Rückstandinge und marode Personalführung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Rettungsboot im Rahmen der Corona-Pandemie
Verbesserungsvorschläge
Führungspersonal austauschen, Fachtrainer komplett austauschen und moderne Führungsmittel sowie auch methodisch und didaktisch aktuelle Lehrmethoden anwenden.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist maximal gestört. Die Betriebszentrale ist in einem abgedunkelten Gebäude ohne Tageslicht (und ohne automatische Lichtsteuerung der Deckenbeleuchtung) weshalb man pro Arbeitsplatz vor 8 Bildschirmen mit schwarzem Hintergrund arbeitet. Die Arbeitsplatzleuchte ist somit die letzte Rettung um das Augenlicht zu schonen.
Die Atmosphäre unter den Kollegen ist gestört, es herrschen Resignation und teilweise sogar Depression vor. Eine Psychologin versucht das Beste um in ihrem Rahmen für Abhilfe zu schaffen, scheitert aber kläglich an den Umständen. Die Arbeit (Verspätungskodierung) wird durchgängig überwacht.
Kommunikation
Die Kommunikation ist die schlecht, herablassend und unfreundlich.
Dauerkonflikte zwischen Lokführern, Fahrdienstleitern und Zugdisponenten (sowie intern in der Betriebszentrale) sind das tägliche Brot.
E-Mails mit korrekter Interpunktion und Grammatik sucht man vergeblich.
Man versucht das Beste aus den mittelalterlichen Windows NT-Systemen zu machen.
Verbesserungsvorschläge sind unerwünscht.
Kollegenzusammenhalt
Die Bahn als "Familie" gibt es nicht. Jedenfalls nicht mehr.
Die Bereichs- und Abteilungsleiter kämpfen um ihre Boni und agieren entsprechend rücksichtslos.
Work-Life-Balance
Der schlechteste Dienstplan, welchen ich in meinem gesamten Leben gesehen habe.
Spätdienst von 11:00 - 20:00 Uhr, Ruhepause, Frühdienst von 06:00 - 11:00 Uhr, Ruhepause, Nachtdienst von 20:00 - 06:00 Uhr.
Spät, Früh, Nacht.
Willkommen in einem Land vor unserer Zeit.
Vorgesetztenverhalten
Das Führungsverhalten entspricht mittelalterlichen Maßgaben. Wer kritisiert wird gemobbt und entlassen oder auf das (Achtung Wortwitz!) "Abstellgleis" gesetzt. Und davon gibt es bei der Bahn noch etliche.
Im Konzern wird mit doppelten Standards gearbeitet und diese werden je nach Laune angewandt. Es gibt wenige kompetente Führungspersönlichkeiten. Ein Großteil des mittleren Management besteht aus ehemaligen Fahrdienstleiter, also Weichenschubsern.
Interessante Aufgaben
Die DB Netz bietet engmaschig definierte Aufgabenbereiche deren Horizont der Mitarbeiter nicht verlässt. Weder Verbesserungsvorschläge oder persönliche Motivation werden honoriert, sodass alle Mitarbeiter, egal ob Fahrdienstleiter, Zug-, Bereichsdisponent oder Netzkoordinatoren nach dem Minimalprinzip arbeiten.
Während im Hintergrund Faxgeräte und Nadeldrucker seitenweise Drucken, freut sich Siemens und Thales darüber dass man die Bahn immernoch mit Mittelaltertechnologie abzocken kann.
Gleichberechtigung
Der Eindruck wird erweckt, dass der Bogen der Gleichberechtigung sogar überspannt wird. Während es positiv hervorzuheben ist, dass Alter im Unternehmen keine Rolle spielt, scheint Befähigung ebensowenig eine Rolle zu spielen.
Umgang mit älteren Kollegen
Ein Einstieg 50+ ist bei der Bahn kein Problem und wird dankend angenommen - schließlich findet man keine jungen Mitarbeiter, welche sich in solch rückständige Strukturen einfügen wollen.
Arbeitsbedingungen
Nach 8 Stunden Aufenthalt in der Betriebszentrale müffelt man ziemlich und braucht dringend Sonnenlicht.
Die Dispostionssysteme laufen auf Windows 7 Rechnern, welche auf einer virtuellen Maschine Windows NT emulieren. Die Hardware ist entsprechend.
Wer moderne Arbeitsmittel möchte, geht besser zu DB Fernverkehr.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Grundgehalt ist mit 3.600€ Brutto / Monat und 34 Tagen Urlaub recht solide.
Image
Die Bahn wird bei DB Netz ihrem Image im vollen Umfang gerecht. Es gibt wenige persönliche Lichtblicke, welche aber ebenfalls unter dem Radar fliegen.
Karriere/Weiterbildung
Fahrdienstleiter, Zugdisponent, Bereichsdisponent. Man starrt auf dunkle Bildschirme mit starken Kontrasten und gibt sich der Monotonie der Schiene hin. Zug A überholt Zug B in Betriebsstelle C. Klick, Klick, Klick, Wiederholung.
Zwischendurch menschlich wie auch fachlich unfähige Fachtrainer die 90-seitige und veraltete Präsentationen vom Vorgänger vorlesen lassen (ja, richtig gehört).