Sehr träges Unternehmen mit hochkarätigen Sloganen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Benefits und die Flexibilität. 2 Tage Home Office ist etwas tolles.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
"Bahn" Mentalität.
Wenige Wirksamkeit der wissenden Menschen.
Mangelnde Anforderungen für echte Arbeit, weil die FKs auch selbst faulenzen wollen.
Verbesserungsvorschläge
Alle Büroangestellten nach Frankfurt oder Berlin holen und 3 Tage Anwesenheit im Büro zur Pflicht machen. Dann fallen 80% der Kommunikationsprobleme weg.
Die Bezahlung mit der Privatwirtschaft vergleichbar machen. Dann bleiben die guten Leute auch langfristig.
Arbeitsatmosphäre
DB war vor Corona auch sehr remote, was mit Corona fast 100% remote wurde.
Ich kenne Teams, da haben sich Kollegen, die 5 Jahre zusammengearbeitet haben, nie persönlich gesehen. Es interessiert sie auch nicht. Hauptsache das Gehalt kommt pünktlich und Work-Life-Balance. Sehr nachlässige Teamkultur.
Dadurch lernt man sehr langsam und die Einarbeitung findet einfach nicht statt, weil man die erfahrenen Kollegen eigentlich nie sieht. Die interessieren sich auch nicht dafür.
Kommunikation
Mobbing ist eine Kultur, um eine Führungskraft oder einen Mitarbeiter loszuwerden. Wegen der rechtlichen Konsequenzen und weil sich niemand traut, die Ruhe zu stören, werden Fehler nie angesprochen. Deshalb lernt man auch nicht aus Fehlern.
Ich persönlich wurde 2-3 mal von derselben Kollegin vor verschiedenen Führungskräften in Teambesprechungen verbal beleidigt. Diese Kollegin wurde nicht einmal auf ihr Verhalten angesprochen, geschweige denn ermahnt oder ähnliches.
Wenn man Systemwissen Bahn als Neuling nicht kennt, wird man hinterher eher ausgelacht als an die Hand genommen. Was die Leute tun, um ihre eigene Unzufriedenheit loszuwerden...
Kollegenzusammenhalt
Sehr kollegiale Atmosphäre, der Zusammenhalt zwischen Kollegen und Teamleitern ist abteilungsübergreifend sehr gut.
Bei den Vorgesetzten fängt es an zu stinken. Mobbing und ständige Kritik sind an der Tagesordnung, wenn man nicht erwünscht ist.
In solchen Fällen habe ich aber keinen Zusammenhalt erlebt, z.B. wenn man sich an den Betriebsrat wenden will. Rechtswidriges Verhalten von Vorgesetzten (Leistungskontrolle) wird bewusst nicht gemeldet. Hauptsache bei den Eisenbahnern: "Es ändert nichts an meiner Tagesordnung".
Wie gesagt, "Elefanten im Raum" werden nie thematisiert, Dinge werden oft nicht angesprochen.
Work-Life-Balance
Schlecht, weil es zu viel Life ist. Ich bin seit Jahren unterfordert und habe ständig eine Bore-out-Situation. Ich hatte Jahreshälften, in denen ich keine Aufgaben hatte und ich musste den Job behalten, weil ich das Gehalt brauchte.
Vorgesetztenverhalten
Die FK sind oft überfordert, weil sie selbst unter dem Mangel an Kommunikation leiden. Sie haben selbst keine Richtlinien, nach denen sie führen können.
Sehr oft werden Eisenbahner aus der Mitarbeiterebene nicht gefördert, sondern Externe mit 20 Jahren Erfahrung im Triebfahrzeugbereich, die nicht einmal Systemwissen Bahn haben, werden plötzlich aus heiterem Himmel zu Führungskräften.
Führungskräfte sind entweder 100% nachlässig oder sehr kritisch. Ich habe meinen ersten Chefchef 1,5 Jahre nicht gekannt, bis er den Job gewechselt hat.
Interessante Aufgaben
Mal so, mal so. Oft ist man mit irgendwelchen Sachbearbeitungen beschäftigt. Da ist nichts wirklich interessantes, ingenieurmäßig.
Die meisten Eisenbahner sind sowieso keine Ingenieure (verstehen nichts von Mathe & Physik), sondern technische Sachbearbeiter.
Gleichberechtigung
Männer werden im Namen von Diversity und Frauenquoten benachteiligt.
Ich will hier nichts unterstellen, aber es ist eine Tatsache: In meinen 5 Jahren bei der Bahn habe ich nur 3 Führungskräfte mit ausländischer Herkunft kennengelernt. Nur einer war OFK. Das ist wirklich "deutsche" Bahn hier.
Auf Mitarbeiterebene, auch als Akademiker, sind Ausländer proportional vertreten und haben die gleichen Rechte wie Einheimische.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden wegen ihres Wissensschatzes immer geschätzt. Aber nicht wirklich gefördert. Vor allem sieht man kaum einen FK über 60.
Arbeitsbedingungen
Hier kann man sich nicht beklagen. Überall Stehtische, ein eigener Schreibtisch (zumindest an einigen Standorten), Wasserspender und Ventilatoren gegen die Hitze.
Vor allem der Umzug vom Galluspark ins Alpha Rotex war eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Frankfurt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Bahnfahren ist natürlich immer umweltfreundlicher und die Bahn fördert das für die Mitarbeiter mit allen Vergünstigungen. Ich habe oft auf Flüge verzichtet, weil ich alle Freiflüge im Ausland hatte und lieber 10 Stunden 1. Klasse Zug fahre als 1,5 Stunden Ryanair mit engen Sitzen.
Allerdings wird der Müll in den Büros nicht getrennt, was ich scheiße finde.
Gehalt/Sozialleistungen
Das geht so. Die Bahn hat eine deutlich schlechtere Gehaltsentwicklung für Ingenieure als die Privatwirtschaft. Benefits wie NetzCard oder kostenlose Auslandsreisen sind aber gut.
Image
Wenn man sagt, dass man für die Bahn arbeitet, wird man sehr oft auf die Verspätungen angesprochen.
Das Schlimme ist, dass man intern sieht, warum das so ist: Weil sich niemand um die richtigen Dinge kümmert, wie Fahrwerksprobleme oder Trassenqualität. Stattdessen werden unnötige Nebensächlichkeiten wie KI oder gekaufte Züge erst einmal hochgefahren.
Die Züge müssen erst einmal fahren. Man fährt Zug, um pünktlich irgendwo anzukommen, nicht um KI zu nutzen.