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DAS 
Environmental 
Expert 
GmbH
Bewertung

Guter Arbeitgeber, allerdings passt Image und Wirklichkeit oft nicht zueinander.

3,6
Empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung für dieses Unternehmen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Dass viel Wert auf Work-Life-Balance gelegt wird und ein generell respektvolles Miteinander herrscht.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Vogel-Strauß-Taktik der Geschäftsführung im Hinblick auf Missstände. Motivationsreden und Beschönigungen sind auf Dauer frustrierend und führen dazu, dass die Belegschaft sich veralbert fühlt.
Gehaltsstrukturen sind nicht transparent einsehbar und liegen auf Nicht-Führungsebene unter Bundesdurchschnitt. Keine verlässlichen Zusatzzahlungen wie Weihnachts-/Urlaubsgeld.

Verbesserungsvorschläge

Sich vom "wir-sind-eine-Familie-Image" verabschieden und Prozesse eines globalen Großunternehmens etablieren mit professionelleren und pragmatischeren Umgang mit Mitarbeiter*innen. Darauf achten, dass Probleme nicht beschönigt werden sondern ehrlich aufgearbeitet. Transparenz schaffen.

Arbeitsatmosphäre

Die Räumlichkeiten sind modern und flexibel. Homeoffice ist kein Problem, es herrscht Vertrauensarbeitszeit. Kolleg*innen wie Vorgesetzte sind generell fair und rücksichtsvoll. Typisch Großraumbüro gibt es manchmal Diskussionen um Lautstärke oder Raumtemperatur. Es herrscht kollegialer, respektvoller Umgang. Allerdings ist die Arbeitslast generell sehr hoch und seit Monaten herrscht in den meisten Teams Überlastung, es gibt keinen Spielraum für Leerlauf oder strategische Aufgaben.

Kommunikation

Durchschnittlich 30-50 Emails plus Teamsnachrichten pro Tag sind Standard, es gibt ständig Meetings und Termine. Nach einem Jahresulaub erwarten einen locker 800 Emails. Kommunikations-Overkill, unter dem die Konzentration und generell die Arbeit leidet.

Kollegenzusammenhalt

Einwandfrei.

Work-Life-Balance

Homeoffice und Überstundenabbau ist kein Problem. Da die Belegschaft jung ist, haben alle Verständnis für Kind-krank-Tage oder familiäre Verpflichtungen. Allerdings muss man ehrlicherweise zugeben, dass MA ohne Familie oft für Kolleg*innen mit kleinen Kindern einspringen müssen. In den Schulferien ist die halbe Firma im Urlaub.

Vorgesetztenverhalten

Respektvoll. Allerdings: Es gibt sehr viele Führungsebenen (Team lead, Abteilungsleiter, Director) was oft Entscheidungsprozesse verlangsamt und verwässert. Als MA hat man oft das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden wenn man Probleme anspricht und man immer wieder vertröstet wird.

Interessante Aufgaben

Nicht wirklich, viele Dopplungen und Wiederholaufgaben, alles in allem zu bürokratisch und ineffizient. Durch die starke Vernetzung mit Kollegen anderer Teams, wartet man permanent auf Zuarbeiten und findet sich in endlosen Dauerschleifen/Absprachen zu seinen Aufgaben. Verantwortlichkeiten sind oft vage und nicht definiert. Das macht den Alltag zäh, kleinteilig und unstrukturiert. Das neue ERP System hat diesen Zustand noch verschlimmert statt verbessert. Eigenverantwortung wird groß geschrieben, das kann aber auch sehr belasten.

Gleichberechtigung

Der Vorstand besteht nur aus Männern, auch bei Führungskräften sind Frauen stark in der Unterzahl. Elternzeit wird von männlichen Kollegen oft in Anspruch genommen, gut so!

Umgang mit älteren Kollegen

Kollegen über 60 kann man an einer Hand abzählen... Der Altersdurchschnitt dürfte gefühlt bei Anfang 30 liegen. Alle duzen sich.

Arbeitsbedingungen

Modern und komfortabel mit Rückzugsecken und vielen Co-working-Plätzen. Fitnessraum, Volleyballplatz und Kantine mit Terrasse im Sommer. Könnte man kaum besser machen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Beim Neu/Umbau wurden ökologisch nachhaltige Ausrufezeichen leider verpasst, keine Dach-, Fassadenbegrünung, Solaranlagen, Regenwasserauffanganlage oder alternative Haustechnik. Sozialbewusstsein: es gibt Charity Aktionen und Beteiligungen an Vereinen außerhalb. Der Kantinenbetreiber arbeitet mit behinderten Menschen.
Intern: kein Betriebsrat, kein Weihnachts- oder Urlaubsgeld, dafür Zuschüsse zu Jobticket, Jobrad und Kindergarten. Es gibt ein großzügiges Budget für
Team und Firmenevents (Wandertag, Geburtstagsfeier etc.), aber jegliche Prämien oder Sonderzahlungen sind sehr abhängig vom Ermessensspielraum der GL. Mitarbeiterbeteiligungen werden gehaltsabhängig berechnet, wenig sozialbewusst (hat der Abteilungsleiter wirklich mehr zum Jahresumsatz geleistet als der Lagerarbeiter? Wohl kaum).

Gehalt/Sozialleistungen

Es wird vergleichsweise immer unattraktiver. Kostenloser Kaffee, Fitnessgeräte und Firmenfeste zahlen eben keine Miete und Nebenkosten. Die Motivation in der Belegschaft sinkt merklich, auch da die Arbeitsbelastung kontinuierlich steigt.

Image

In den letzten Monaten stark gelitten, sowohl in der Branche als auch bei der Belegschaft.

Karriere/Weiterbildung

Die Möglichkeiten sind begrenzt. Es wird kein Monteur zum Produktionsleiter. Hohe Führungspositionen sind wenig divers und werden oft extern besetzt. Schulungsangebote zu Selbstoptimierungen gibt es. Stellenwechsel in andere Abteilungen kommen vor, werden aber nicht aktiv gefördert.

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Arbeitgeber-Kommentar

René Reichardt, Geschäftsführer
René ReichardtGeschäftsführer

Liebe Mitarbeiterin/lieber Mitarbeiter,
ich bin froh, dass Sie Ihre aktuelle Einschätzung zum Unternehmen und zu Ihrer Arbeitszufriedenheit reflektieren und auf diesem Weg (auch an mich) weitergeben. Plattformbedingt kann ich nicht auf alle Ihre Punkte eingehen. Aber ich möchte zumindest ein paar Aspekte kommentieren, die mir am Herzen liegen:
1. Das Thema der Arbeitslast: Ja, die Einführung unseres neuen ERP-Systems in Verbindung mit den diversen Krisen der letzten Jahre war und ist ein dickes Brett. Hätte ich es gern anders gehabt? Natürlich. Was wir nun tun, ist, besonders belasteten Mitarbeitenden Maßnahmen zur Regeneration anzubieten und darüber hinaus mit dem Führungsteam an Wegen einer mittelfristigen Reduktion der Arbeitslast zu arbeiten. Das gehört für mich zum "wir-sind-eine-Familie-Image" dazu, an dem ich unbedingt festhalte. Ein rein pragmatischer Umgang mit Menschen ist für mich keine gute Kultur. Aber ich möchte Ihnen recht geben, wenn es um die Frage der Prozesse, Rollen und Verantwortlichkeiten geht. Die Schwachstellen werden aktuell in Prozessworkshops intensiv bearbeitet und ich erwarte mir daraus und aus der Ausbildung von Prozesscoaches im Laufe des Jahres eine deutliche Verbesserung.
2. Kommunikation: Ja, auch hier stimmt es, dass bei einigen Schlüsselpositionen einfach zu viel aufläuft. Neben der besseren Regelung unserer internen Kommunikation, finde ich in solchen Fällen, wie Ihrem, aber häufig auch sehr individuelle Gründe dafür vor. Das müssen wir uns gemeinsam anschauen.
3. Gleichberechtigung und Chancengleichheit: Unser weltweites Management-Team besteht zu knapp 30% aus Frauen. Auch in Dresden sind wir ein gemischtes Team. Um Chancengleichheit in Führungspositionen zu fördern, braucht es meiner Meinung nach zwei parallele Ansätze. Dazu gehört es, die Arbeitsbedingungen mit der jeweiligen Lebenssituation überein zubringen. Hier sind wir dank flexibler, familienfreundlicher Arbeitsbedingungen schon gut aufgestellt. Darüber hinaus können gezielte Förderungen eine Weiche sein, die wir in Zukunft definitiv weiter ausgestalten wollen.
Und noch eine Maßnahme ist mir sehr wichtig. Wir haben viel Kraft in den Aufbau unserer internen Karriere-Programme gelegt. Im Ergebnis rekrutieren wir den Großteil unserer Führungskräfte aus den eigenen Reihen. Das heißt aber auch nicht, dass wir uns vor externen Fachkräften verschließen werden. Chancengleichheit heißt auch, neue Environmental Experts gewinnen zu wollen, wo wir uns mehr fachliche und menschliche Vielfalt wünschen.
4. Bonus und Gehalt: Auch bei der Bonusberechnung spielt Chancengleichheit die entscheidende Rolle. Nicht das Gehalt bestimmt maßgeblich die Höhe des Bonus, sondern das Erreichen unserer strategischen Ziele. Und daran partizipieren wir alle gleich. Genau dafür habe ich mich vor vier Jahren eingesetzt, denn ich möchte nicht, dass der finanzielle Fokus der Belegschaft bei Weihnachten und Urlaub liegt, sondern bei den Projekten, die unseren gemeinsamen wirtschaftlichen Erfolg bestimmen. Wir können nur auszahlen, was wir auch verdient haben. Daher finde ich klassische Vergütungsfragen hinderlich. Mir ist wichtig, dass unser Gehaltsgefüge dem Marktniveau entspricht. Und dass jede weitere finanzielle Zuwendung der Lebenssituation der Mitarbeitenden und der guten Entwicklung des Unternehmens dient.
Ich wünsche Ihnen und uns allen, dass wir bald wieder die Möglichkeit haben, unseren Aufgaben mit mehr Zeit und Zuversicht zu begegnen. Für Gespräche dazu stehe ich jederzeit zur Verfügung!

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