Altmodisches Unternehmen mit starren Hierarchien und wenig Flexibilität
Arbeitsatmosphäre
Zweischneidiges Schwert. An sich ist die Atmosphäre in Ordnung. Ich habe mich nie direkt unwohl gefühlt. Es gibt viel Flurfunk und Lästern zwischen den Abteilungen. Die Vorstände wirken für die Mitarbeiter meiner Ansicht nach total abgehoben vom täglichen Arbeiten. Andererseits wird dann wieder an unnötigen Stellen gemicromanaged. Wenn man den Kopf unten und den Mund geschlossen hält, kann man aber durchaus unbehelligt arbeiten.
Kommunikation
Es gibt keine unternehmensweite Richtlinie zu Mitarbeitergesprächen. In meiner Abteilung hat es keine gegeben. Es werden von der Vorstandschaft zwar öfters News übers Intranet verteilt. Gehaltvoll war davon aber nichts. Eher Selbstbeweihräucherung. Ansonsten erfährt man eher wenig wie es dem Unternehmen so geht.
Kollegenzusammenhalt
War in meiner Abteilung fast ausschließlich super. Hier wurden Kollegen zu Freunden. Kenne aber auch Abteilungen, die eher einer Schlangengrube ähneln.
Work-Life-Balance
Es gibt eine ausgedehnt Gleitzeitregelung mit Kernzeiten von 8-15:30 Uhr. Freitags ist es möglich, ab 11:15 Uhr zu gehen. Es können Gleitzeit- oder Freizeittage genommen werden. In meiner Abteilung gab es nie Probleme kurzfristig frei zu bekommen oder private Termine wahrnehmen zu können. Home Office Möglichkeit besteht 2 Tage die Woche. Hängt aber immer am Vorgesetzen wie flexibel das umsetzbar ist.
Vorgesetztenverhalten
Fand meinen Vorgesetzten mir gegenüber immer fair und wertschätzend. Er hat mir viel ermöglicht und mich versucht wo es geht zu fordern und zu fördern. Kann echt nicht klagen. Insgesamt hatte er die Abteilung aber nicht im Griff. Es gab zu viele, die die Arbeitszeit zu 50% nicht gearbeitet haben und trotzdem damit durchgekommen sind. Das frustet natürlich.
Interessante Aufgaben
Kommt natürlich immer auf den Job an. Bei der EDEKA Südbayern gibt es viele monotone Sachbearbeiter Stellen wo jeden Monat das gleiche gemacht werden muss (z.B. Perso). In meiner Abteilung war es rein stellenbedingt aber jeden Tag mal was neues.
Gleichberechtigung
Ich selbst konnte nichts negatives feststellen bzw. habe nichts negatives mitbekommen.
Umgang mit älteren Kollegen
Die EDEKA Südbayern ist ein Unternehmen mit Silberrücken. Gerade auf der Management Ebene sind viele recht alte Mitarbeiter eingesetzt. An der Basis gibt es aus früherer Azubi-Hochzeit aber noch recht viel junge Kollegen. Konnte selbst keine direkte Diskriminierung feststellen. Da die Digitalisierung noch nicht wirklich Einzug gefunden hat, fühlt man sich als U50 sicher noch nicht überfordert.
Arbeitsbedingungen
Positiv:
Parkplatz ist vorm Haus (Aber manchmal recht voll), Essen ist in der Kantine ausreichend und preiswert. Gut ausgestattete Küchen. Barrierefrei
Negativ:
Zu laut über den LKW Ladebrücken. Man hört den Lärm der Aggregate der LKW den ganzen Tag. Das ist absolut nervtötend.
Zu heiß im Sommer! Es gibt keine Lüftung oder Klimaanlage. Es bleibt nur zu lüften. Man geht im Sommer geradewegs ein. Da hilft dann auch nicht der Wasserspender.
Techn. Ausstattung lässt manchmal zu wünschen übrig. Z.t zu große Büros (4er Zimmer ist Standard, geht aber auch bis zu 10 Kollegen in einem Raum).
Gehalt/Sozialleistungen
Immerhin: Es gibt einen Tarifvertrag. Daher gibt es keine groben Schnitzer. Es gibt auch eine handvoll Benefits für die Mitarbeiter.
Das Gehalt lässt sehr zu wünschen übrig. Außerdem ist der TV manchmal komisch gestrickt. Gerade in den ersten 2 Jahren kann ein Lagerarbeiter ohne Ausbildung aufgrund von Boni mehr verdienen als gelernte Büroangestellte.
Nach 5 Jahren ist hier Schluss mit Tariflohnerhöhungen. Dann hilft nur selbst nachverhandeln oder eine Höherstufung der Stelle erwirken. Insgesamt ist man in keinster weise kompetitiv am Arbeitsmarkt.
Image
Innerhalb der EDEKA finden viele die EDEKA schlecht. Ich kenne viele, die niemals Freunde hierhin empfehlen würden. Nach Außen hin weiß kaum einer, dass es eine Zentrale in Gaimersheim gibt. erste Frage ist immer: In welchem Markt arbeitest du denn?
Das geht imagetechnisch besser.
Karriere/Weiterbildung
Auf Weiterbildung wird wenig Wert gelegt. Es gibt ein Führungskräfteentwicklungsprogramm. Das ist nach meiner ersten Einschätzung aber inhaltlich nicht Besonders. Es gibt wenig Karrieremöglichkeiten, da die Führungspositionen begrenz sind. Zwischen Vorstand und Sachbearbeiter gibt es z.T. nur noch eine Hierarchiestufe.
Insgesamt spielt der Nasenfaktor hier eine große Rolle.