten Abteilungen sind die Vorgesetzen freundlich, nehmen sich Zeit für Gespräche und treffen nachvollziehbare Erfahrungen. Man hat auch den Eindruck, dass die eigene Meinung ernst genommen wird.

Es gibt allerdings eine Abteilung, in der das Vorgesetztenverhalten absolut unterirdisch ist. Hier wird Kritik völlig ignoriert oder sogar gegen einen selbst genutzt. Man bekommt eine extreme Arroganz zu spüren und traut sich später nicht mehr, Kritik anzubringen.

Die Vorgesetzen des Unternehmens selbst scheinen nicht wirklich über die Abläufe im Unternehmen bescheid zu wissen und wirken überfordert.

Interessante Aufgaben

Es kommt drauf an. Es gibt durchaus spannende Projekte, bei denen man etwas lernt und die Spaß machen.

Bei vielen Aufgaben ist es aber absolut unverständlich, wieso hier ein Mensch beschäftigt wird, anstatt an einer Automatisierung zu arbeiten. Sei es riesige Excel Tabellen auszufüllen, Aufgaben bei denen man prinzipiell einfach nur Dinge kopiert & einfügt, etc.

Man fühlt sich dann eher wie ein Roboter, der einfach nur ohne nachdenken zu müssen irgendwas abarbeitet.

Gleichberechtigung

Hierzu kann ich persönlich nichts sagen.

Ich habe nie mitbekommen, dass Frauen diskriminiert werden o.Ä. Ich könnte mir auch nicht vorstellen, dass dies jemand machen würde.

Was ich jedoch auffällig finde ist, wie gering der Anteil an Mitarbeitern mit Migrationshintergrund ist. Hier gibt es meiner Meinung nach Nachholbedarf.

Umgang mit älteren Kollegen

Ein Großteil der Belegschaft ist schon im älteren Bereich. Ich denke niemand wird hier aufgrund seines hohen Alters schlecht behandelt - eher im Gegenteil: Ältere Kollegen haben standartmäßig einen deutlich besseren Vertrag, als jüngere / Neueinstellungen.

Arbeitsbedingungen

Es wird sich bemüht, dass jeder die technische Ausstattung bekommt, die er braucht.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es wird ein großer Wert auf soziale Themen gelegt. Sei es durch Förderung von lokalen sozialen Projekten, Aktionen Menschen zu helfen, etc.
Auch Umweltschutz ist durchaus ein Thema: So wurden z.B. alle Lampen durch Energiesparlampen ausgetauscht.
Was micht persönlich stört, was in der Zeitungsbranche aber leider dazuzugehören scheint: Es gibt eine hohe Überproduktion an Zeitungen. Außerdem ist es völlig normal, dass z.B. die kostenlosen Werbeblätter tonnenweise nach der Produktion wieder im Müll landen.

Gehalt/Sozialleistungen

Für Neuverträge ist das Gehalt eine absolute Katastrophe und liegt z.T. knapp über dem Mindestlohn. Sozialleistungen, wie VL, Weihnachts- und Urlaubsgeld wird je nach Vertrag gestrichen.

Image

Von Außen hat das Unternehmen ein sehr gutes Image. Hinter den Kulissen gibt es meiner Meinung nach aber viele große Probleme.

Karriere/Weiterbildung

Es wird damit geworben, dass es viele Karriere und Weiterbildungschancen gibt. Tatsächlich gibt es hier aber kaum Unterstützung - vor allem nicht finanziell.

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Arbeitgeber-Kommentar

HR-TeamPersonal

Liebe Bewerterin, lieber Bewerter,

zunächst einmal vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für eine so ausführliche und differenzierte Bewertung unseres Unternehmens genommen haben.

Wie freuen uns natürlich sehr über die positiven Aspekte. Sie loben beispielsweise die technische Ausstattung, in die wir in den letzten Jahren viel investiert haben. Durch unsere Mobile-Office-Richtlinie, die gemeinsam mit den Mitarbeitern und dem Betriebsrat erarbeitet wurde, und transparente Arbeitszeitkonten, wollen wir die Work-Life-Balance stärken. Auch das bewerten Sie positiv, was uns in unserer Arbeit bestätigt. Gleiches gilt für die Kommunikation.

Auch unser soziales Engagement heben Sie positiv hervor. Dies liegt uns sehr am Herzen, ebenso wie die Nachhaltigkeit. Deshalb können wir Ihren Eindruck der Überproduktion von Zeitungen nicht ganz nachvollziehen. Schon allein betriebswirtschaftliche Zwänge erfordern eine genaue Kalkulation der Auflagenhöhe. Trotzdem gibt es natürlich immer einen gewissen Überdruck, der schon aus Gründen der Vorratshaltung notwendig ist. Diese überschüssigen Zeitungen sind aber ein wertvoller Rohstoff, der recycelt und der Papierproduktion wieder zugeführt wird.

Dass Sie mit der Arbeitsatmosphäre in einzelnen Abteilungen und besonders mit dem Vorgesetztenverhalten in einem speziellen Bereich nicht glücklich waren, bedauern wir sehr. Wir würden das Thema gerne weiterverfolgen und möchten Sie herzlich einladen, das persönliche Gespräch mit uns zu suchen, um der Sache auf den Grund zu gehen. 

Solch ein Gesprächsangebot besteht im Unternehmen jederzeit. Die Geschäftsleitung hat immer ein offenes Ohr für Kritik und Verbesserungsvorschläge. Für unseren Nachwuchs haben wir dafür zum Beispiel eine Ausbildungskoordinatorin installiert, die ein offenes Ohr und ein weites Herz für alle Sorgen und Nöte der jungen Menschen im Betrieb hat. 

Das dies in der Regel funktioniert zeigt sich allein schon daran, dass die B. Boll Mediengruppe eine äußerst geringe Fluktuation zu verzeichnen hat. Und fast alle jungen Leute freuen sich über die meist vorhandene Chance, nach der Ausbildung oder dem Studium das Angebot einer interessanten Anschlussbeschäftigung wahrzunehmen und sich im Unternehmen weiterzuentwickeln. Nicht wenige der heutigen Abteilungsleiter haben ihre berufliche Laufbahn bei Boll begonnen.

Ihre Kritik am Gehalt und den Sozialleistungen können wir nicht nachvollziehen. Das Gehaltsgefüge ist über Jahrzehnte gewachsen und hat sich bewährt. Es ist absolut leistungsgerecht und insbesondere im Vergleich zu Unternehmen ähnlicher Größe angemessen. Wir orientieren uns in allen Bereichen am geltenden Tarif.

Ich würde mich freuen, wenn Sie unser Gesprächsangebot annehmen würden.

Viele Grüße 

Stefan M. Kob
Verlagsleiter 

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