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DRSP 
(Dr. 
Schmidt 
& 
Partner 
Group)
Bewertung

Der Optimierungsbedarf ist groß

2,0
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2011 für dieses Unternehmen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Der Bewerbungsprozess geht schnell. Bewerber, die sympathisch sind und nicht allzu hohe Gehaltsvorstellungen haben, bekommen schnell eine Zusage, auch wenn sie keine oder eine branchenfremde Berufserfahrung haben.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Es gibt keine Einarbeitung, der Arbeitsdruck ist sehr hoch und wenn man nicht zu den bevorzugten Mitarbeitern gehört, hat man es schwer. Besonders schwer ist es für Berufseinsteiger, die darauf angewiesen sind, Berufserfahrung zu sammeln um danach beruflich weiterzukommen.

Verbesserungsvorschläge

Meine Empfehlung sind Seminare und Trainings für die Vorgesetzten durch unabhängige Berater in den Bereichen Mitarbeiterführung, Kommunikation, Arbeitsrecht.

Arbeitsatmosphäre

Wenn man nicht zu den bevorzugten Mitarbeitern gehört, rechnet man jeden Tag mit Schikanen, dass man z. B. von der Geschäftsführung mit zusätzlichen Aufgaben zu der ohnehin schon hohen Arbeitsbelastung unter Druck gesetzt wird. Es ist nicht unüblich, dass neue Mitarbeiter zu Beginn von der Geschäftsführung dahingehend getestet werden, wie viel Druck sie aushalten und wie sie in bewusst stressig gestalteten Situationen reagieren.

Kommunikation

Die interne Kommunikation ist in allergrößtem Maße ausbaufähig. Kommunikation auf Augenhöhe findet grundsätzlich nicht statt und es ist normal, dass die Geschäftsführung den (nicht bevorzugten) Mitarbeitern wichtige Informationen bewusst vorenthält, um sie auflaufen zu lassen. Meetings werden nicht angekündigt, sodass man sich weder zeitlich noch inhaltlich darauf vorbereiten kann – das heißt: Wenn die Geschäftsführung im Hause ist, müssen sich die Mitarbeiter abrufbereit halten, da von der Geschäftsführung jeden Moment ein Meeting mit sofortigem Beginn angesetzt werden kann. Das führt dazu, dass sich die Mitarbeiter nicht mehr trauen, zur Toilette, geschweige denn zur Pause, zu gehen sobald die Geschäftsführung im Hause ist. Man sollte es nicht riskieren, zu einem Meeting mit der Geschäftsführung zu spät zu kommen – ansonsten würde man gleich für den ersten Punkt auf der nicht vorhandenen Agenda sorgen: „Unzuverlässigkeit und fehlendes Verantwortungsbewusstsein der eigenen Person“. Besonders problematisch ist es, wenn man seine dringenden Aufgaben nicht mehr vor dem Meeting erledigen kann, weil man erst kurz vorher von dem Meeting erfährt. Sollte man durch die Teilnahme am kurzfristig angesetzten Meeting Anzeigenschlüsse verpassen, wird man in einem separaten Meeting vor den Kollegen über die eigene Unzulänglichkeit zur Rechenschaft gezogen. Kritik wird grundsätzlich nicht konstruktiv und fachlich ausgeübt, sondern durch Angriffe auf die eigene Person und vor den Kollegen ausgetragen.

Kollegenzusammenhalt

Die Kollegen halten größtenteils zusammen, allerdings werden einige Mitarbeiter von den Vorgesetzten und der Geschäftsführung auffällig bevorzugt behandelt – das wirkt sich negativ auf den Zusammenhalt unter den Kollegen aus, weil die nicht bevorzugten Kollegen durch die ungleiche Behandlung misstrauisch gegenüber den bevorzugten Kollegen werden (es kam vor, dass bevorzugte Kollegen von den Vorgesetzten/der Geschäftsführung dazu angehalten werden, über das Verhalten der anderen Kollegen zu berichten). Durch die hohe Fluktuation unter den Mitarbeitern ist es nicht leicht, ein stabiles vertrauensvolles Verhältnis unter den Kollegen aufzubauen.

Work-Life-Balance

Bei 10, 11 oder 12 Stunden pro Tag „Work“ ohne Pause, bleibt wenig „Life“ übrig. Überstunden sind an der Tagesordnung, werden vorausgesetzt und wenn man Glück hat, einmal im Quartal durch eine kleine Prämienzahlung entlohnt. Die Prämie wird pauschal und nicht anhand der tatsächlich geleisteten Überstunden angesetzt – man bekommt sie oder nicht: Wenn man in dem betreffenden Quartal krank war oder durch sonstiges Verhalten negativ aufgefallen ist, bekommt man die Prämie nicht.

Vorgesetztenverhalten

Für das Verhalten der Vorgesetzten gibt es ein hohes Optimierungspotenzial. Wünschenswert wäre ein wertschätzender Umgang mit den Mitarbeitern, strukturierte Arbeitsprozesse, eine organisierte Einarbeitung neuer Mitarbeiter sowie konstruktive Kritik und Verlässlichkeit in den getroffenen Zusagen. Das Verhalten der Vorgesetzten ist weder fair noch berechenbar.

Interessante Aufgaben

Für Berufseinsteiger sind die Aufgaben in Ordnung. Nach wenigen Wochen beherrscht man die Prozesse. Die Herausforderung besteht lediglich darin, die Masse an Aufträgen innerhalb kürzester Zeit abzuarbeiten und sich nebenbei selbstständig über Entwicklungen in der Medienlandschaft fortzubilden (was aber in der Freizeit oder in noch mehr Überstunden erfolgen muss, da im Tagesgeschäft keine Zeit dafür bleibt).

Gleichberechtigung

Es gibt männliche und weibliche Kollegen, die gleichberechtigt behandelt werden. Über lange Zeit bestand das Team zu über 90 Prozent aus Frauen, die Vorgesetzten und die Geschäftsführung sind Männer. Nach einigen Schwangerschaften scheinen nun männliche Bewerber bevorzugt werden.

Umgang mit älteren Kollegen

Über 90 Prozent der Mitarbeiter ist unter 30, viele sind Berufseinsteiger. Kollegen über 40 oder 45 sind zwar in der Minderheit, werden aber aufgrund ihrer langjährigen Betriebszugehörigkeit und schnellen Arbeitsweise sehr geschätzt.

Arbeitsbedingungen

Die Agentur befindet sich in einem Wohngebiet in Norderstedt (Schleswig-Holstein, wird aber auf der Webseite als Hamburg angepriesen). Norderstedt kann man von Hamburg mit der U-Bahn erreichen, von der U-Bahnstation muss man noch ca. 10-15 Minuten laufen. Die Büros befinden sich in zwei nebeneinander stehenden Einfamilienhäusern, von außen vermutet man nicht, dass es sich um einen Arbeitsplatz handelt. Die Räume sind größtenteils hell und modern eingerichtet. Jeder Mitarbeiter hat einen eigenen Schreibtisch und PC oder Mac. Kaffee und Tee wird kostenlos zur Verfügung gestellt, kalte Getränke muss man sich selbst mitbringen. Wenn man mal eine Pause macht, kann man sich mitgebrachtes Essen in der Mikrowelle aufwärmen und im Pausenraum oder am Schreibtisch essen. Meistens wird Essen bestellt und am Schreibtisch gegessen. Geschäfte in der näheren Umgebung gibt es bis auf einen Zeitungsladen/Bäcker nicht.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Der Abfall wird getrennt nach Biomüll, Papier und Plastik. Für die Trennung gibt es in der Küche beschriftete Abfallbehälter. Den Abfall müssen die Mitarbeiter in die Mülltonnen hinter dem Haus bringen. Beim Verlassen des Hauses zum Feierabend wird das Licht in allen Räumen ausgeschaltet.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt liegt leicht über dem Branchendurchschnitt. Zu den Benefits zählen, wie oben beschrieben, die Quartalsprämien für geleistete Überstunden, die man bekommt, wenn man in dem Quartal nicht negativ aufgefallen ist.

Image

Die Agentur hat bei den Kunden ein gutes Standing. Nur dass die Kunden aufgrund der hohen Fluktuation oft neue Ansprechpartner bekommen, kommt nicht gut an. Das kann aber durch die Akkordarbeit der Mitarbeiter und das geringe Preisniveau ausgeglichen werden.

Karriere/Weiterbildung

Die Möglichkeiten der eigenen Weiterentwicklung sind abhängig davon, ob man zu den bevorzugten oder nicht bevorzugten Mitarbeitern gehört. Die Weiterbildung in Bezug auf die Medienbranche ist für den Job nötig und muss selbstständig und in der Freizeit erfolgen.

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Arbeitgeber-Kommentar

Lieber Bewerter,

vielen Dank für Ihr umfangreiches Feedback, auch wenn Sie uns damit ein schlechtes Zeugnis ausstellen. Sie schreiben, dass Sie uns bereits 2011 verlassen haben, sagen aber leider nichts über Ihren damaligen Aufgabenbereich. Insofern ist Ihre Bewertung für mich nicht in allen Punkten nachvollziehbar. Dennoch möchte ich gern auf einige Ihrer Aussagen eingehen:

1. Vorgesetztenverhalten und Kommunikation
Aus unseren internen Workshops und zahlreichen Einzelgesprächen wissen wir, dass sich viele unserer Mitarbeiter einen besseren Informationsfluss wünschen. Insofern treffen Sie mit Ihrer Aussage, unsere interne Kommunikation sei ausbaufähig, sicher einen wunden Punkt. Wir haben jedoch in den Jahren seit Ihrem Ausscheiden aus dem Unternehmen verschiedene Instrumente eingeführt, um ebendiesen Informationsfluss zu optimieren – etwa die Stärkung der Teamleiter-Funktion und die Verbesserung unserer Meeting-Kultur. Was allerdings schon für den Zeitraum vor 2011 nicht den Tatsachen entspricht: Ihre Behauptung, Mitarbeiter seien willkürlich für Umstände zur Rechenschaft gezogen worden, die sie nicht zu verantworten hatten. Auch Ihre Aussage, einzelnen Mitarbeitern seien relevante Informationen bewusst vorenthalten worden, kann ich nicht nachvollziehen. Warum sollte die Geschäftsführung daran ein Interesse haben?

2. Aufgaben und Weiterbildung
Die Medienwelt hat in der jüngsten Vergangenheit eine atemberaubende Entwicklung vollzogen, die mit jedem weiteren Jahr an Geschwindigkeit aufnimmt. Das macht unsere Aufgaben äußerst vielfältig und reich an Perspektiven. Und es erfordert, dass man permanent „am Ball“ bzw. auf der Höhe der Zeit bleibt. Weiterbildung ist daher in unserem Geschäftsfeld extrem wichtig. Als Agentur und Kleinunternehmen können wir Ihnen dafür leider keine „Corporate Academy“ oder vergleichbare Einrichtungen bieten, sondern setzen weitgehend auf Ihre Eigeninitiative. Was wir dabei ganz sicher nicht wollen: dass Sie für Ihre fachliche Weiterbildung auf Ihre Freizeit verzichten (siehe nächster Punkt). Mir ist jedoch bewusst, dass das Thema Selbst- und Zeitmanagement gerade für viele Berufseinsteiger eine Herausforderung darstellt, und wir arbeiten an Möglichkeiten, wie wir unsere Mitarbeiter dabei künftig noch besser unterstützen können.

3. Work-Life-Balance
Das Prämiensystem, das Sie unter dem Punkt „Work-Life-Balance“ beschreiben, kann wohl kaum als fair bezeichnet werden – hat aber auch wenig mit unserem tatsächlichen Arbeitsumfeld zu tun. Tatsache ist: Überstunden fallen gelegentlich an und sind in vertretbarem Rahmen durch das Monatsgehalt abgegolten. Was darüber hinaus geht, wird zusätzlich vergütet oder kann durch Freizeit ausgeglichen werden. Tatsache ist auch: Wir haben als Arbeitgeber kein Interesse daran, dass Überstunden überhaupt erst anfallen, und berücksichtigen dies bestmöglich in unserer Personalplanung. Das Ergebnis: Unsere Mitarbeiter beginnen Ihren Arbeitstag in der Regel zwischen 8.00 und 10.30 Uhr und verlassen das Büro zwischen 16.30 und 19.00 Uhr. Danach ist Feierabend.

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