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Daimler 
Truck 
AG
Bewertung

Daimler Truck AG: Hohe Ansprüche, doch die Realität hinkt weit hinterher

2,5
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2022 im Bereich IT bei Daimler Truck AG in Leinfelden-Echterdingen gearbeitet.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Vergütungsstruktur: Mangelnde Transparenz und Fairness bei Sonderzahlungen | Interne Kommunikation und Entscheidungsfindung: Oft abgeschottet, ohne Mitarbeiter einzubeziehen | Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten: Abhängigkeit von Selbstdarstellung statt Fachkompetenz | Arbeitsbedingungen: Moderne Einrichtung, aber unzureichende Kantinengröße | Unternehmenskultur: Inkonsistente Gleichberechtigung und Wertschätzung

Verbesserungsvorschläge

Anpassung der Vergütungsstrukturen: Um die Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter zu erhöhen, sollte das Unternehmen transparente und faire Vergütungsstrukturen schaffen, die sich an Leistung und Beitrag orientieren und nicht willkürlichen Entscheidungen.

Transparente Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten: Die Schaffung klarer und gerechter Kriterien für Karrierefortschritte, die sowohl Fachkompetenz als auch Leadership-Qualitäten einbeziehen, ist essenziell. Das Unternehmen sollte Weiterbildungsprogramme anbieten, die auf die Entwicklung dieser Kompetenzen ausgerichtet sind und gleichzeitig eine Kultur der Anerkennung und Förderung von Talent über politisches Geschick hinaus etablieren.

Verbesserung der Kommunikation: Förderung eines offeneren Dialogs zwischen Management und Mitarbeitern. Entscheidungen sollten transparenter gemacht und Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse stärker einbezogen werden, um das Gefühl der Wertschätzung und Zugehörigkeit zu verstärken.

Optimierung der Arbeitsbedingungen: Die infrastrukturellen Bedingungen, wie z.B. die Kapazität der Kantine, sollten den Bedürfnissen der Mitarbeiter entsprechen. Das Unternehmen könnte von einer Überprüfung und Anpassung der physischen Arbeitsumgebung profitieren, um das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu fördern.

Arbeitsatmosphäre

Nach der Abspaltung vom vormaligen Daimler-Konzern nahm der Arbeitsdruck kontinuierlich zu. Besonders in der IT-Abteilung standen zu wenige Mitarbeiter vor der Herausforderung, eine Überfülle an Aufgaben zu bewältigen. Stellenweise fand sich ein Einzelner auf der Truck-Seite in der Verantwortung für diverse Großsysteme wieder – Aufgaben, die zuvor innerhalb des Daimler-Konzerns von mehreren Teams gemeinsam betreut wurden.

Kommunikation

Die Kommunikationspraxis innerhalb der Daimler Truck AG variierte erheblich. Speziell in der IT-Abteilung erfolgten Entscheidungsprozesse überwiegend isoliert im Management, ohne Einbindung der Mitarbeiter. Diese Top-down-Kommunikation, bei der Beschlüsse als endgültige Lösungen präsentiert wurden, trug zunehmend zu einer Verschlechterung des Arbeitsklimas bei.

Kollegenzusammenhalt

Innerhalb meines Teams herrschte ein ausgezeichneter Zusammenhalt unter den Kollegen. Es bestand ein starkes Gemeinschaftsgefühl, da wir uns alle bewusst waren, dass wir gemeinsam in derselben Situation steckten und auf die Unterstützung der anderen angewiesen waren. Dies äußerte sich in einem hohen Maß an Vertrauen und uneingeschränkter gegenseitiger Hilfeleistung.

Work-Life-Balance

Generell unterstützte das Unternehmen eine ausgewogene Work-Life-Balance. Allerdings spielte die jeweilige Führungskraft eine entscheidende Rolle in der Umsetzung. Persönlich habe ich keine negativen Erfahrungen gemacht. Zwar war die Arbeitsbelastung hoch, doch habe ich von meinem direkten Vorgesetzten nie den Druck erhalten, über die normalen Arbeitszeiten hinaus tätig sein zu müssen.

Vorgesetztenverhalten

Die zuvor erwähnte Work-Life-Balance spiegelte sich auch in meiner Erfahrung mit meinem direkten Vorgesetzten wider, über den ich im Großen und Ganzen nichts Negatives zu berichten habe. Zwar traten gelegentlich Differenzen auf und manchmal zeigte sich meine Führungskraft etwas impulsiv in ihren Reaktionen, was ich jedoch als Teil der allgemeinen Arbeitsumgebung betrachte, die auch meinen Chef beeinflusste. Besonders positiv zu bemerken ist die Transparenz und Offenheit, mit der mein Vorgesetzter mir begegnete, sofern es ihm möglich war.

Interessante Aufgaben

Die Daimler Truck AG ist grundsätzlich bekannt für ihr breites und interessantes Aufgabenspektrum. Allerdings wurde in meiner Erfahrung die Eigenständigkeit durch zu viele unilateral getroffene Managemententscheidungen eingeschränkt, was sich negativ auf die Vielfalt und Innovation der Aufgaben auswirkte. Diese zentralisierte Entscheidungsfindung ließ wenig Raum für innovative Ansätze und Ideen.

Gleichberechtigung

Bezüglich der Gleichberechtigung innerhalb des Unternehmens habe ich nur eine eingeschränkte Perspektive. Doch insgesamt entstand bei mir der Eindruck, dass der Konzern nach außen hin ein starkes Engagement für Gleichberechtigung demonstriert, während intern die Umsetzung dieses Ideals stark von der jeweiligen Abteilung abhängig zu sein scheint.

Umgang mit älteren Kollegen

Die Wertschätzung älterer Kollegen im Unternehmen verdient besondere Anerkennung. In meinem Team spielte das Alter keinerlei Rolle; vielmehr wurde das Fachwissen und die Erfahrung der erfahreneren Mitarbeiter hochgeschätzt. Es ist jedoch anzumerken, dass diese Wertschätzung auch aus der Notwendigkeit heraus entstand, dem Mangel an Personal entgegenzuwirken.

Arbeitsbedingungen

Die Arbeitsumgebung bot im Großen und Ganzen exzellente Bedingungen: Das Headquarter befand sich in einem neu errichteten Gebäude, das mit modernster Einrichtung und Funktionalität überzeugte. Zusätzlich standen kostenfreie Heißgetränke wie Kaffee zur Verfügung. Ein Wermutstropfen war allerdings die Kantine, die aufgrund ihres Chaos und ihrer zu geringen Größe für die Anzahl der Mitarbeiter nicht ausreichend dimensioniert war.

Gehalt/Sozialleistungen

Die Bezahlung bei der Daimler Truck AG orientierte sich am Tarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie, was grundsätzlich zu einer angemessenen bis ausgezeichneten Vergütung führte. Auch Sonderzahlungen waren Teil des Vergütungspakets. Jedoch führte das Unternehmen nach seiner Abspaltung vom Daimler-Konzern eigenwillige Kriterien für die Gewährung dieser Sonderzahlungen ein. In meiner Erfahrung offenbarte sich dadurch eine problematische Seite des Unternehmens: Bestehende Betriebsvereinbarungen, die auch nach der Abspaltung Gültigkeit besitzen sollten, wurden neu interpretiert oder komplett ignoriert. Für ein Unternehmen dieser Größe und dieses Renommees ist ein solches Vorgehen nicht weniger als eine Schande.

Image

Seit der Abspaltung vom Daimler-Konzern hat das Ansehen der Daimler Truck AG merklich zugenommen, da es zuvor stark von der übergeordneten Daimler AG überschattet wurde. Trotz dieser positiven Entwicklung im Außenbild bleibt jedoch kritisch zu hinterfragen, wie das Unternehmen sich nach außen darstellt im Vergleich zu den internen Führungs- und Organisationspraktiken.

Karriere/Weiterbildung

Bei der Daimler Truck AG zeigt sich in puncto Karriere und Weiterbildung eine Praxis, die stärker auf Selbstdarstellung als auf Fachkompetenz und echte Führungsfähigkeiten zu setzen scheint. Trotz offizieller Betonung von Fachwissen und Leadership für berufliches Vorankommen scheinen vorrangig diejenigen aufzusteigen, die sich effektiv inszenieren und mit dem Management gutstellen können. Diese Tendenz, die sich sowohl in der Entwicklung als auch in der Auswahl von Führungskräften widerspiegelt, führt zu Fragen hinsichtlich der Grundwerte und der Effektivität der Unternehmensführung. Es entsteht eine Unternehmenskultur, die das politische Geschick über echte Kompetenz und Innovation stellt, was die Motivation und das Engagement kompetenter Mitarbeiter untergraben und langfristig der Innovationskraft schaden könnte.


Umwelt-/Sozialbewusstsein

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