Job: ok, Kollegen: top, Konditionen und Führungsstil: bescheiden
Gut am Arbeitgeber finde ich
> den kollegialen Zusammenhalt
> die Produkte / Branche
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
> die Mitarbeiterpolitik und die Konditionen
> die Kommunikationspolitik
Verbesserungsvorschläge
> Verbesserung der Informationspolitik
> Investition in die Mitarbeitermotivation
Arbeitsatmosphäre
Einziger Lichtblick im Hinblick auf die Arbeitsathmosphäre sind die überwiegend netten Kollegen. Die Firma selbst trägt leider kaum dazu bei, dass sich ihre Mitarbeiter wohlfühlen. Mitarbeitermotivation ist keine Stärke des Unternehmens. Vom Mitarbeiter wird viel erwartet und überdurchschnittliches Engagement (z.B. Überstunden, weiterarbeiten zu hause, Bemühen von privaten Kontakten zugunsten der Firma) wird leider selten mit einem freundlichen Wort, sondern eher mit einem Schulterzucken belohnt und als selbstverständlich betrachtet.
Die Frühstückspause macht kaum ein Mitarbeiter. Da die Arbeit kaum zu schaffen ist, kommt man auch nicht dazu. So ist es fast verpönt, sich Frühstücks-Auszeit explizit zu nehmen. Nebenbeiessen ist die Regel.
Es gibt eine hohe Mitarbeiterfluktuation. Es gibt fast monatlich einen Abschied oder einen Neuzugang.
Kommunikation
Die Kommunikation ist sehr dürftig. Auch direkte Nachfragen brachten mir selten die gewünschte Information.
Die wöchenliche Meetings zum Informationsaustausch belaufen sich auf vielleicht 10 pro Jahr.
Interne Termin werden immer wieder verschoben und finden letztlich häuflig spontan statt.
Wenn man etwas wirklich wissen muss, weil man sonst mit seiner Arbeit nicht vorankommt, muss man sich mitunter selbst behelfen und sich bei den Kollegen durchfragen odern im Internet recherchieren.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt der Kollegen untereinander ist super. Man hilft sich gegenseitig und geht respektvoll miteinaner um.
Work-Life-Balance
Überstunden sind leider fast nicht zu vermeiden, wenn man sein Arbeitspensum bewältigen möchte.
Vorgesetztenverhalten
Leider sehr mangelhafte Informationspolitik. Man muss sich die für die eigene Tätigkeit relevanten Neuigkeiten mühsam in Pausengesprächen mit den Kollegen zusammentragen. Sonst macht man mitunter Dinge umsonst oder falsch.
Interessante Aufgaben
Zu tun gibt es mehr als genug. Langweilig wird es nie. Da das Unternehmen international tätig ist, verteilen sich die Aufgaben in Abhängigkeit der landesspezifischen Anforderungen und Gegebenheiten zyklisch über das ganze Jahr.
Gleichberechtigung
Ich konnte keinerlei Diskriminierung feststellen.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt wenige Kollgen 45+. Eingestellt werden ebenfalls selten Personen 45+. Geschätzt werden sie jedoch genauso wie die jüngeren.
Arbeitsbedingungen
Wirklich perfekt ist leider keiner der Arbeitsplätze. Ein Zimmer zu warm, das nächste immer kalt, ein Platz auf dem Präsentierteller, der andere isoliert, bei dem einen ist der Schreibtisch zu klein, der andere hat nicht genug Schränke zur Verfügung... Aber räumlich kann man es aushalten. Die Zimmer sind groß und hell. Parkplätze gibt es mehr als genug.
Großes Minus, es gibt es zwar eine Küche, aber keinen Pausenraum (Essen am Schreibtisch). Bei schönem Wetter kann man vorm Gebäude an einer Bierzeltgarnitur sitzen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Unternehmen trennt seinen Müll vorschriftsmäßig und spendet auch regelmäßig (vornehmlich Sachspenden) für wohltätige Zwecke. Bei der Entwicklung der Produkte werden Umweltaspekte berücksichtigt.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Bezahlung ist sehr gering. Für Berufsanfänger mag das in Ordnung sein, aber jede halbwegs erfahrene Fachkraft, kann damit nicht zufrieden sein.
Das Bonussystem für den Vertrieb ist nicht wirklich ein Anreiz.
Überstunden werden nicht vergütet, sind aber die Regel (anders schafft man die Arbeit nicht - auch mit Überstunden wird man nicht fertig). Außerdem werden sie vorausgesetzt.
Messeeinsätze gibt es wenige, aber wenn dann haben sie es in sich. Auch hier gibt es keinen Ausgleich dafür, dass man z.Tl. 10h ohne Pause im Messeeinsatz ist. Für Unterbringung und Frühstück/Abendessen ist zwar gesorgt, aber viel Komfort darf man nicht erwarten (Doppelzimmer mit Kollegen ohne vorherige Rückfrage, keine Auswahl beim Abendessen - gegessen wird was auf den Tisch kommt, Mittags gibts nichts ist eh keine Zeit zum Essen).
Und die Samstage (die Messen finden fast immer übers Wochenende statt) arbeitet man umsonst. Für die Sonn- und Feiertage gibt es Zeitausgleich, die Samstage schenkt man dem Unternehmen.
Es werden unter Ausschöpfung der gesetzlichen Möglichkeiten grundsätzlich nur befristete Arbeitsverträge vergeben. Automatische Gehaltsanpassungen gibt es nicht. Ein transparentes Vergütungsmodell gibt es ebenfalls nicht.
Image
In der Branche hat das Unternehmen meiner Erfahrung nach einen guten Ruf, jedoch wirkt die hohe Mitarbeiterfluktuation auch dort nicht positiv.
Meinen Freunden würde ich persönlich das Unternehmen aufgrund der Arbeitsbedingungen, -konditionen und Kommunikationspolitik nicht empfehlen.
Karriere/Weiterbildung
Förderung ist nicht vorhanden. Auch auf Nachfrage und Anregungen seitens der Kollegen tut sich diesbezüglich nichts seitens der Unternehmensführung. Weiterbildung wird offenbar als Privatsache angesehen.
Aufstiegschancen gibt es kaum, da jeder Abteilung nur aus wenigen Mitabeitern bestehen.