Befristete Anstellungen und Modernisierungsbedarf
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gleitzeit, Mobile Arbeit, gute Erreichbarkeit mit ÖPNV
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Jedes Jahr befristete Stellenausschreibungen obwohl ständig von Personalmangel geredet wird. Schlechte Bezahlung und fehlende Aufstiegschancen für Tarifbeschäftigte.
Verbesserungsvorschläge
Dringend Umdenken was die Flexibilität bei der Rekruitierung neuer Mitarbeiter betrifft. Quereinsteiger liefern einen hohen Mehrwert. In der Bezirksregierung wird sich intern kaum etwas entwickeln, da die meisten Mitarbeiter gar nicht auf dem aktuellen Stand sind. Das gilt sogar für junge und neu ausgebildete Mitarbeiter, da diese leider in einem veralteten System ausgebildet werden.
Quereinsteigern wird jedoch immer wieder vermittelt, dass sie Mitarbeiter zweiter Klasse sind, obwohl sie aktuellere Kenntnisse und Qualifikationen mitbringen.
Es besteht Fortbildungsbedarf. Allerdings erzählten auch viele Kollegen, dass sie keinen Grund sehen etwas neues zu lernen, da es keinen realen Anreiz dafür gibt.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre ist sehr ambivalent. Hier wird noch sehr auf Kontrolle und Hierarchien gesetzt.
Kommunikation
Regelmäßig überflüssige Meetings ohne realen Mehrwert.
Kollegenzusammenhalt
Oberflächlich ganz gut, aber unterschwellig bestehen viele Konflikte.
Vorgesetztenverhalten
Kleinschrittige Kontrollen und dadurch Störung der Arbeitsabläufe. Es ist kaum möglich eigenverantwortlich und selbstständig zu arbeiten. Eingriffe durch Vorgesetzten in die Arbeitsabläufe, wodurch geplante oder funktionierende Abläufe gestört werden.
Interessante Aufgaben
Häufig eher anspruchslose Aufgaben. Hier wird Potenzial völlig vergeudet. Motivation geht durch Unterforderung verloren. Es wird auch nicht genug Freiraum für selbstständiges Arbeiten und neue Ideen geboten. Andererseits gibt es auch keine Leistungsgerechte Vergütung, daher entsprechend keine Motivation mehr als das Nötigste zu erbringen.
Gleichberechtigung
Vier von fünf Abteilungen werden von Männern geleitet. Vielfalt ist in Führungsebenen kaum vorhanden. Tarifbeschäftigte haben keine Aufstiegschancen.
Umgang mit älteren Kollegen
Die älteren Kollegen sind in der Regel die Vorgesetzten.
Gehalt/Sozialleistungen
Paradebeispiel für das akademische Prekariat. Man wird trotz Berufserfahrung und Studienabschluss wie ein Berufsanfänger eingruppiert. In vielen Fällen auch noch befristet.
Mitarbeiter verlieren nach kurzer Zeit jegliche Motivation, da nicht leistungsgerecht vergütet wird. Teilweise scheinen den Vorgesetzten die (Gehalts-)Unterschiede zwischen Tarifbeschäftigten und Beamten nicht ganz klar zu sein.
Image
Leider sehr negativ. Sowohl von Mitarbeitern als auch Ehemaligen. Mir wurde nach kurzer Zeit empfohlen etwas besseres zu suchen, da man als Tarifbeschäftigter keine Entwicklungsmöglichkeiten hat. Ältere Kollegen teilten mir direkt mit, dass die "guten" Mitarbeiter die Bezirksregierung nach 1-2 Jahren wieder verlassen. Diese Erfahrung habe ich ebenfalls gemacht und von anderen so mitbekommen.
Karriere/Weiterbildung
Sieht schlecht aus. Eher eine Karrieresackgasse, wenn man sich nicht privat weiterbildet. Die Arbeit im öffentlichen Dienst hat in der freien Wirtschaft sowieso einen schlechten Ruf. Ein zu später Wechsel kann sich daher negativ auswirken.