Selbstherrlich.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Dinge selber in die Hand zu nehmen. Das war eine Aufbruchstimmung, die es vermutlich heute nicht mehr gibt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Keinerlei Wertschätzung vorhanden. Für nichts und niemanden.
Verbesserungsvorschläge
Ehrlich mit sich selber umgehen. Aufhören unerreichbare Ziele zu formulieren, Friss oder Stirb-Taktiken anzuwenden. Den eigenen Stil leben und umsetzen, um so neue kreative Kräfte an das Unternehmen zu binden. Attraktive Arbeitsmodelle und zukunftsorientierte Technologien aufsetzen. Sich einfach mal trauen.
Arbeitsatmosphäre
Angespannt und in vielen Bereichen von einer für mich unbestimmten Angst geprägt. Ständiger sowie stetiger Wechsel von Führungskräften, führt zu einem sehr fragilen Arbeitsgerüst. Die Arbeitnehmer haben Angst Fehler zu machen, so ist eine enorme Hemmschwelle kreative Prozesse in Bewegung zu setzen.
Kommunikation
Interdisziplinäre Kommunikation ist weitestgehend nicht vorhanden. Es gibt bzw. gab viele ambitionierte Ziele dies zu ändern, jedoch sind die verantwortlichen Damen und Herren nicht mehr dem Unternehmen zugehörig. Es wird durch den Firmeneigner Top Down Entscheidungen Mitläufern die ausschließlich für ihr eigenes Interesse arbeiten in die Feder diktiert, die allerdings auch gerne mal wieder nach wenigen Tagen aufgehoben werden. Eine klare Kommunikationsstruktur ist nur schemenhaft gegeben.
Kollegenzusammenhalt
Habe ich weder in meinen vielen verantwortlichen Jahren noch im Nachgang gespürt. Hier gilt einzig das Aussitzen und abwarten.
Work-Life-Balance
Ein immenser Workload der durch die mangelnde Kommunikation torpediert wird. Nur mit viel internen Verbindungen und Wissensvorsprüngen können Projekte gezielt geführt und umgesetzt werden. Die Balance zwischen Arbeit und Privat habe ich in meinem Falle leider nicht halten können. Sie war partout nicht existent.
Vorgesetztenverhalten
Ein Familienunternehmen in der fünften Generation bringt eigenartige Früchte hervor. So muss der Vorgesetzte nicht zwingend Fähigkeiten oder gar wertbare, für das Unternehmen wertvolle Eigenschaften vorweisen. Er ist einfach da und hat gemocht zu werden.
Interessante Aufgaben
Volle Punktzahl. Das ergibt sich ja schon fast von selbst. Warum sollte man denn auch sonst einen solchen Job machen. Es geht darum, Fußspuren zu hinterlassen. Mit einem ebenso aufgestellten und eintrainierten Verhalten war das auch durchaus möglich.
Gleichberechtigung
Nein, nicht wirklich. Es gibt die Vorzeigesituationen, aber alles in allem handelt es sich um eine Männerdomäne. Was in vielen Bereichen sehr anstrengend ist. Frauen sind selten und nur sehr vereinzelt in führenden Positionen.
Umgang mit älteren Kollegen
Da kann ich nicht wirklich mitreden.
Arbeitsbedingungen
Die konnten komplett selber gestaltet werden. Als Tochterunternehmen hatten wir die Möglichkeit individuell und selbstorientiert umzusetzen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das muss man trennen. Umweltbewusstsein ist absolut gegeben, soweit das in einem Konzern mit diesen Ambitionen auch möglich ist. Sozialbewusstsein mündet im Sponsoring für die ortsansässige Fussball- und Handball-Mannschaft.
Gehalt/Sozialleistungen
Es geht natürlich immer mehr. So auch in meinem Falle. Aber ich war stets zufrieden und hatte keinen Unmut.
Image
Dank unserer Arbeit nach Außen hin sehr gut. Nur konnte das Bild einfach nicht so solide nach Innen transportiert werden. Aber auch hier muss man unterscheiden. Die Tochtergesellschaften im Ausland haben ein anderes, positives Bild in ihrem Land. Die Zentrale Ansicht, die eine lange Historie in der DACH-Region hat, eben nur bedingt.
Karriere/Weiterbildung
Gut, Karriere habe ich, wenn man so will, durchaus in meinem Rahmen gemacht. Weiterbildungen waren durch den Workload und die selbst gemachten Projekte an der Tagesordnung. Gezielt eine Weiterbildung durch den Konzern, durch HR, zielgerichtet Management zu fördern, das gab es nicht.