Theoretische Ausbildung top, Stationen oftmals flop
Gut am Arbeitgeber finde ich
den großteils menschlichen Umgang an der Berufsfachschule mit einer guten Kombination an Frontalunterricht und Projektarbeiten. Zudem die angebotene Examensvorbereitung.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
der Umgang untereinander auf den Stationen und das massive Arbeitspensum für Pflegefachkräfte, wodurch kaum mehr richtig Zeit bleibt sich um Auszubildende zu kümmern.
Verbesserungsvorschläge
freigestellte, stationsübergreifende Praxisanleiter (die NICHT am normalen Stationsgeschehen teilnehmen dürfen). An den aktuellen "Anleitungstagen" wird der Anleiter nämlich regelmäßig in die normale Arbeit mit eingebunden um die Kollegen zu entlasten!!!
extra Raum für Anleitungen/Gespräche mit Auszubildenden, meistens finden Gespräche nur im Stützpunkt oder einem anderweitig genutzten Raum statt, wo man ständig gestört oder oft auch von einem Störenden zur Arbeit herangezogen wird ("helfts ihr mir mal kurz?"), worauf man dann wieder für eine gute Stunde anderweitig mithelfen muss
Die Ausbilder
Lehrer motiviert und bemüht, auch stets offen für Probleme im praktischen Einsatz. Praxisanleiter auf Station wirken oftmals überfordert, es gibt keine Einarbeitung die ersten Tage auf Station, lediglich ein kurzes Vorgespräch und keine direkte Einarbeitung mit System. Die ersten Tage muss man jeder Schicht neu erklären wer man ist und welchen Ausbildungsstand man hat. Für durchzuführende Tätigkeiten muss man sich daher auch jedes Mal aufs Neue erstmal wieder "beweisen", obwohl die entspr. Tätigkeit bereits mehrere Male eigenständig durchgeführt wurde. Auf Stationen mit vielen Teilzeitkräften behandelt einen jeder anders, bei den einen darf man gewisse Dinge machen, bei einem anderen darf man das nie machen. Scheinbar scheint leider niemand zu wissen welchen Wissensstand man hat, was man schon sicher beherrscht oder auch nicht oder (leider) was allgemein Auszubildende tun dürfen oder auch nicht. Bewertungen bei der Station (besonders im UKR) fallen oft sehr willkürlich aus, z.B. bekam ich von einer Station mal eine "4-", 2 Wochen später auf einer anderen Station dann eine Note 1? Auch nach langer Zeit macht das für mich leider alles keinen Sinn, sorry...
Aufgaben/Tätigkeiten
leider beschränkten sich die Hauptaufgaben meistens nur auf "Lücken stopfen" im Sinne von Hilfspersonal, da das Personal auf den Stationen keine Zeit haben auf Auszubildende einzugehen oder diese anzuleiten. Es ging meistens nur darum dass alle das Arbeitspensum (d.h. "Waschen") schaffen und Auszubildende sind willkommenes Hilfspersonal das die meiste Zeit der Schicht einen nach dem anderen waschen darf.
Variation
viele verschiedene Abteilungen mit unter Schwerpunkten
Respekt
großteils forscher und unfreundlicher Umgang auf den Stationen, es wird nicht in den Übergaben auf "den Schüler" gewartet, weil dieser offenbar zu unwichtig ist, obwohl man zeitlich überpünktlich kam. Es wirkt teils wie wenn man ein neues Huhn in eine bestehende Hühnergruppe wirft. In der Schule wertschätzender und respektvoller Umgang.
Karrierechancen
es gibt die Möglichkeit auf direkte Übernahme, je nach Noten und Verhalten. Grundsätzlich hat aber jeder die Chance als fertige Pflegefachkraft nach der Ausbildung übernommen zu werden, es scheint im Haus hoher Wechsel stattzufinden, viele kündigen, fertige Auszubildende werden an den Stellen dann nachbesetzt.
Arbeitsatmosphäre
interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Pflege und Arzt empfand ich als sehr hierarchisch und unpersönlich, manchmal auch schroff.
Ausbildungsvergütung
Vergütung laut Tarifvertrag (AVR)
Arbeitszeiten
viele Spät-Früh-Wechsel auf den Stationen, teils auch 10 Tage am Stück arbeiten, meist keine Möglichkeit vorab Einfluss auf den Dienstplan zu nehmen (auch wenn man auf der Einsatzstation anruft, manchmal hieß es der Dienstplan wird von der Schule vorgegeben (was nicht so ist, lediglich die zu leistenden Gesamtarbeitsstunden) oder der Dienstplan wäre schon längst fertig erstellt). Arbeitszeiten in der Schule sind regelmäßig Mo-Fr und mit vielen Pausen.