Auf dem absteigenden Ast
Gut am Arbeitgeber finde ich
Bei den letzten Entlassungen gab es interessante "Trennungsboni" - vielleicht nehme ich eines, wenn es denn im Herbst wieder los geht mit den Rauswürfen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Nach den krassen Fehlern im Management und mangelnder Kontrolle von einigen Geschäftsteilen (siehe Italien) sind keine Konsequenzen gezogen worden. Die Verlagerung von Arbeitsplätzen nach Ungarn wurde als Fehler bewertet. Folgen daraus? Keine.
Nachdem in einem Land massive Betrügereien herauskamen (öffentlich bekannt) und der Aktienkurs der Mutterfirma stark sank, werden nun wieder Mitarbeiter entlassen, damit der shareholder value wieder auf Vordermann gebracht werden kann - Aktionären finden ja Entlassungen gut, egal, was sie für Folgen haben.
Verbesserungsvorschläge
Ab mittlerem Management alle rauswerfen.
Arbeitsatmosphäre
Aktuell ist die Atmosphäre mal wieder bei Null, da erneut Entlassungen geplant sind. Durch den Finanzskandal in Italien muss was getan werden, um die Aktionäre zu erfreuen.
Kollegenzusammenhalt
Da mittlerweile sehr viele Arbeitsplätze nach Ungarn oder Indien ausgelagert wurden und die Mitarbeiter dort nur kurz bleiben und keinerlei Beziehung zur Firma haben, ist mit diesen keinerlei Zusammenhalt vorhanden. Bei den Kollegen in Deutschland sieht es etwas besser aus.
Work-Life-Balance
Das ist ok: Es dürfen halt offiziell keine Überstunden gemacht werden, da zu teuer. Wenn sie aber wegen des Personalabbaus doch anfallen, dann müssen sie in "schwarzen Listen" geführt werden. - Ist bei mir zum Glück noch nicht so.
Vorgesetztenverhalten
Mein Manager lässt mich in Ruhe arbeiten, das ist das wichtigste.
Interessante Aufgaben
Meinen Job kann ich inzwischen nicht mehr so machen, wie er mir früher mal gefiel: Durch die vielen Entlassungen und Arbeitsplatzverlagerungen und der damit einhergende Verlust an Wissen und erfahrung bin ich permanent gezwungen, Fehler zu korrigieren oder korrigieren zu lassen.
Arbeitsbedingungen
Großraumbüro allerübelster Sorte, zum Glück dürfen viele teilweise von zu Hause arbeiten, somit ist es nicht so voll - und laut.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Super gemacht: wir haben in der Küche 2 Mülltonnen, eine Trennung findet aber nicht statt. - Das "Sozialbewusstsein" beruht darauf, primär mit möglichst vielen Mitarbeitern, die ein variables Gehalt haben, vor Gericht oder in eine Schlichtung zu ziehen und dann in 99% aller Fälle zu verlieren. Auch eine Methode, Geld zu verbrennen.
Gehalt/Sozialleistungen
Grundgehälter ok, aber für die Tarifangestellten wird noch nicht mal mehr gezahlt, um die Inflation auszugleichen. Und die ist ja bekanntermaßen extrem gering derzeit. Ausgewählte AT-Angestellte bekommen jedoch u.U. überproportional hohe Gehaltssteigerungen. Unsere Vertriebler werden seit x Jahren unseriöse, nicht erreichbare Ziele gestellt, die dann z.T. bis vor Gericht verhandelt werden. Millionen wurde hierfür in der Vergangenheit zum Fenster hinausgeworfen.
Karriere/Weiterbildung
Keine Aufstiegschance. Keine Trainings - außer internen oder sie werden von Geschäftspartnern gesponsert.