Schatten und Licht...
Verbesserungsvorschläge
Liebe BGHM. Du hast (trotz allem immer noch) so tolle, engagierte und kompetente Beschäftigte. Warum fragst Du sie nicht mal nach ihren Ideen zu ihrem jeweiligen Feld? Mach aus Betroffenen Beteiligte! Hör auf, ihnen ständig zu misstrauen. Hör auf, ihnen kleinste Schritte vorzuschreiben. Trau ihnen zu, ihre Arbeit gut zu machen. Sie müssen von einer Führungskraft weder ständig an die Hand genommen noch angetrieben werden. Lass nicht zu, dass Fachfremde ihnen ihre Kompetenz absprechen und ihnen absurde Vorgaben aufdrücken. Zeig ihnen echte Wertschätzung, damit sie engagiert und motiviert bleiben.
Arbeitsatmosphäre
Die (noch) gute Arbeitsatmosphäre lebt davon, dass so viele von uns für den Arbeitsschutz, für die Mitgliedsbetriebe, für die Versicherten, für die Seminarteilnehmer brennen, und von der gelebten Kollegialität untereinander.
Tödlich ist, dass vor allem höhere Führungspositionen reihenweise fachfremden Personen übergeben werden, die sich offenbar zu schade sind, das Know-how der Basis ihrer Abteilung zu nutzen. Wertschätzung ist ein Lippenbekenntnis, denn seit Jahren signalisieren Beschlüsse und Strategie das Gegenteil.
Kommunikation
Kommunikation ist nahezu ausschließlich top-down organisiert. Außer "auf dem Dienstweg" haben Beschäftigte keine Möglichkeit, Ideen oder Vorschläge einzubringen. Projekte und Maßnahmen werden im nebulösen "da oben" beschlossen und zügig zur Umsetzung angewiesen. Aber die Betroffenen wurden nie nach ihrem Input gefragt.
Nahezu sämtliche Kanäle der Kommunikation "quer zur Hierarchie" wurden seit 2011 systematisch zerstört.
Jetzt (seit 2022) wird ganz langsam versucht, wieder etwas aufzubauen.
Kollegenzusammenhalt
Das Miteinander der Beschäftigten ist (auch abteilungsübergreifend) gut. Motto "Wir müssen es uns ja nicht auch noch gegenseitig schwermachen".
Work-Life-Balance
Vertrauensarbeitszeit und frühzeitige Planung von Seminaren, Bereitschaftsdiensten etc. ermöglichen maximale Selbstbestimmung.
Vorgesetztenverhalten
Die mittleren und unteren Führungskräfte haben nach meiner Erfahrung immer ein offenes Ohr. Entscheidungen werden zwar i.d.R. im Sinne des Beschäftigten getroffen - aber immer als Ausnahme im Einzelfall. Der Mitarbeiter fühlt sich somit als Bittsteller.
Wünschenswert wäre, dass von "ganz oben" häufiger eine generelle Regelung im Sinne der Beschäftigten getroffen würde.
Interessante Aufgaben
Als Aufsichtsperson habe ich ein ungeheuer spannendes, abwechslungsreiches und forderndes Aufgabenfeld, das selbständiges Denken und Handeln erfordert.
Gleichberechtigung
Frauen werden ausreichend gefördert.
Umgang mit älteren Kollegen
Die zunehmende Beanspruchung älterer Beschäftigter durch lange Autofahrten, mehrtägige Dienstreisen, ständige Arbeitsverdichtung, neue Seminarkonzepte, veränderte Software o.ä. wird komplett ignoriert. Immerhin gibt es ein gutes BEM, wenn sie nach längerem Ausfall aufgrund der Arbeitsbelastung wiederkehren.
Arbeitsbedingungen
Die IT-Ausstattung und -betreuung ist hervorragend.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Vor allem in Sachen Mobilität findet Umweltschutz nicht statt. Im Aufsichtsdienst sind Mindestkilometer vorgeschrieben, Fahrten von 500 km zu Seminareinsätzen und 500 km zurück sind an der Tagesordnung, und für Bahnfahrten muss man einen 17fach begründeten (ok, etwas übertrieben!) Ausnahmeantrag stellen, da das Auto für den Außendienstler als "kostenloses Verkehrsmittel" gewertet wird.
Gehalt/Sozialleistungen
Sicher, zuverlässig und so reglementiert wie halt im öffentlichen Dienst üblich.
Image
Die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit sieht (und präsentiert) eine andere BGHM als die Mitarbeiter. Und: ich glaube in Mainz IST auch eine andere BGHM als an den anderen Standorten.
Karriere/Weiterbildung
Das ist schon OK. Es werden viele tolle Seminare intern angeboten, und die Genehmigung ist gar kein Problem. Schwierig ist es manchmal, aufgrund der Arbeitsverdichtung Zeit für Weiterbildung freizuschaufeln.
Und: es täte der BGHM gut, über den Tellerrand zu schauen und mehr externe Weiterbildungen zuzulassen.