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CONTAG 
AG
Bewertung

tolle Firma, antiquierter Führungsstil

3,3
Empfohlen
Ex-FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr für dieses Unternehmen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Umfeld, Arbeitsbedingungen, Kollegen, Zusatzangebote.

Ich empfehle jedem Mitarbeiter sich hier zu bewerben, Führungskräfte sollten das Unternehmen meiden oder es nur für kurze Zeit als Karrieresprungbrett nutzen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Erziehungsmaßnahmen, zu hohe Priorisierung von unnötigen Dingen, Verweigerung moderner Führungskonzepte

Wenn es wichtig ist, sich mit ungeeigneter Schriftfarbe eines Aushangs am schwarzen Brett zu beschäftigen, ist die primäre Aufgabe vergessen. Wer sich mit der Umerziehung seiner erwachsenen und fähigen Führungskräfte beschäftigt lebt in der Vergangenheit.

Verbesserungsvorschläge

Contag ist ein großartiges Unternehmen aber sowohl die gelebte Kultur, als auch moderne Führungskonzepte haben den Führungsstil leider überholt. Die "Leitkultur" des Unternehmes ist dringendst reformierungsbedürftig, sonst wird es zukünftig schwer fallen Führungskräfte für dieses Unternehmen anzuwerben. Während andere Firmen mit Vorteilen für Freigeister und einer offenen Führung locken, sucht man bei Contag Kopien und traktiert sie mit unerfüllbarem Perfektionismus.

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre ist prinzipiell sehr gut, alle Arbeitsplätze sind komfortabel ausgestattet, begrünt, sehr helle Räume und die Kollegen sind ausgesprochen nett und zuvorkommend. Es gibt zahlreiche Angebote die den Alltag verschönern.

Das gäbe 5 Sterne, aber leider wird eine Firmenkultur erwartet, die in stetiger, psychischer Belastung endet. Unerreichbar perfektionistische Erwartungen an ein unsinnig fehlerfreies Verhalten resultieren in regelmäßigen und stundenlangen Erziehungsgesprächen.

Kommunikation

Die Kommunikation im Unternehmen ist vorbildlich. Alle sind sehr gut untereinander vernetzt, es stehen alle üblichen Technologien zur Verfügung und es herrscht ein sehr guter Grundgedanke hinsichtlich gegenseitigem Informationsfluss.
Massive Abzüge gibt es für die festgelegte Regel, untereinander wenig bis gar nicht per Mail zu kommunizieren und die strikte Anweisung Telefone zu jederzeit bei sich zu tragen und zu beantworten (egal ob in der Pause oder auf der Toilette).

In Kombination mit einer an sich gut funktionierenden Kommunikation sorgt das für klingelnde Telefone im Minutentakt und ständige Unterbrechung von Gesprächen.

Bei Kritik gegen diese Regelungen wird entgegengebracht, dass man ja private Telefonate in bestimmten Bereichen der Firma führen dürfe.

Kollegenzusammenhalt

Gegen den Kollegenzusammenhalt gibt es absolut nichts einzuwenden. Es gibt so gut wie keine persönlichen Konflikte und im Allgemeinen ein sehr friedvolles und hilfsbereites Miteinander. Wenn man es sich nicht selbst vermasselt, kann man hier sehr gut miteinander arbeiten.
Der gute Zusammenhalt sorgt auch dafür, dass die regelmäßigen Repressalien weniger hart nach unten durch schlagen.

Work-Life-Balance

Die eigene Familie wird im Unternehmen sehr gut respektiert. 30 Tage Urlaub sind gut und es gibt es ein Zeiterfassungssystem mit dem man Überstunden exakt abbauen kann. Urlaub darf weitgehend frei genommen werden (in Abhängigkeit von Vertretungsregelungen) und auch der Überstundenabbau ist selten mit Auflagen versehen.

Leider ist dieses System nicht für Führungskräfte. Zwar ist es möglich auch mal früher zu gehen oder später zu kommen (Gleitzeit), einen regelmäßigen und gerechten Ausgleich von Mehrarbeit kann das aber nicht abbilden. Überstunden werden vorausgesetzt, wenn die Arbeit nicht bewältigt werden konnte. Weil man wegen ständigem Personalmangel und einer vollkommen überspitzten Priorisierung von unnötigen Dingen mit Arbeit überschüttet wird, sind Überstunden daher leider die Regel.

Vorgesetztenverhalten

In der Mittleren Führungsebene wird sich gut und freundlich gegenüber Mitarbeitern und auch untereinander verhalten. Es besteht immer die Möglichkeit zu einem Gedankenaustausch zu Anderen und das gegenseitige Beratungsnetzwerk funktioniert sehr gut.

Das größte Fehlverhalten geht von ganz oben aus.
Hier verhält man sich (vermutlich unbewusst) streng nach Theorie X von 1960. Diese Annahme gilt heute als überholt und zeugt von einem katastrophalen Menschenverständnis und schlechten Führungsstil. Zwar ist man stets bemüht sich modernen Motivationstheorien zu öffnen, dabei scheiter man jedoch an Ungeduld, Perfektionismus und unnötiger Priorisierung. Keine Arbeit ist ausreichend gut, wenn sie nicht von oben ausgeführt oder zumindest deutlich nachgebessert wurde. Für Fehler ist immer derjenige Verantwortlich, der nicht auf einen Fehler hingewiesen hat.

Um die Ansprüche zu erreichen, wird mind. 1x die Woche zum Erziehungsgespräch eingeladen.

Interessante Aufgaben

Die Firma befasst sich mit Prototypen und damit auch immer wieder mit neuen Technologien. Das Arbeitsspektrum wird selten langweilig und es besteht immer die Möglichkeit sich in neue Themen aktiv einzubringen. An einem langweiligen Alltag kann man selbst etwas ändern.

Gleichberechtigung

wichtige Positionen sind von Frauen besetzt und es finden sich auch Schwerbeschädigte und Minderheiten. Das spricht zumindest für eine gelebte Gleichberechtigung.

Umgang mit älteren Kollegen

Der Umgang mit älteren Kollegen ist tadellos solang man Leistung bringt. Sonst soll man gern in Rente gehen. Eine betriebliche Vorsorge wurde leider nicht angeboten.

Arbeitsbedingungen

Die Arbeitsbedingungen würde ich als vorbildlich bezeichnen. Lichtdurchflutete und begrünte Räume, ausreichend großzügige Arbeitsplätze, ergonomische Sitzplätze, Bewegungstherapie während der Arbeitszeit, Sportangebote, Ruhebereiche, Betriebsgarten.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Das Umwelt- und Sozialbewusstsein wird zur Imagesteigerung deutlich betont, obwohl ich es im Vergleich als üblich in der heutigen Zeit bezeichnen würde.

Gehalt/Sozialleistungen

Sozialleistungen werden wenig bis keine Angeboten, das Gehalt im Führungsbereich ist durchaus gut für Berliner Verhältnisse - Nachverhandlungen oder Entwicklungschancen sind im Gehalt jedoch nur schwer möglich. Mitarbeiter beschweren sich häufig über zu geringes Gehalt.

Image

Das Image der Firma ist weitgehend gut. Sie gilt in der Branche zwar als hochpreisige Apotheke, aber auch als einer der Technologievorreiter.

Karriere/Weiterbildung

Die Karriere- und weiterbildungschancen sind gut. Jeder hat die Möglichkeit sich einen Aufstieg zu erarbeiten und notwendige Schulungen zu bekommen. Die Möglichkeiten laden leider auch zur Selbstüberschätzung ein, wofür der Firma jedoch kein Vorwurf zu machen ist.

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