Kein Unternehmen für Praxis-orientierte Informatiker
Verbesserungsvorschläge
Ich bewarb mich hier aufgrund der vielen positiven Bewertungen und des sehr interessanten Aufgabengebiets. Eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erhielt ich jedoch erst nach 6 Wochen, was eine absolut inakzeptable Wartezeit ist, bei der selbst Arbeitsvermittler nur mit dem Kopf schütteln.
Das Gespräch war dann aber gut vorbereitet, lief sehr freundlich und locker ab und die Fragen waren fair und mit dem entsprechenden Fachwissen gut zu beantworten.
Mir ist allerdings völlig unklar geblieben, womit BASELABS letztendlich den Umsatz erwirtschaftet bzw. worin sich das Unternehmen von den vielen Konkurrenten am Markt abhebt, denn das ist entscheidend für die zukünftige Entwicklung. Nachfragen hierzu wurden nur ausweichend oder gar nicht beantwortet. Natürlich ist mir klar, dass man mit einem Bewerber nicht über Firmen-interne Details spricht, aber man möchte ja trotzdem auch ein wenig wissen, worauf man sich hier einlässt und da ist deutlich mehr Transparenz nötig.
Am auffälligsten war für mich aber die große Diskrepanz zwischen der Darstellung auf der Homepage bzw. der Stellenausschreibung und der tatsächlichen Situation: Die namhaften Kunden im globalen Markt stellten sich als zwei deutsche Forschungseinrichtungen heraus, die benötigten Englischkenntnisse beziehen sich lediglich auf die Kommunikation mit nicht-deutschsprachigen Teammitgliedern (Warum soll ich eigentlich bei einer deutschen Firma den ganzen Tag Englisch sprechen müssen?) und das schnellwachsende Unternehmen sind ca. zwei Mitarbeiter pro Jahr - die Firma besteht damit nach fünf Jahren aktuell aus 15 Mitarbeitern, von denen auch noch 1/3 Geschäftsführung + Teamleitung ist und seit Gründung besteht.
Ungünstig finde ich außerdem, dass es nach eigener Aussage keine Abgrenzung der Aufgabengebiete gibt, z.B. in Backend- und Frontend-Entwicklung, Test, QS, Support etc. Daher bezweifel ich, dass sich das beworbene SCRUM auf diese Weise überhaupt sinnvoll umsetzen lässt. Hier macht jeder alles Querbeet.
Zusammengefasst scheint mir das Ganze sehr unausgereift, planlos und vor allem wenig praxisnah zu sein. Ich bin mir auch nicht sicher, ob hier wirklich Softwareentickler gesucht werden und nicht doch eher Mathematiker mit IT-Kenntnissen, denn während des Gesprächs wurde viel Wert auf Analysen, Formeln und Statistiken gelegt. Die Absage dauerte dann im Übrigen keine 6 Wochen mehr, sondern erfolgte gleich am nächsten Morgen (nach eingehender Beratung) und ohne Angabe eines konkreten Grundes. Ich hatte hier leider den Eindruck, dass man sich bereits entschieden hatte und nur nochmal schauen wollte, ob nicht ein anderer Bewerber noch besser passt. Fair ist was anderes...
Verbesserungsvorschläge: Steckt bitte mehr Zeit in die Gestaltung eurer Prozesse statt in das Schreiben eigener Bewertungen, entwickelt eine konkrete Zukunftsvision, stellt den tatsächlichen Ist-Zustand und keine Träume dar, definiert klarere Aufgabenbereiche und seit Bewerbern gegenüber offener.
Bewerbungsfragen
- Es werden einige Fragen zum vorherigen Arbeitgeber gestellt; hier wäre ich vorsichtig um nicht irgendwelche internen Details auszuplaudern.
- Es wird sehr viel Theorie abgefragt zu Dependency Injection, Design Patterns, Mkcking, TDD, Sensorik, Kalman-Filter, Bayes-Theorem (gut vorbereiten!) und ein Teil des Interviews wird außerdem in Englisch geführt.