Chaotischer und veralteter Verwaltungsapparat trifft eine mobbingaffine Bankerwelt
Arbeitsatmosphäre
Dieser Punkt erklärt sich aus den unten folgenden Erläuterungen.
Kommunikation
Kommunikation scheint ein Fremdbegriff bei der Bank für Sozialwirtschaft zu sein. Hier herrschen eigene Regeln:. 1. Hinterfrage nichts. 2. Wenn du doch etwas fragst, dann bitte nur ordentlich der Hackordnung nach (verschicke im Idealfall also zuvor circa drei Emails an hierarchisch über dir stehende Kolleg:innen, und hole deren Erlaubnis ein, fragen zu dürfen). 3. Rede über andere, nicht mit anderen. 4. Warte solange mit der Kommunikation, bis sich der Fall von selbst erledigt.
Kollegenzusammenhalt
Ich habe niemals zuvor so eine Feindseligkeit unter Kolleg:innen erlebt. Hier wird gelogen und manipuliert, um besser dazustehen und sich Vorteile zu verschaffen.
Nur sehr wenige Abteilungen scheinen einen vernünftigen Umgangston zu kennen.
Work-Life-Balance
Das hängt offenbar von der Abteilung ab. Es gibt Abteilungen, in denen das Überstundenkonto "explodiert" und dies von Vorgesetzten schulterzuckend hingenommen oder sogar eingefordert wird.
Ich habe gesehen, wie sich Leute hier regelrecht kaputtgearbeitet haben, während andere ein sehr bequemes Leben führten. Manche Abteilungen sind so gefordert und überlastet, dass ihr Leben wohl nur noch aus Work besteht.
Positiv sind die Gleitzeit und die theoretische Möglichkeit zum Überstundenabbau.
Vorgesetztenverhalten
Es wird wenig zugehört und viel diktiert. Mitarbeiter:innen scheinen teils nur der Erweiterung des Egos eines Vorgesetzten zu dienen. Hierarchisches Denken ist hier extrem verankert.
Die Vorgesetzten kennen die internen Mobbingkulturen und die dadurch häufigen Personalwechsel an manchen Stellen und tun nichts dagegen.
Gleichberechtigung
Typisch Bank sind Männer hier scheinbar an vielen Stellen bevorzugt. Klassischerweise nehmen sie Führungspositionen ein.
Arbeitsbedingungen
Schön am Rhein gelegen. Zudem ist Homeoffice seit der Pandemie gut möglich.
Katastrophal ist allerdings die interne IT- und Infrastruktur, die das Arbeiten teilweise sehr schwer macht. Zudem brauchen selbst die kleinsten Veränderungen durch die Bürokratie bzw. teilweise offensichtliche Lustlosigkeit von Kolleg:innen manchmal eine gefühlte Ewigkeit.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Meines Erachtens mehr Schein als Sein. Da geht mehr. Es wird z.B. immer noch unfassbar viel ausgedruckt.
Gehalt/Sozialleistungen
Grundsätzlich gibt es gemäß des Banken-Tarifs ein gutes Gehalt mit Boni und anderen Einmalzahlungen. Allerdings herrscht hier ein ziemliches Ungleichgewicht je nach Tätigkeit, die nicht unbedingt der Verantwortung und dem Anspruch dieser gerecht werden kann. Aus diesem Grund fühlen sich einige qualifizierte Kolleg:innen ziemlich benachteiligt, werden andere, ähnlich qualifizierte überdurchschnittlich gut verdienen.
Positiv ist die betriebliche Altersvorsorge.
Karriere/Weiterbildung
Hier muss man viel Sitzfleisch mitbringen und wohl auch den richtigen Draht. Weiterbildungen waren aufgrund der zahllosen Aufträge nicht möglich.