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coliquio 
GmbH
Bewertung

coliquio war einmal ein toller Arbeitgeber

3,5
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung bei coliquio GmbH in Konstanz gearbeitet.

Arbeitsatmosphäre

Von einst top zu mittlerweile eher flop. Der Fisch stinkt vom Kopf – was bei vielen Firmen so ist, ist leider inzwischen auch bei coliquio der Fall. Dem Senior Management fehlt es an Empathie, Vertrauen, Authentizität, Kommunikationsstärke und Ehrlichkeit. Das wirkt sich leider auf die komplette Arbeitsatmosphäre aus. Die Teams sorgen innerhalb ihrer Bubble in der Regel für eine tolle Atmosphäre, aber auf Organisationsebene ist der Einfluss der amerikanischen Konzernmutter inzwischen überall zu spüren. Der frühere coliquio-Spirit, der die Firma so besonders gemacht hat, geht dadurch mehr und mehr verloren.

Kommunikation

Kommunikation war schon immer ein Schwachpunkt bei coliquio, aber auch hier hat sich im vergangenen Jahr alles nur verschlimmert. Es fehlt an Transparenz und Ehrlichkeit. Selbst den Führungskräften gegenüber wird oft nicht offen, bzw ehrlich kommuniziert, weil das Vertrauen fehlt, dass die - zum Teil noch jungen - Leads mit Informationen richtig umzugehen wissen. Auch hier gilt: Kommunikation innerhalb der Teams oder der einzelnen Bereiche funktioniert gut, sobald aber das Senior Management involviert ist, herrscht oftmals Zensur und wenig Offenheit.

Zudem gibt es zu viele Kommunikationskanäle und viele Informationen gehen dadurch verloren. Viele Mitarbeiter:innen verschwenden viel Zeit, mit der Suche von Informationen. Das alles wurde im Frühjahr durch die Einführung der Google-Welt parallel zu Teams, bzw Office 365, eigentlich nur verschlimmbessert.

Kollegenzusammenhalt

Der ist absolut top! 5-Sterne-plus ❤️ Ich habe kaum eine Firma erlebt, in der die Mitarbeiter:innen so zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen. Und das alles trotz Remote-Setting. Egal, wen man fragt, man bekommt Hilfe, Antwort, Unterstützung. Der Umgang dabei ist in der Regel immer wertschätzend. Ich kann mich nicht erinnern, in anderen Unternehmen für meine Rolle und die damit verbundenen Aufgaben so viel Dank und Wertschätzung entgegengebracht bekommen zu haben.

Work-Life-Balance

Hier hat die ehemalige Head of HR und ihr Team gute Arbeit geleistet und eine Arbeitsumgebung geschaffen, in der man Arbeit und Privatleben in der Regel gut unter einen Hut bringen kann. Es kommt natürlich auch immer auf den Bereich an, in dem der/die Einzelne arbeitet. Wer viel mit USA zu tun hat oder bspw im Engineering arbeitet, hat Kolleg:innen, die in unterschiedlichen Zeitzonen tätig sind. Hier kommt es ggf auch auf den einzelnen Lead an, wie sich die Work-Life-Balance gestalten lässt.

Grundsätzlich: Flexible Arbeitszeiten, Vertrauensarbeitszeit (was allerdings Companyweit ein Thema mit Überstundenabbau mit sich bringt – getreu dem Motto: bei Vertrauensarbeitszeit gibt es keine Überstunden), Sabbatical-Policy, Remote-Work, Workation.
Leider ist der Workload in vielen Teams sehr hoch und gerade in Peak-Seasons wie Q4, fallen viele Überstunden an, die dann aber teilweise nur schwierig wieder abzubauen sind.

Vorgesetztenverhalten

Meine persönlichen Erfahrungen: sehr gut. Grundsätzlich haben die Leads im Middle Management allerdings wenig Entfaltungs- und Entscheidungsspielraum. Es wurde viel in Coachings investiert, um die Leads trotzdem nicht wirklich eigenständig führen zu lassen. Sehr viele alltägliche und banale Entscheidungen dürfen nicht alleine getroffen werden, sondern müssen „mit oben“ abgestimmt werden. Es gibt oft keine klaren Budgets oder klar abgesteckte Verantwortungs- und Entscheidungsbereiche. Somit fungieren viele Leads nur als Sprachrohr zwischen den Ebenen und nicht als wirklicher Entscheider im eigenen Bereich.
Das Senior Management selbst scheint auch nur ausführendes Organ des Mutterkonzerns zu sein, ohne selbst wirklich großen Einfluss auf das Geschehen der Company nehmen zu können. Das zieht sich dann „nach unten“ durch und sorgt für Frust.

Interessante Aufgaben

Das kommt immer auf den jeweiligen Bereich an. In der einen Rolle hat man mehr Gestaltungsspielraum und auch die Möglichkeit mit entsprechendem Engagement neue Dinge anzugehen, in einer anderen vielleicht nicht. Das läuft dann aber meistens on top zur eigentlichen Aufgabe und da in 2023 viele Stellen gestrichen wurden und Mitarbeiter:innen die Firma verlassen mussten, ist der Workload in vielen Teams so hoch, dass man sich auf das daily doing konzentriert.

Umgang mit älteren Kollegen

Das Durchschnittsalter in der Firma ist vergleichsweise jung. Die älteren Kolleg:innen sind aber komplett integriert. Hier wird kein Unterschied gemacht, sondern das Knowhow und die Erfahrung geschätzt.

Arbeitsbedingungen

Die Büros sind modern eingerichtet und bieten ergonomische Arbeitsplätze, zum Teil auch höhenverstellbare Tische. Der Standort Konstanz wird allerdings massiv verkleinert, wodurch die tollen Meetingräume und Gruppenarbeitsplätze wegfallen.
Viele Mitarbeiter:innen arbeiten remote. Die Arbeitsplätze im Homeoffice werden durch die Firma nicht überprüft. Da es leider auch keinen Betriebsrat gibt, fehlt hierzu auch eine entsprechende Betriebsvereinbarung.
An der Hardware gibt es nichts auszusetzen. Ansonsten gibt es bei coliquio unglaublich viele Tools, in die man sich erst einmal einfinden muss, was für neue Mitarbeiter:innen recht anstrengend sein kann und auch bei Kolleg:innen, die schon länger dabei sind, als „zu viel“ angesehen wird.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Hier hat das Office Management in den letzten Jahren viel Engagement gezeigt und einiges verbessert. Da aber auch hier Stellen abgebaut wurden, ist keine Kapazität mehr vorhanden, um weitere Verbesserungsmaßnahmen umzusetzen. Die ecoliquio-Gruppe, die aus der Mitarbeiterschaft entstanden ist, ist weitestgehend eingeschlafen, weil die Mitarbeiter:innen coliquio verlassen haben oder keine Zeit haben, sich nebenher darum zu kümmern.
Eigentlich bräuchte es schon längst eine Stelle für Qualitätsmanagement und/oder Sustainability, aber offensichtlich gibt es hierfür kein Budget oder es wird von der Geschäftsleitung nicht als notwendig angesehen.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt ist eher durchschnittlich, aber für ein KMU okay. Extras, wie Weihnachts- oder Urlaubsgeld gibt es nicht, dafür einen variablen Gehaltsbestandteil, abhängig von den Unternehmenszielen. Früher gab es die Möglichkeit zu Gehaltverhandlungen, seit 2022 gibt es bestenfalls eine pauschale jährliche Anpassung, die nicht mal ansatzweise der Inflation gerecht wird.
Zusätzlich hat HR und das Office Management in den vergangenen Jahren einige Benefits und Extras eingeführt. Im Vergleich zu anderen Firmen, fehlt hier aber offensichtlich das Budget, um da einen tatsächlichen Mehrwert für Mitarbeiter:innen zu schaffen. Auch hier gilt: die bisher verantwortlichen Personen sind nicht mehr im Unternehmen und es stellt sich die Frage, inwiefern es da Anpassungen geben wird.

Image

Es gab einige Versuche, das Employer Branding zu stärken, um z. B. auf dem lokalen Arbeitgebermarkt oder bei bestimmten Zielgruppen populärer zu werden. Meistens fehlt aber auch hier die Kapazität, bzw die Ressource, um wirklich etwas zu bewegen. Die Mission coliquios ist eine gute, sie aber nur an die Ärzteschaft zu tragen, wird die Firma in Bezug auf Fachkräftemangel dauerhaft nicht weiterbringen, zumal es auch kein lokales Recruiting-Team mehr gibt.

Karriere/Weiterbildung

Das halbe HR- und Officemanagement-Team ist innerhalb kürzester Zeit quasi nicht mehr vorhanden. Alle Personen, die sich mit Learning & Development, bzw. Personalentwicklung intensiv beschäftigt haben, sind nicht mehr bei coliquio und die Neuen (falls Positionen überhaupt neu besetzt wurden), müssen sich in die Themen erst einarbeiten.
Ansonsten gibt es kaum Karrieremöglichkeiten im Sinne von „aufsteigen“, wenn nicht gerade eine Lead-Rolle frei wird. Man hat natürlich die Möglichkeit, sich selbst weiterzuentwickeln, aber oft fehlt hierzu wieder die Kapazität.


Gleichberechtigung

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