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BR
Bewertung

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Der BR als Arbeitgeber? Nie etwas schlimmeres erlebt. Ausbeutung, Diskriminierung, Beleidigungen. Trotz Erfolg gefeuert.

1,2
Nicht empfohlen
Ex-FreelancerHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr für dieses Unternehmen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Wir konnten in unserer Sendung frei und kreativ arbeiten, sie spannend, mit zahlreichen neuen Formaten und viel Hörerkontakt entwickeln. Wir hatten als einzige Redaktion eine Doppelmoderation, und diese virtuos entwickelt.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Ich habe noch keinen so schlechten Arbeitgeber / Auftraggeber gehabt, und hätte nicht gedacht, dass einem sowas im ÖR passieren kann. Innerhalb des BR interessiert sich niemand dafür, wie mit männlichen Freien Mitarbeitern umgegangen wird.
Der BR hat meinen Rauswurf und das Ersetzen durch eine Frau nicht nachvollziehbar begründet. Ob man das Diskriminierung, Sexismus oder einen „Verstoß gegen Art.3GG“ nennt, ist irrelevant.

Und so ist letztes Jahr meine Töchterlein als Kind eines arbeitslosen Journalisten auf die Welt gekommen.

Verbesserungsvorschläge

- Diskriminierung (von Männern) nicht zulassen
- Ausbeutung nicht zulassen
- Beleidigungen im Team nicht zulassen
- Kontrollieren, wie Freien Mitarbeiter behandelt werden
- Vorgesetzte an ihrer Leistung (Hörerzahlen) messen
- Kontrollieren, wofür der Etat verwendet wird
- Mitspracherecht für (freie) Mitarbeiter im Programm
- Zahl der Vorgesetzten reduzieren

Arbeitsatmosphäre

Unsere ehemalige Redakteurin hat oft Angst vor dem Vorgesetzten geäußert, was sich auf unsere Redaktion ausgewirkt hat. Man wusste nie, ob die Sendung nicht komplett eingestellt wird.

Kommunikation

Als angeblicher Grund für meinen Rauswurf wurde mir zunächst gesagt: Sparzwang. Seltsam bei 7Euro/h. Außerdem geht BR-Klassik Gebührengelder lax um: z.B. wurden fast 100.000 für ein Jingel-Orchester ausgegeben, obwohl 2 Orchester im Haus sind. Es gab eine teure Markenkern-Analyse, deren Ergebnisnutzen fragwürdig ist.
Später habe ich herausgefunden: 1) ich bin der einzige, der gefeuert wurde, 2) ich wurde durch die neue Kollegin im Team ersetzt. Die Aussage „Sparzwang“ ist nicht nachvollziehbar. Da ich bei den Hörern beliebt war und viel Fanpost bekommen habe, gehe davon aus, dass mein Geschlecht der Grund war. Ich habe mich an zahlreiche Stellen des BRs gewandt, um in diesem Fall von Diskriminierung um Hilfe zu bitten. Niemand bis zur Intendantin hinauf hat sich dazu substantiell geäußert.
Nachdem sich „Sparzwang“ als Grund für den Rauswurf als falsch herausgestellt hatte, schrieb man mir auf Nachfrage plötzlich von angeblich „mangelndem Fachwissen“ meinerseits. Ein Vorwurf, den ich sechs Jahre nicht gehört hatte. („Fachwissen“ war auch kein Kriterium, wegen dessen ich damals ins Team gecastet wurde.) Außerdem sei die Neue mit (Zitat) "einem Sänger verheirate."

Kollegenzusammenhalt

In meinem letzten Jahr wurde eine Kollegin die neue Team-Chefin und fing direkt an, mich mehrfach zu beleidigen und anzuschreien. Ich sei ja gar kein „richtiger Journalist“ und ich wäre „unprofessionell“. Ein freundliches Gesprächsangebot meinerseits hat sie schriftlich abgelehnt, ist danach aber zu unserer Vorgesetzten gegangen und hat mich dort über mich gesprochen. Kurze Zeit später wurde ich gefeuert.
Mein Ersuchen bei meinen Vorgesetzten, diese Beleidigungen zu ahnden und Schaden von mir abzuwenden, wurde abgelehnt.
Innerhalb des BR habe ich dazu mehrfach um Hilfe gebeten, sie aber an keiner Stelle erhalten.
Manche ehemaligen Kollegen haben sich bestürzt geäußert, andere verständnislos.

Vorgesetztenverhalten

Noch nie wurde ich so herablassend, so schlecht behandelt. Schon bei einer früheren Initiativ-Bewerbung hat sich meine spätere Vorgesezte per Mail total im Ton vergriffen.
Während der versuchten Aufarbeitung meines Rauswurfs, der Diskriminierung und die Beleidigungen äußerten sich meine ehemaligen Vorgesetzten mir gegenüber regelrecht bösartig.

Mehrfach wurde mir nicht die Wahrheit gesagt z.B. dass ich angeblich bis Jahresende 2020 bezahlt werden würde, was dann nicht der Fall war, oder dass Sparmaßnahmen der angebliche Grund für den Rausschmiss seien.
Mein überschwänglich positives Arbeitszeugnis steht in einem seltsamen Widerspruch zum Verhalten meiner Vorgesetzten mir gegenüber.

Interessante Aufgaben

Ich wurde 2015 als Moderations-Profi ins Team gecastet und habe über die Jahre die Doppelmoderation unserer Sendung entwickelt. Außerdem habe ich BR-Klassik auf mehreren (Groß-)Veranstaltungen repräsentiert. Wir waren gut, wir waren beliebt. Mir schreiben Hörer noch heute, dass sie mich vermissen, und dass die Sendung nach meinem Rauswurf „fade“ geworden sei.
Ich habe zwei einstündige Musik-Features für BR-Klassik produziert, sie wurden von SWR2 und Deutschlandfunk Kultur übernommen. Das positive Feedback für meine Sendungen, die Fanpost und das Lob von Kollegen und Vorgesetzen habe ich zusammengefasst, es sind 13 Seiten.

Gleichberechtigung

Männer werden im BR benachteiligt. Ich wurde nach sechs Jahren Moderation gefeuert und durch eine Frau ersetzt. Egal auf welchen Posten ich mich intern beworben hatte, es wurden immer Kolleginnen.
Ein lokaler Korri des BR in Franken wurde nach vielen Jahren durch eine mittelmäßige Frau ersetzt – er ist Familienvater von zwei kleinen Kindern. Männliche Kollegen erzählen leider nur hinter vorgehaltener Hand, wie der BR Männer behandelt, und dass Männer nur dann einen Vertrag bekommen, wenn sich wirklich keine Frau findet.
Es gibt eine Dienstanweisung, nach der bei „gleicher Qualifikation“ immer die Frau den Job kriegen muss. Das heißt, der Mann kriegt den Job aufgrund seines Geschlechts nicht.
"Gleiche Qualifikation" ist im Journalismus ein dehnbarer Begriff und kaum nachprüfbar. Die Personalbetreuung wies mich diesbezüglich auf den Datenschutz hin. Als Mann kann man also gar nicht überprüfen, ob die Frau die gleiche Qualifikation hat.

Umgang mit älteren Kollegen

Ich war damals 46, deshalb kann ich das nicht beurteilen.

Arbeitsbedingungen

Theoretisch gut, als Festangestellter ist das dort sicher eine feine Sache. Praktisch ist es als Freier sehr schwer. Ich musste viel von zu Hause aus arbeiten und produzieren, oder „halbabgesprochen“ in einem BR-Regional-Büro.
Dass man als schlecht bezahlter Freier in der Kantine die höheren Gästepreise zahlen muss, ist Ausdruck der Missachtung. Selbst um einen Parkplatz am Funkhaus muss man betteln.
Einmal wars schön, da war Weihnachtsfeier. Da haben wir zwar keine Getränke gekriegt, aber einen Teller Suppe. Mit Wursteinlage.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Erschreckend unsoziales Verhalten gegenüber Freien Mitarbeitern - einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt unwürdig, die einen Rundfunkstaatvertrag erfüllt und Zwangsgebühren erhält. Für mich bedeuten die sechs Jahr BR-Klassik Armut und Altersarmut. Eine Familie konnte ich in dieser Zeit nicht gründen.

Gehalt/Sozialleistungen

7 Euro/h als Akademiker/Moderator bei BR-Klassik, das ist Ausbeutung wie im schlimmsten Frühkapitalismus.
Das rechnet sich so: Honorar pro Sendung (in den ersten 5 von 6 Jahren): 300 Brutto-Brutto, Arbeitszeit 2-2,5 Tage, keine Lohnfortzahlung, kein bezahlter Urlaub, keinerlei Arbeitgeber(sozial)leistungen. Zahlreiche unbezahlte Zusatztätigkeiten, wie auswärtige Premierenkritiken, Interviewanfragen, Redaktionskonferenzen oder Produktion eigener Soundelemente, die dann nach meinem Ausscheiden weiter verwendet wurden.
Abzüge: 19%MwSt, EkSt, Soziallabgaben, Homeoffice, Privat-PC, teils Reisekosten. Nach Tarif stünden mir noch ca. 55.000Euro zu.
Der BR äußert sich auf mehrfache Nachfrage dazu nicht. Nur derjenige, der mich gefeuert hat, und eine Personalreferentin entgegneten mir: ich hätte es zu dem Honorar ja nicht machen müssen.

Image

BR-Klassik kämpft mit einem uralten, wegsterbenden Hörerklientel. Es ist ein „Radio 70plus“. Niemand dort ist in der Lage, den Sender zu verjüngen.
Der letzte Hörfunkdirektor hat sich von uns „interessanteres, spannenderes, aufregenderes Radio“ gewünscht. Genau das habe ich in meiner Sendung gemacht, und dafür sehr viel Lob bekommen.
Die Kollegin, die mich ersetzt, klingt laut Hörern, die mir heute noch schreiben „betulich“.

Ein Jahr nach meinem Rauswurf sind die Hörerzahlen („MA Audio 2022 I“) erdrutschartig eingebrochen: BR-Klassik mit einem historischen Ergebnis von minus 33 Prozent. Nirgends sonst würde ein Verantwortlicher bei solchen Zahlen seinen Job behalten. Das ist das Ergebnis der „programmatisch-fachlichen Entscheidungen“ (so die Begründung, warum ich gefeuert wurde). Gute Männer rauswerfen, und durch Frauen ersetzen, die „mit einem Sänger verheiratet sind“ – so verliert man seine Hörer.

Karriere/Weiterbildung

Ich habe mich mehrfach intern für Posten beworben und wurde, trotz meiner belegten Leistung nie berücksichtigt. Es wurden immer Kolleginnen.
Ich durfte eine Kollegin in Elternzeit vertreten, bekam sehr gutes Feedback, und war dann wieder draußen, als sie zurück kam. Durch DIESELBE wurde ich dann in meiner Sendung ersetzt.
In sechs Jahren habe ich keine einzige Weiterbildung erhalten. Im Gegenteil: ich habe das Team intern in der Moderation gecoacht.


Work-Life-Balance

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