EDDI könnte so gut / besser sein...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich kann mich hier jederzeit verwirklichen und mich auch innerhalb des Unternehmens nach neuen Aufgaben umschauen. Man wird zur Weiterbildung / zu Schulungen angehalten und nicht aufgehalten.
Im Prinzip würde ich die EDDI sofort weiterempfehlen, aber ich kann doch niemanden plausibel erklären, dass die EDDI ein guter Arbeitgeber ist, bei dem aber im Prinzip eine Viertagebüropflicht besteht - und das als IT Unternehmen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Dass uns unser Management ernsthaft ein "cooles Büro" und eine "coole Kantine" (die übrigens wirklich sehr gut ist) anstelle des mobilen Arbeitens und freie Homeofficewahl verspricht. Mir fehlt die Wertschätzung und Anerkennung der erbrachten Leistungen in / während / trotz der Pandemie. Damit meine ich keine monetäre Wertschätzung und Anerkennung, sondern in Form von Arbeitsplatzmodellen. Anstatt an erneuter (x-ter) Umstrukturierung und Strategie zu feilen, hätte man an eben diesen Arbeitsplatzmodellen arbeiten können - jetzt soll dies nach dem neuen EDDI Setup stattfinden. Warum nicht wenigstens parallel?
Verbesserungsvorschläge
Die EDDI sollte sich hier viel mehr auf die Stimmung der Mitarbeiter:innen konzentrieren und keine künstlichen Kontroverse über die Anzahl der Homeofficetage schaffen. Es geht hier nicht um Homeoffice vs. Büro - ich möchte lediglich eine freie Wahl in Abstimmung mit meinem Team haben. Traut den Mitarbeiter:innen eine eigenverantwortliche teamgesteuerte Präsenz- und Projektarbeit zu und sollte dies in einem Team nicht funktionieren, dann ist hier die Führungskraft gefragt.
Arbeitsatmosphäre
Oft ist fehlende Kritik Lob genug, im jährliche Mitarbeitergespräch wird dann aber auch über positive Entwicklung gesprochen.
Das Klima leidet leider unter dem offensichtlichen Misstrauen des Topmanagements den Mitarbeiter:innen gegenüber, das mobile Arbeiten / Homeoffice in und mit den Teams gemeinsam umzusetzen - obwohl dies in den letzen 18 (!) Monaten sehr gut funktioniert hat.
Kommunikation
Es gibt regelmäßige Infoveranstaltungen der Geschäftsführung, aber ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass hier sowieso nur das gesagt wird, was die Unternehmensführung der EZ für angebracht hält.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter den Kolleg:innen ist ein wichtiger Grund um zu bleiben - und das, obwohl man sich pandemiebedingt fast ausschließlich via Teams "getroffen" hat. Ein Team kann auch via Teams gut funktionieren - hier ist der Name mal Programm.
Work-Life-Balance
Man kann jederzeit Teilzeit anmelden, Elternzeiten werden super unterstützt und der Jahresurlaub muss bis 31.03. des Folgejahres genommen werden. Urlaub wird im Team abgesprochen, Überstunden können ebenfalls in Absprache / Genehmigungsverfahren abgebummelt werden.
Nur die Einführung der alten Homeofficeregelung ist das letzte und es zeugt u.a. auch von Führungsschwäche, wenn man diese Entscheidung nicht dem Team überläßt. Homeoffice muss eine Woche vorher angemeldet und genehmigt werden. Der Tag darf auch nur in Wochen mit fünf Arbeitstagen liegen - Ausnahmen müssen von der Bereichsleitung (!) genehmigt werden.
Das ist überhaupt nicht mehr zeitgemäß und insbesondere nach der Pandemie wieder "zurück auf Anfang" zu gehen zeigt den schwachen Veränderungswillen
und die fehlende Durchsetzungskraft gegenüber der EDEKA Zentrale.
Vorgesetztenverhalten
Da gibt es solche und solche - wie überall.
Ich hatte bisher Glück - nicht immer die besten, aber in der Regel verträglich.
- Führungsstark und fair
- Führungsschwach, aber nett
Die Ansage, dass die Führungskraft eher als Coach agieren soll, habe ich bisher so noch nicht wahrgenommen.
Interessante Aufgaben
Handel bleibt Wandel und mit Eigeninitiative bleibt der Arbeitsbereich auch interessant und abwechslungsreich.
Gleichberechtigung
Ich habe zwar nie bewußt eine Diskriminierung erlebt, aber ein Blick in die Führungsetagen der EZ und der EDDI zeigt die real fehlende Gleichberechtigung und wenn bei der aktuellen Strategieplanung die Diskrepanz zwischen gesprochener Diversität und umgesetzter Diversität nicht auffällt, dann spricht dies auch für sich.
Ich glaube sehr wohl, dass alle Mitarbeiter:innen Karriere machen können, aber die Anstrengungen hier gleichberechtigt unterwegs zu sein werden nicht aktiv genug betrieben.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Umgang mit älteren Kollegen ist meines Erachtens im Moment absolut in Ordnung, aber dies könnte sich perspektivisch verschlechtern, da man für die Zukunft sehr stark auf "junge Menschen" fokussiert ist. Der Fokus muss natürlich auf den Nachwuchs ausgerichtet sein, wenn einem aber dabei vermittelt wird, dass die älteren Mitarbeiter:innen zu sehr in alten Bahnen denken und Veränderung behindern, dann stimmt das bedenklich. Hier ist proaktives Veränderungsmanagement erforderlich, um auch die
"wertvollen Alten" abzuholen & mitzunehmen.
Arbeitsbedingungen
Laptop etc. und Mobiltelefon werden gestellt, Telefon darf auch privat genutzt werden - Standard für ein IT-Unternehmen. Die Büros sind mal modern, mal altmodisch - je nach dem in welchem Flügel des Gebäudes
man untergekommen ist. Im Sommer werden die Büros allerdings arg warm und man bekommt Ventilatoren gestellt - hilft bei 35 Grad Raumtemperatur allerdings nur bedingt...
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier ist die EDEKA Zentrale (EZ) eher federführend mit z.B. dem WWF unterwegs. Die EDDI selbst bietet die Möglichkeit der Leasingräder, HVV Job Ticket und einiges mehr.
Es wurden kostenlose Wasserspender aufgestellt, um die Plastikflaschenflut einzugrenzen - aber hier ist noch Luft noch oben...
Auch hier könnte eine flexiblere Homeofficeregelung ihren Beitrag leisten.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist Verhandlungssache, Sozialleistungen einem großen Unternehmen angemessen - nicht herausragend, aber völlig ok. Hier einen Stern Abzug, weil das Gehalt und die jährlichen Gehaltserhöhungen absolut intransparent sind.
Image
Hier wird viel zu wenig auf die wirklich guten Projekte und Erfolge hingewiesen, damit könnte man hausieren gehen.
Mit der leidigen Homeofficedebatte tut sich die EDDI grad keinen Gefallen. Ich kann EDDI an der Stelle nicht empfehlen, weil eine teamgesteuerte Arbeitsplatzregelung für viele inzwischen ein absolutes Anstellungskriterium geworden ist. Des Weiteren gibt es auch Abgänge aus diesem Grund zu beklagen, die aber fatalerweise als "normale Fluktuation" betrachtet werden.
Karriere/Weiterbildung
Hier kann ich einige Kommentare meiner Kolleg:innen nicht nachvollziehen. Wenn jemand bei der EDDI will, dann kann er / sie Karriere machen und ich habe noch nie erlebt, dass eine Weiterbildung abgelehnt worden ist. Selbst dann nicht, wenn die Weiterbildung extern angeboten wurde.
Hier ist schlicht und ergreifend auch mal Eigeninitiative erforderlich.