Es könnte perfekt sein...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Eigentlich fast alles. Tolle Aufgaben, viele tolerante, anständige, intelligente Kollegen aus allen möglichen Ländern und kulturellen Hintergründen. Vor Corona war auch viel internationale Reisetätigkeit möglich, die dieses Gefühl des internationalen Zusammenhalts Gleichgesinnter noch verstärkt hat.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Außerhalb der IT wird der IT-Bereich zu häufig nur als Kostenfaktor und gesichtsloser Service-Provider betrachtet. Man traut eigenen IT-Initiativen, die nicht von externen Dienstleistern betrieben werden, tendenziell weniger zu. Tatsächlich ist die IT vielfach das, was das Unternehmen treibt und ohne das es gar in der Ausführung nicht mehr denkbar wäre.
Verbesserungsvorschläge
Die Leute im mittleren Management aussortieren, denen ihre eigene Agenda wichtiger sind als ihre Teammitglieder und die Interessen des Unternehmens. Häufig sind diese unter ihren Peers wohlbekannt, aber man tut nichts dagegen, weil das zu anstrengend wäre. Vielleicht ist die Organisation manchmal auch einfach zu lieb und nett (was ja auch irgendwie positiv ist), um gegen diese Menschen wehrhaft genug zu sein.
Wieder mehr technische IT-Expertise im eigenen Unternehmen aufbauen. Outsourcing kann sinnvoll sein, aber man muss die Prozesse auch noch selber verstehen und die Arbeit der Dienstleister aus eigener Expertise heraus beurteilen können. Im Moment arbeiten die Dienstleister häufig unkontrolliert und ohne echte technische Führung aus dem Unternehmen heraus, was unmittelbar zu erratischer IT-Performance führt.
Arbeitsatmosphäre
Sehr internationale Ausrichtung, die sich auch in der Besetzung der Teams widerspiegelt, hochvirtuelles Arbeitsumfeld mit zahlreichen Videokonferenzen, spannende Tätigkeiten, gute Motivation im internationalen Kollegenkreis. Durch den Personalabbau in der IT vor drei Jahren verblieb leider wenig technische Expertise im Unternehmen, IT wird zu häufig federführend von IT-Quereinsteigern ohne einschlägige Ausbildung betrieben, in der häufig vergeblichen Hoffnung, dass die technischen Drittanbieter, die Implementierungs- und Supportserviceleistungen stellen, diese Lücken selbständig füllen.
Kommunikation
Häufig Top-Down, Entscheidungen werden zu häufig nicht auf der unterstmöglichen Ebene getroffen, sondern von mittleren Managern ohne einschlägiges Fachwissen nach Bauchgefühl. Dessen ungeachtet werden qualifizierte Meinungen immer angehört.
Kollegenzusammenhalt
Im eigenen langjährigen Kollegennetzwerk ist der Zusammenhalt großartig, weil man in vielen gemeinsamen Projekten gegenseitiges Vertrauen aufgebaut hat. Wenn es darüber hinausgeht, sind stabile Ellbogen und eine gewisse Durchsetzungsfähigkeit erforderlich, um in der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen zu bestehen.
Work-Life-Balance
Das Unternehmen fordert auf hohem Niveau, aber achtet auch sehr darauf, die Mitarbeiter nicht zu überfordern. Homeoffice wird, wo es sinnvoll ist und den Betriebsablauf nicht stört, voll akzeptiert, die technischen Notwendigkeiten, um das im großen Stil zu unterstützen, sind seit Pandemiebeginn eingerichtet worden.
Vorgesetztenverhalten
In den meisten Fällen ist die Führungskultur vorbildlich. Förderung von Diversität und die Ermunterung zur mutigen Einbringung eigener Ideen führen in diesen Fällen zu einem sehr harmonischen, erfüllten Arbeitsalltag.
Leider gibt es immer wieder faule Äpfel im mittleren Management, die allen beteiligten Mitarbeitern im eigenen und in im Arbeitsablauf verbundenen Teams durch ein toxisch-narzisstisches Vorgesetztenverhalten mit Intrigen und versteckten Agenden das Leben zumindest partiell zur Hölle machen. Es ist für große Unternehmen nicht untypisch, fällt hier aber sehr auf, weil die generelle Bemühung um eine zeitgemäße, anständige Führungskultur unverkennbar ist und von den meisten leitenden Angestellten auch so umgesetzt wird.
Interessante Aufgaben
Ein internationales Umfeld mit hochinteressanten Aufgaben bietet für engagierte Experten mit guten kommunikativen Fähigkeiten ein wunderbares Arbeitserlebnis.
Gleichberechtigung
Diversität ist nicht nur ein Wort, das wird tatsächlich gelebt. Förderung von Frauen in Führungspositionen ist selbstverständlich.
Umgang mit älteren Kollegen
Die verbliebenen älteren Kollegen sind häufig unverzichtbare Fachexperten. Jung und alt arbeiten sehr gut zusammen.
Arbeitsbedingungen
Die technische Ausstattung ist gut und wird regelmäßig aktualisiert. Die Büros könnten eine Erneuerung vertragen, entsprechende Pläne sind schon in der Umsetzung. Homeoffice in der IT ist speziell im internationalen Umfeld, das ohnehin sehr virtuell betrieben wird, völlig akzeptiert.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltbewusstsein wird häufig erwähnt, aber es ist nicht wirklich ersichtlich, wie groß die Erfolge dabei sind.
Gehalt/Sozialleistungen
Für Deutschland sehr gute Gehälter. Unglücklicherweise ist es mittlerweile nicht einfach, in Deutschland eingestellt zu werden, da Nearshore-Länder wie Polen speziell in der IT gezielt als billige Quelle für neue Arbeitnehmer aufgebaut werden.
Image
Der Monsanto-Kauf hat viel Reputation vernichtet. Meist zu Unrecht würde ich sagen, aber es ist schwer, gegen eine vorgefasste öffentliche Meinung differenziert zu argumentieren.
Karriere/Weiterbildung
Jüngere Mitarbeiter, die früh als High Potentials identifiziert werden, bekommen eine gezielte Förderung im Hintergrund. Spätstarter und Quereinsteiger müssen sich schon selbst sehr bemühen, aber mit Eigenengagement ist viel möglich.