Glanz und Elend der (Firmen-)Archäologie
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man kann selbständig sein Fachwissen anwenden und vertiefen. Junge und nette Kollegen. "Traumjob"-image bei Außenstehenden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Überwiegend miese Gehalts- und Karrieremöglichkeiten. Schlechte Arbeitsbedingungen und Ausstattung.
Arbeitsatmosphäre
Generell leider hoffnungslose, eher triste Stimmung, was u.a. an düsteren Karriereaussichten und Gehalt bzw. Arbeitsbedingungen liegt.
Kommunikation
Klare Aweisungen und Planung der Grabungsleiter, Personalplanung aber eher chaotisch und spontan. Heute hier - morgen dort...
Kollegenzusammenhalt
Sehr kollegial, leider meist schlechte Stimmung.
Work-Life-Balance
Fester 40h Job mit hoher örtlicher Flexibilität. Von halb 8 bis 17 Uhr. Keine Fahrtkostenerstattung, gesetzlicher Mindesturlaub. Dafür ist tageweises Arbeiten möglich und auch mal früher gehen machbar.
Vorgesetztenverhalten
Lockerer Umgang, aber beratungsresistent.
Interessante Aufgaben
Archäologen kommen auf ihre Kosten. Man kann vieles lernen und gelerntes anwenden.
Gleichberechtigung
Toughe Frauen und Männer arbeiten hier absolut gleichberechtigt.
Umgang mit älteren Kollegen
Alte Hasen sind in der Branche selten, aber gerne gesehen und respektiert.
Arbeitsbedingungen
Z.T. harte Arbeit unter allen Witterungsbedingungen. Teilweise kein Sonnenschutz oder Kälteschutz. AG-Seitig kaum Entgegenkommen. Veraltete, verschlissene Ausrüstung und davon nicht genug für die anfallende Arbeit.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltfreundlich, da verschwendungsarm. Sozialbewusstsein eher weniger.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist für Akademiker zu keiner Zeit attraktiv. Bei 11€ Brutto für Facharbeiter geht es los und liegt nur bei Grabungsleitern spürbar höher, ist aber zu keiner Zeit ein Gehalt, für das andere Akademiker aufstehen würden.
Image
Archäologie gilt vielen als Traumberuf. Glänzende Augen von interessierten Passanten gibt es zu Hauf, aber auch einige Meckerer (oft zugleich Bauherren eines wegen Ausgrabungen verzögerten Projektes), die diese Arbeit als Geld- und Zeitverschwendung sehen.
Intern hofft die Mehrheit auf eine Zukunft außerhalb der Firmenarchäologie.
Karriere/Weiterbildung
Flache Hierarchien:
nach Facharbeitern gibt es firmenintern nur noch Assistenz- und Leitungsposten. Beide erhöhen etwas das Gehalt, gehen aber auch mit deutlich mehr Verant-wortung und Streß einher.