Halten sich für die beste Krankenkasse und den tollsten Arbeitgeber, beides meiner Meinung nach ziemlich verwegen.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Geld kommt pünktlich.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Selbstwahrnehmung und Wirklichkeit klaffen weit auseinander. Es kommt sicherlich ein Kommentar aus dem Elfenbeinturm wie schön und toll es bei der BARMER ist, alles vom feinsten und die Mitarbeiter stehen im Mittelpunkt und sind unsere wichtigste Ressource usw. usw. und was für eine tolle und erfüllende Aufgabe wir im Gesundheitswesen haben und wie wir gemeinsam die Welt zum besseren ändern. Das ist alles heisse Luft ! Die Wahrheit sieht anders aus. Verbessert die Arbeitsbedingungen und den Service für die Kunden, da ist wirklich auf Jahre genug zu tun. Übrigens schildern alle Punkte der gesamten Bewertung meine eigene Meinung und mein eigenes jahrelanges Erleben und sind durchaus subjektiv.
Verbesserungsvorschläge
Tja, schwer zu sagen. Wie wäre es als erstes mit einer EDV, welche die Mitarbeiter unterstützt und nicht jeden Tag demotiviert ? Nach diesem ersten Schritt könnte man dann noch ein paar hundert andere Baustellen in Angriff nehmen.
Arbeitsatmosphäre
Grossraumbüro, irre laut und für produktive Arbeit ungeeignet. Bildschirmarbeitsplatz ( nicht ergonomisch, nur die Mindeststandards - steinalte Bürostühle, keine höhenverstellbaren Schreibtische o.ä. ) mit einem meiner Meinung nach perfiden System des Gruppenakkords. Betriebsklima ist gefühlt am Boden.
Kommunikation
Ansätze sind vorhanden, aber viel Luft nach oben.....
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen mühen sich im Rahmen der Möglichkeiten redlich um einen gewissen Zusammenhalt. Da dies von den Vorgesetzten nicht gern gesehen wird und teilweise aktiv hintertrieben wird mit meist begrenztem Erfolg.
Work-Life-Balance
Es herrscht Gruppenzwang bezüglich der Arbeitszeiten. Die Work-Life-Balance ist gefühlt von der Position abhängig und für "normale" Mitarbeiter nur sehr schwer zu verwirklichen. Überstunden sind normal.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt in den verschiedenen Firmen Vorgesetzte und es gibt Führungskräfte. Das ist ein erheblicher Unterschied für die Mitarbeiter bei der Motivation und Freude an der Arbeit und natürlich auch beim Arbeitsergebnis. Hier überwiegend Vorgesetzte statt Führungskräften.
Interessante Aufgaben
Monotones Massengeschäft unter immensem Zeitdruck.
Gleichberechtigung
Ja, Frauen werden genauso als Arbeitskräfte geschätzt.
Umgang mit älteren Kollegen
Nein, nur i. R. des notwendigen und unvermeidbaren.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsplätze entsprechen sicherlich den gesetzlichen Mindestanforderungen. Im Großraumbüro ist es viel zu laut, die Drucker stehen gerne neben dem Arbeitsplatz. Die für die Arbeit unverzichtbare EDV läuft meistens ist aber Systemseitig eher zur Arbeitsverhinderung als zur Unterstützung gedacht, dafür überwacht sie die MA allerdings wunderbar. Im Winter ist es zu kalt und im Sommer viel zu heiß. Auf eine Klimaanlage wurde natürlich verzichtet. Es wurde alles vermieden oder verboten, was einem den Arbeitsplatz erträglich gemacht hätte. Nein,halt, da steht ja irgendwo so eine Alibipflanze, es ist also nicht maximal schlimm.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Firma huldigt der Zentralisierung nachdem Boston Consulting vor Jahren den Rahmen der Umstrukturierung abgesteckt hat. Mit dem Ergebnis, dass Mitarbeiter, welche früher ihre Büros gut erreichen konnten nun teilweise einen Arbeitsweg von bis zu 3 oder 4 Stunden am Tag haben. ÖPNV ist nur sporadisch vorhanden und Pendelstrecken von über 80 - 100 km sind keine Seltenheit. Das ist Klimaschädlich und macht die Mitarbeiter fertig. Bewusstsein für Umwelt & Soziales sieht für mich anders aus. Und wir sprechen hier nicht von 2 oder 3 Leuten sondern fast 200.
Gehalt/Sozialleistungen
Ja, das Gehalt kommt pünktlich und war früher auch mal angemessen.
Image
Lange ist es her, da war man als Mitarbeiter sogar ein wenig stolz. Zwischenzeitlich schämt sich ein nicht kleiner Teil der Belegschaft für den Arbeitgeber. Das Image stimmt mit der Realität nicht überein.
Karriere/Weiterbildung
Theoretisch schon.