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TEGERNSEE
Bewertung

Schönes Hotel und ein Arbeitgeber

3,7
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr für dieses Unternehmen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die Zusendung des Arbeitszeugnisses erfolgte schnell und ohne lange Nachfrage.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Perfektionismus ist per se keine schlechte Eigenschaft und in der Hotellerie sicher eine wundervolle Vorstellung. Doch leider Utopie. Unter den Gegebenheiten der gesellschaftlichen Auffassung von Hotellerie auf Arbeitnehmerseite, dem geringen Willen von Personalabteilungen und Geschäftsführungen daran grundsätzlich etwas zu ändern, Termine einzuhalten, die Notwendigkeit zu erkennen, zeitnah zu agieren und sich von Vorstellungen zu lösen, die, zumindest in der heutigen Zeit, nicht erfüllbar sind, hat dieses Bild leider keine Zukunft.
Im Märchen mag der zutiefst ergebene Lakai, der Tag und Nacht nur für die Herberge lebt, womöglich zu den unmenschlichsten Verrenkungen fähig sein, um die Erwartungen des neu ankommenden Gastes über zu erfüllen und damit 150 prozentige Zufriedenheit zu erzeugen. Doch im Fall von DAS TEGERNSEE genügt es meiner Meinung nach, sich auf den Lorbeeren vergangener Zeiten auszuruhen, demjenigen zu danken, der das wunderbar gelegene Grundstück erworben hat, ein wahrhaft tolles Luxushotel darauf gesetzt hat und dieses bis heute finanziert, sodass es an nichts fehlt und den Gästen das zu bieten, was menschlich mach- und zumutbar ist. Mehr braucht es nicht.

Verbesserungsvorschläge

EDV-Anlage erneuern, Konzernstrukturen zugunsten des Arbeitsalltages und der grundsätzlichen Nutzbarkeit von Soft- und Hardware lockern, Kommunikationsmittel nutzen sowie auf ein notwendiges Minimum reduzieren und das Gespräch mit Mitarbeitern suchen, bevor diese die Kündigung auf den Tisch legen. Von verpassten Chancen, die hätten, könnten, müssten vermieden werden, werden weder Arbeitnehmer noch Arbeitgeber auf Dauer glücklich.

Arbeitsatmosphäre

Am Hang hoch über dem Tegernsee gelegen. Bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang wunderschön, die Zeit dazwischen einfach herrlich. Wer hier Urlaub macht, kann sich sicher sein, den perfekten Ort zwischen Himmel und Erde gefunden zu haben. Auf Arbeitnehmerseite sieht es, vermutlich zugunsten der sonnenseitigen Platzierung der Hotelzimmer, nicht ganz so rosig aus, doch es gibt definitiv schlimmere Ort, um den Arbeitsalltag zu verrichten. Ein Großteil der Büros befindet sich leider im Untergeschoss, diese sind zudem nicht sehr geräumig und natürliches Licht verirrt sich nur selten dorthin. Der Austausch mit Kollegen im Erdgeschoss ist daher ein guter Tipp, auch um den Augen etwas Entspannung zu genehmigen.

Kommunikation

Im Zeitalter der Digitalisierung sollte diese Frage selbstredend mit sechs von fünf Sternen beantwortet werden. Leider nutzt das Hotel diese Möglichkeiten jedoch nur teilweise und verstrickt sich dabei in der Akribie eines bis ins Kleinste getakteten Großkonzernes. Nahezu alles, von der exakten Platzierung eines Stiftes im Tagungsraum bis hin zu den Spülzeiten der Kaffeemaschine, kann im internen Kommunikationstool abgerufen werden. Praktisch, wenn Bedarf besteht, diese Wissenslücken kurzerhand zu füllen. Nur schade, dass das einfache Kommunizieren unter der Fülle dieser Informationen leidet, Termine teilweise per Mail, aber auch per Kommunikationstool versendet werden, um dann kurzfristig doch abgesagt zu werden und damit zu einem kleinen Kommunikationschaos führen. Mein Tipp an das Haus: Weniger ist oftmals mehr.

Kollegenzusammenhalt

Ein gutes Team ist oftmals die halbe Miete bei einem Job, der erfüllt. Zusammenhalt gibt es definitiv, wenngleich dieser ein klassisches Problem der Hotellerie und Gastronomie darstellt. Ist der Zusammenhalt zu gut, wird sich gegenseitig ausgeholfen, werden Überstunden zugunsten des Teams aufgebaut, um ausfallende Kollegen zu ersetzen und letztlich ein Signal an die Abteilungsleitung gesendet: "Wir brauchen keine neuen Kollegen, wir schaffen das auch so." Perfekt für die Personalkosten, schlecht für die Work-Life-Balance und die Zufriedenheit der Mitarbeiter.
Neben dem teilweise sehr guten Zusammenhalt gibt es, wie sicher in jedem Betrieb, auch hier schwarzgraue Schafe, die dem eigenen Vorteil zu Liebe, den Teamgeist achtlos über Bord werfen.

Work-Life-Balance

Hält man im administrativen Bereich seine Dienstzeiten ein, lässt sich das Arbeitspensum gut erledigen und es stehen work und life in einem ausgeglichenen Verhältnis. Die digitale Zeiterfassung könnte etwas ausgereifter sein, funktioniert aber grundsätzlich gut.
Aus Gesprächen mit Mitarbeitern anderer Abteilung lässt sich die Work-Life-Balance nur objektiv beurteilen. Jedoch fällt es mir schwer, mich den Bemerkungen anderer Bewertungen auf Kununu anzuschließen, die davon ausgehen, dass Überstunden Teil der Gastronomie sein und für Mehrarbeit, die zwar ausgeglichen wird, das Herz leidenschaftlicher Gastronomen schlage. Diese Sichtweise entspringt exakt der Auffassung welche die Branche derzeit in der Gesellschaft genießt und untermalt diese noch in den buntesten Farben. Hier kann man nur hoffen, dass die Personalabteilung entsprechend gegensteuert, die Hotellerie und Gastronomie vom Staub der letzten Jahrzehnte befreit und in ihrer Personalsuche darum bemüht ist, solch antiquierten Ansichten mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln aus der Welt räumt.

Vorgesetztenverhalten

Ein Team ist häufig nur so gut, wie der Vorgesetzte es führt. Im DAS TEGERNSEE gibt es sehr gut geführte Teams, jedoch aber auch Vorgesetzte, die nicht ausreichend kommunizieren und ihre Meinung nicht ehrlich genug kundtun. Darüber hinaus werden Termine nicht selten verspätet wahrgenommen oder kurzfristig abgesagt. Hierfür Verständnis aufzubringen fällt schwer, da die Häufigkeit leider eher die Regel ist. Dies resultiert in einer zunehmenden Unzufriedenheit mit der eigenen Arbeit, denn Stillstand ist wohl die schlechteste Motivation für die Zukunft. Letztlich sei dem Haus zudem angeraten, sich von Freuds Couch aus den Vorgesetztenzimmern zu verabschieden. Diese Art der Mitarbeitermotivation ist weder zeitgemäß, noch fördert sie die allgemeine Zufriedenheit.

Interessante Aufgaben

Schönes Hotel, spannende Gäste, Mitarbeiter, die Lust darauf haben, Bewegung in das Haus zu bringen. Grundsätzlich sind die Aufgaben vielfältig und spannend, unterliegen jedoch teilweise auch den tiefgreifenden Vorgaben seitens der Geschäftsführung sowie der generellen Unternehmenskultur und bremsen den Tatendrang dadurch gerne aus.

Umgang mit älteren Kollegen

Es gibt zahlreiche ältere Kollegen im Haus, die geschätzt werden und mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Arbeitsbedingungen

Dunkle und eher kleine Büroräume, eine langsame EDV Anlage und die extremen Auflagen seitens der Geschäftsführung bezüglich Datenschutz und Compliance schränken den Arbeitsalltag eher ein. Hier besteht dringender Nachholbedarf, zumindest was die arbeitsrechtlichen Grundvoraussetzungen an einen Arbeitsplatz betrifft.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Müll wird getrennt, Ladestationen für E-Autos sind zahlreich vorhanden und Bier kommt aus der Region.

Gehalt/Sozialleistungen

Faires Gehalt sowie ausreichende weitere Benefits, die durchaus dazu motivieren, sich im DAS TEGERNSEE zu bewerben. Die Bereitschaft zu flexiblen Arbeitszeitmodellen besteht ebenfalls.

Image

Nach außen hin handelt es sich beim Hotel DAS TEGERNSEE wahrhaft um ein Vorzeigehotel, das schöner nicht liegen könnte. Hinter den Kulissen, auf Seiten der Mitarbeiter genießt das Hotel leider einen zunehmend schlechten Ruf. Von geschlossenen Restaurants, dem Einsatz von Leihfirmen, hoher Fluktuation, schwindendem Rückhalt durch Vorgesetzte und fragwürdigen Angeboten hört man - ob das stimmt, kann ich als ehemaliger Mitarbeiter nicht sagen.

Karriere/Weiterbildung

Sicher bietet DAS TEGERNSEE gute Karrierechancen. Dass diese allerdings im Haus stattfinden, lässt sich nicht belegen. Offene Stellen werden gerne mit neuen Mitarbeitern besetzt, obwohl die Warteschlange potenziell geeigneter Kandidaten im Hotel vorhanden wäre. Als Sprungbrett in die Hotelbranche der weiten Welt ist DAS TEGERNSEE allerdings auch gut geeignet.


Gleichberechtigung

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