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Bosch 
Gruppe
Bewertung

In 15 Monaten von derAnkündigung von 25000 SW-Stellen zu 20% Stellenabbau

2,5
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich IT bei Robert Bosch GmbH in Stuttgart gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Bosch ist ein internationales Unternehmen und wenn man sich über manche Beschränkung hinweg setzt, kann man Kontakte zu vielen Kollegen aus anderen Breichen und Ländern aufbauen. Das macht die Arbeit interessant.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Bosch hat eine völlig überforderte GL und das Braggadocio, wie vermeintliche Firmenwerte proklamiert werden und wie diese dann umgesetzt werden (z.B. will man ein Meldewesen für Compliancefälle schaffen, rät dann aber, einen Anwalt mitzubringen ) klaffen deutlich auseinander. Man versucht sich ein Image zu verpassen, dass man anders = besser als andere Unternehmen sei, und ist es eben doch nicht. Man versucht sich SW- oder "IoT"-Unternehmen aufzubauen und nimmt dann an dubiosen Studien teil (siehe Kommentar zu Umweltbewußtsein), mit denen der Status-quo zementiert werden soll. Bosch ist ein großes Unternehmen und trägt Verantwortung für viele Mitarbeiter. Ich kann bisher nicht erkennen, dass man sich ernsthaft damit befasst, wie man das Geschäft langfristig weg von der individuellen Mobilität verlagern kann zu anderen Themen, die langfristig aussichtsreicher sind. Dazu müsste vermutlich die zentrale Steuerung aufgegeben werden und Bosch aufgeteilt werden in kleinere, selbständig handelnde Einheiten.
Seit Jahren ist die Mitarbeiterbefragung ausgesetzt, d.h. die GL will gar nicht mehr wissen, wie die Mitarbeiter ihre Arbeit beurteilen.

Verbesserungsvorschläge

Das Management müsste zu 60 bis 70% ersetzt werden. Man ist gewohnt, langlaufende Verträge mit wenigen Kunden im Automobilbereich zu haben, die allen Partnern ein akzeptables Auskommen bieten. Da die Zeit des Verbrenners und der Mobilität in eigenen Fahrzeugen absehbar ihrem Ende zugeht, wäre eine komplett neue Unternehmensausrichtung erforderlich, die von dem aktuellen Management nicht geleistet wird. Wer sich an solchen AKtionen beteiligt wie, die man unter#astongte findet, der handelt aus lauter Verzweiflung und dem sind alle Ideen ausgegangen, womit sich das Unternehmen in Zukunft beschäftigen soll.

Dazu muss die strenge Hierarchieorientierung aufgegeben werden, durch die bisher alle Vorschläge abgeblockt werden. Es gibt zwar eine gewisse Unterstützung für interne Start-ups, aber die werden oft nach kurzer Zeit abgewürgt mit Argumenten wie, dass das Produkt nicht ins Portfolio passe. Man sollte sich mal fragen, warum z.B. Start-ups der ETH Zürich erfolgreicher sind, die teilweise in den gleichen Bereichen arbeiten wie Bosch Start-ups.

Arbeitsatmosphäre

Nach dem herben Wechsel von der Ankündigung, 25.000 TI-Stellen schaffen zu wollen (https://www.computerwoche.de/a/bosch-sucht-25-000-it-und-softwareexperten,3547071) zu einem Personalabbau bzw. Verlagerung in Niedrigkostenländer, ist die Stimmung unter Mitarbeitern und auch im Management sehr angespannt. Die Pläne der GL sind nebulös und unklar, dadurch breitet sich Unsicherheit aus, wie die Zukunft und die persönliche Perspektive aussieht.
Unter Kollegen ist die Atmosphäre zumeist gut.

Kommunikation

Es wird sehr viel und regelmäßig kommuniziert, in Blogs, Vodcasts, Fragerunden und virtuellen Meetings. Nur wird leider wenig Konkretes geboten, die Kommunikation kreist mit immer den gleichen Floskeln und Wendungen. Das wurde auch schon heftig moniert in den Fragerunden, aber es ändert sich nichts. Die Kommunikation ist eine reine Einwegaktion, Einwände und Kritik an Vorschlägen oder Maßnahmen der GL werden ignoriert bzw. floskelhaft beantwortet.

Kollegenzusammenhalt

Das hängt natürlich stark von der jeweiligen Gruppe ab, in der man arbeitet, aber innerhalb der eigenen Gruppe ist die Zusammenarbeit meistens gut. Zwische Gruppen oder Organisationseinheiten trifft das nicht mehr unbedingt zu; da wird die Zusammenarbeit auch aktiv behindert, indem direkter Kontakt zwischen Kollegen verhindert wird und alle Kommunikation über Servicetools erfolgen muss. Dadurch verhindert man das, was viele als Erfolgsfaktor für ein modernes Unternehmen ansehen, nämlich Vernetzung der Mitarbeiter.

Work-Life-Balance

Hier kann Bosch wirklich punkten, das liegt aber auch daran, dass Bosch noch immer in vielen Bereichen tarifgebunden ist und sich an entsprechende Vereinbarungen zu halten hat. Allerdings werden alle Neu- und Ausgründungen so angelegt, dass die Tarifbindung entfällt.

Vorgesetztenverhalten

Im Zuge des Personalabbaus wird der ganze IT-Bereich umgestaltet und es entfallen auch viele Managementstellen. Ein Bosch-Manager neigt ohnehin nicht dazu, seine Meinung und eventuell sogar Kritik zu äußern an Vorgaben der GL (sont würde er in so einer Hierarchie gleich gar nicht befördert). Und da im Moment Manager auch befürchten müssen, ihre Position zu verlieren, wird noch mehr auf stromlinienförmge Konformität und reine Befehlsausführung geachtet. Verantwortung für die Mitarbeiter oder sogar Unterstützung, wenn es um Durchsetzung von Mitarbeiterinteressen geht, oder Unterstützung von Vorschlägen von Mitarbeitern, die GL-Vorgaben widersprechen, gibt es im Moment so gut wie nicht.

Interessante Aufgaben

Die gab es bis vor kurzem noch und wird es in geringem Maße weiterhin geben. Da jedoch die erklärte Strategie der GL ist, einen großen Teil der IT-Aufgaben nach Indien, Vietnam oder Mexiko zu verlagern, zeichnet sich ab, dass die Aufgaben hier zukünfitg reine Paperpushertätigkeiten sein werden.

Gleichberechtigung

Hier gibt sich Bosch große Mühe und jeder hat die gleichen Chancen.

Umgang mit älteren Kollegen

Ab 45 sind die Aufstiegschancen sehr gering, mit 50 ist die Karriere beendet und man muss zusehen, dass man seine teure Position rechtfertigt, obwohl man kaum mehr Möglichkeiten zur Weiterbildung hat.

Arbeitsbedingungen

Als ich bei Bosch zu arbeiten begonnen habe, hatte ich einen Computer, den ich mir privat nie hätte leisten können. Heute hat man Geräte, die man sich privat nie kaufen würde, weil sie zu leistungsunfähig sind. Als IT-Entwickler arbeitet man mit den gleichen Einschränkungen wie jeder Bosch-Mitarbeiter: Man kann keine SW auf seinem Rechner installieren, auf viele Tools fehlt der Zugriff bzw. sie sind verboten. Bosch hinkt anderen Firmen mindestens 10 Jahre hinterher.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Auf dem Papier lesen sich die Einstellungen von Bosch dazu gut; man will ja sogar in wenigen Jahren CO2-neutral werden. Wenn man dann aber mitbekommt, dass sich Bosch an solchen windigen Aktionen beteiligt https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/astongate-co2-emissionen-elektroauto-batterieproduktion-studie/ , muss man sich schon wundern, ob das nicht nur Lippenbekenntnisse sind.

Gehalt/Sozialleistungen

In den tarifgebundenen Bereichen nach wie vor gut. Wie das aber weiter gehen wird, wenn die deutschen IT-Bereiche mit den indischen zu einer Organisationseinheit zusammengefasst werden, bleibt abzuwarten.

Image

Das ist längst nicht mehr so gut, wie es eimal war. Das liegt auch daran, dass die Konsumentengüter wie Haushalts- oder Elektrogeräte von Bosch zwar mit allen möglichen Gimmicks ausgestattet werden, aber eben viel reparaturanfälliger und kurzlebiger als früher sind.

Karriere/Weiterbildung

Das wichtigste für eine Karriere ist einen guten Draht zu den richtigen Leuten zu haben, mit diesen viel Zeit zu verbringen und ohnehin auf viel Präsenz zu achten. In den meisten Fällen ist tatsächliche Kompetenz und Leistung nicht entscheidend (es gibt aber auch Ausnahmen). Oft reiben sich die Kollegen die Augen, aufgrund welcher Leistungen wohl mancher Vorgesetzte in seine Position gekommen ist.
Weiterbildung wurde schon immer sehr klamm gehandhabt, ab 50 ist es komplett vorbei damit. Es gibt das Phänomen der Bosch-Deeducation: Man beginnt als Neuling oder Berufsanfänger und bringt aus der Ausbildung interessante Kompetenzen mit, die eigentlich wichtig wären für Bosch. Aber dann wird bei Bosch die Arbeitszeit mit langwierigen Administrations- und Genehmigungsprozessen aufgefressen, die eigentliche Umsetzung und Implementierung wird nach Indien vergeben (weil wir intern zu teuer sind), und nach wenigen Berufsjahren ist man immer noch auf dem Stand der Ausbildung bzw. hat diesen teilweise vergessen, weil man nie (oder doch zu selten) bei der Implemtierung aktiv teilnehmen kann. (Auch hierzu gibt es natürlich Ausnahmen, aber in der Tendenz trifft meine Beschreibung zu.)

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