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dfv 
Mediengruppe 
- 
Deutscher 
Fachverlag 
GmbH
Bewertung

Traditionelles Verlagshaus mit entsprechenden Sonnen- und Schattenseiten

4,0
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei dfv Mediengruppe in Frankfurt am Main gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- man überarbeitet sich nicht
- angenehme Ausstattung
- Image kundenseitig gut
- Tarifvertrag
- Betriebsrat

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- kein agile Leadership. Teils sehr verkrustete, streng hierarchische Strukturen.
- wenig Mitbestimmung seitens der Mitarbeiter (Produktentwicklung)
- Zielvereinbarung (Provision!) ist eigentlich eine Zielvorgabe
- utopische Zielplanung (nein, die guten alten Zeiten kommen nicht wieder!)
- es ist und bleibt ein Verlag. Man sollte sich überlegen, ob man in dieser Branche arbeiten will. Dem dfv geht es zwar noch einigermaßen gut, aber auch hier wird es in den nächsten Jahren schwieriger werden.

Verbesserungsvorschläge

- Geschäftsführung ausdünnen
- Agile Leadership einführen und auch leben
- anonyme! 360 Grad Führungskräftebewertung 2x im Jahr. Dafür gibt es heute auch schon elektronische Tools
- Home-Office nicht nur für Mütter in Elternzeit per Betriebsvereinbarung regeln

Arbeitsatmosphäre

Im Team ist die Arbeitsatmosphäre sehr gut. In Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung ist sie sehr unterschiedlich, je nachdem für welchen der immerhin 6! Mitglieder der Geschäftsführung man gerade arbeiten darf. Hier wird auch mal heftig nach unten getreten, damit man selbst keinen Fleck auf die (in eigener Wahrnehmung noch vorhandene) weiße Weste bekommt. Nicht jeder GF ist auch als solcher geeignet, oder sollte mal eine Fortbildung in modernen Führungs- und Kommunikationsmethoden besuchen. Zudem ist die geschäftsfeldübergreifende Kommunikation noch in den Kinderschuhen. Aber immerhin beginnt man hier langsam, Synergien auch zu nutzen.

Kommunikation

Innerhalb der Teams gut. Von Seiten der Geschäftsführung verbesserungswürdig. Das ein oder andere Mitglied der Geschäftsführung trägt zwar sein Herz auf der Zunge - bedeutet aber hauptsächlich, dass man sich auch mal den einen oder anderen (teils völlig unangebrachten) Spruch fängt. Wertschätzend wird eher selten kommuniziert.

Kollegenzusammenhalt

Innerhalb des Teams: sehr gut!

Work-Life-Balance

Es gibt nur wenige Bereiche im Verlag, mit akuter "Burn-Out-Gefährdung". Wer hier angibt "überarbeitet" zu sein, hat noch nicht in einer "Schrubbelbude" im Vertrieb gearbeitet. Überstunden sind nur selten notwendig und können dann auch ausgeglichen werden. Die Arbeitszeit wird per Stechkarte dokumentiert.

Vorgesetztenverhalten

Hier gilt das Motto: je höher man auf der Karriereleiter steigt, umso dünner wird die Luft. Die klassische mittlere Führungsebene ist in der Regel in Ordnung. An der ein oder anderen Stelle wurde der "beste Verkäufer" zur Führungskraft gemacht. Der Schuss geht dann natürlich manchmal nach hinten los. High-Performer ist = gute Führungskraft. Auf der Ebene "Verlagsleiter" wird es dann schon interessanter. Hier gibt es vom Choleriker bis zum penetranten Speichellecker der GF eine komplette Bandbreite an Führungskräften. "Schwierig" sind sie in meinen Augen alle. Habe ich selten in einem Unternehmen so erlebt. Die GF ist überbesetzt. Würden die GF "loslassen" (moderne Führung!) und nicht jeden kleinsten Mist selbst bestimmen wollen, könnte man die GF um die Hälfte eindampfen. Agile Leadership ist im dfv ein absolutes Fremdwort!

Interessante Aufgaben

Vertrieb ist Vertrieb. Interessant ist da ein dehnbarer Begriff. Sofern man in einem Bereich arbeitet, wo man sich auch in die Produktentwicklung einbringen darf (was eher selten der Fall ist), können die Aufgaben wirklich interessant sein.

Gleichberechtigung

Tja ... auch wenn man es gerne anderes propagiert, aber der dfv hat tatsächlich ein Thema mit Müttern. Man wird das Gefühl nicht los, als wäre man froh, würde man diese unbeliebte Spezies gerne vor Rückkehr aus der Elternzeit loswerden wollen. Ausnahme: man ist Chefs "Liebling". Dann kann es sogar sein, dass man einen Kita-Platz im Unternehmen ergattert und dann darf man auch idealerweise direkt nach dem Mutterschutz wiederkommen. Man ist dann ja unersetzbar. Eine dfv-Führungskraft sagte mal in diesem Zusammenhang: "Elternzeit ist EDEKA = Ende der Karriere". Das sagt doch eigentlich schon alles!

Umgang mit älteren Kollegen

Wirklich toll: der dfv beschäftigt auch gerne ältere Mitarbeiter. Es gibt sogar Kollegen, die noch über das Renteneintrittsalter hinaus eingesetzt werden.

Arbeitsbedingungen

Relativ moderne Ausstattung, aber hier wird viel getan. Leider sind nicht alle Räume klimatisiert. Moderne, tolle Kantine. Kaffee-Lounges. Es arbeitet sich sehr angenehm im Fachverlag. Leider ist das Thema Home-Office noch ein heißes Eisen. Es gibt Bereiche, da darf man das Wort nicht einmal in den Munde nehmen. Gerade im Vertrieb wäre es teilweise sogar sinnvoll (Gebiete), teilweise im Home-Office zu arbeiten.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt ist der Branche entsprechend gut. Gerade im Kontext "Work-Life-Balance". Jedoch sollte man als "Profi" einsteigen. "Interne Gewächse" werden schlechter bezahlt und haben auch kaum Chance auf große Gehaltssprünge mit den Jahren.

Image

Der dfv ist eines der wenigen Verlagshäuser, was finanziell noch gut aufgestellt ist. Man hat hier frühzeitig auf Bezahlinhalte und moderne Vermarktungsformen gesetzt. Auch ist das Image des dfv beim Kunden sehr gut. Jedoch sollte auch der Aufsichtsrat langsam verstehen, dass Print zwar weiterhin eine Berechtigung hat, Mondpreise von 1960 sich aber nicht mehr durchsetzen lassen. So ist das eben - im digitalen Zeitalter!

Karriere/Weiterbildung

Karriere ist nur möglich, wenn Du Chefs Liebling bist! In der Regel werden Führungspositionen daher intern besetzt. Nicht immer ist das dann auch die beste Wahl für das Unternehmen oder das Team. Manche Entscheidungen der Verlagsleiter oder GF erwecken den Eindruck, man wolle niemanden einstellen, der am eigenen Stuhl sägt, oder die eigene Unfähigkeit aufdeckt. Ab und an werden Führungskräfte extern gesucht, diese überleben aber meist nicht lange, oder ergreifen die Flucht. Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es. Ob man sie auch nutzen kann, hängt vom Budget der Abteilung ab. Ist das Budget schon aufgebraucht, oder benötigt man es für etwas anderes, wir die gewünschte Weiterbildung ausgeredet.


Umwelt-/Sozialbewusstsein

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