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GmbH
Bewertung

Vom Weg in die Moderne zurück in die Steinzeit

1,9
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung bei ek robotics GmbH gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

leider nicht mehr so viel wie früher

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

dass die Vorzüge, welche die 40h-Woche und das verhältnismäßig geringe Gehalt aufgewogen haben, zunehmend schwinden und auf der anderen Seite kein Ausgleich geschaffen wird

Verbesserungsvorschläge

Mehr regeln statt Regeln, innovative statt konservative Maßnahmen ergreifen, mutig sein, den Mitarbeitern zuhören und ihnen vertrauen, Perspektiven aufzeigen und einen zeitgemäßen Plan für die zukünftige Zusammenarbeit im Hinblick auf Lohnentwicklung und Arbeitszeit / -ort vorstellen (z.B. an den Unternehmenserfolg gekoppelte stufenweise Reduktion der Arbeitszeit auf 35h bei vollem Lohnausgleich sowie flexiblere Gestaltung von Arbeitsort und Arbeitszeit), Vordenker sein und moderne Arbeitskonzepte leben, Sabbaticals einführen, grundsätzlich individuelle Lösungen ermöglichen (jeder legt auf andere Dinge wert), statt Extrawürste abzuschaffen, anonyme Fragen und Kritik ermöglichen (ohne über den BR gehen zu müssen), regelmäßige Mitarbeiterumfragen und transparente Präsentation der Ergebnisse, Kaltgetränke bereitstellen, Budget und Verantwortung nach unten delegieren, statt alles selbst zu entscheiden, Geld für Team-Events bereitstellen, erst Qualität (Prozesse und interne Abläufe nach Lean-Prinzipien verbessern) dann Quantität (Umsatzsteigerung, Serienfertigung etc.) und nicht umgekehrt oder parallel, sonst ist das Invest schnell futsch, für Optimierung der Prozesse, Qualitätssteigerung und Effizienzgewinn am besten eine eigene Abteilung gründen und mehrere Prozessingenieure einstellen oder die Stellen intern ausschreiben

Arbeitsatmosphäre

Es rumort an allen Ecken. Nach der gerade so abgewendeten Insolvenz versucht die neue GF mit teils fragwürdigen Mitteln die in der Vergangenheit gemachten Fehler zu beheben - was zu Lasten der Mitarbeiter geht. Die Motivation ist im Keller, statt vertrauensvoller Zusammenarbeit sehen sich einige Abteilungen heute im Wettbewerb zueinander und gefühlt hat kaum noch einer Lust, längerfristig bei ek zu arbeiten.

Die neue GF hat an der Motivation und dem Halten der Mitarbeiter scheinbar kein Interesse und möchte dem Ganzen lediglich mit konservativen Mitteln begegnen. Statt der bisherigen Duz-Kultur möchte man gesiezt werden, Benefits wurden ersatzlos gestrichen, Präsenz im Betrieb wird über die individuelle Leistung gestellt und mittels zahlreicher neuer Regeln, Restriktionen und einem ausufernden Mikromanagement versucht man alles zu kontrollieren, statt die eigentlichen Probleme anzugehen, die Prozesse ganzheitlich zu analysieren und die internen Abläufe nachhaltig zu verbessern.

Kommunikation

Ganz schlecht. Ständig Meetings, in denen viel geredet wird und quasi wöchentlich neue Vorgaben bekanntgegeben werden. Die Prozesse werden durch den Wunsch nach Kontrolle und Nachverfolgbarkeit und komplexe Regeln teilweise unnötig verkompliziert. Kleinigkeiten und Themen mit geringer Relevanz werden unnötig aufgebläht. Das beeinträchtigt die eigentliche Arbeit und ist alles andere als Lean. Informationen muss man sich ständig selbst holen, bekommt sie aber aufgrund von Kapazitätsengpässen bei den entsprechenden Leuten oft nicht zeitnah. Zudem können einige Abteilungen mit Kritik nicht umgehen.

Von der GF werden Informationen zur aktuellen Geschäftssituation und der zukünftigen Ausrichtung nur zähneknirschend vermittelt und eher oberflächlich behandelt. Ergebnisse aus Mitarbeiterbefragungen und der Beurteilung von Vorgesetzten werden scheinbar bewusst zurückgehalten, anonyme Fragen oder Kritik sind selbst bei Mitarbeiterversammlungen quasi unmöglich. Aussagen zu einem seit Jahren versprochenen neuen Gehaltsmodell und dem Wunsch vieler, bei vollem Lohnausgleich weniger als 40h zu arbeiten, gibt es nicht (mehr). Die Folgen: Demotivation, Flurfunk und Unzufriedenheit.

Kollegenzusammenhalt

Innerhalb des Teams hervorragend, auch mit vielen anderen Mitarbeiter/-innen ist man auf einer Wellenlänge. Geteiltes Leid ist halt halbes Leid. Zumeist ist die Kommunikation offen und ehrlich. Allerdings gibt es zwischen einigen Abteilungen zunehmend ein Konkurrenz-Denken und gegenseitiges Schuld-in-die-Schuhe-Schieben bzw. generelles Abwälzen von Arbeitslasten auf andere. Man arbeitet nicht mehr so zusammen, wie man es in einem Unternehmen eigentlich erwartet. Dies wird durch die getroffenen Regelungen und dem von der GF initiierten Mikromanagement weiter befeuert.

Work-Life-Balance

Dies war einmal ein positiver Aspekt bei ek und ist auch aktuell noch im Rahmen. Es entwickelt sich aber definitiv in die falsche Richtung. Zu der ohnehin nicht mehr zeitgemäßen 40h-Woche wird zunehmend wieder mehr Präsenz im Büro erwartet. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis die Betriebsvereinbarung zum mobilen Arbeiten von der GF gekündigt wird (zwischen 40 und 60 % können aktuell mobil gearbeitet werden). Aufgrund des Umzugs nach HH Ende 2023 müssen viele eine deutlich größere Pendelzeiten in Kauf nehmen. So werden aus 40h schnell 45h-50h und mehr. Anstatt dem Trend hin zu weniger Arbeit, mehr Flexibilität, Effizienz und Übertragung von Verantwortung zu folgen, geht man lieber einen Schritt zurück und besinnt sich auf bürokratische, konservative und kontrollbasierte Mechanismen.
Tendenzen zur Abkehr von der 40h-Woche sind für die nächsten Jahre nicht zu erkennen. Stattdessen gibt es restriktivere Vorgaben zur Urlaubsplanung, Gleitzeit und Überstundenregelung, die die Freiheiten bei der Arbeitszeitgestaltung zunehmend einschränken. Sabbaticals werden nicht ermöglicht. Pluspunkt: Arbeitszeitgesetze werden eingehalten und momentan wird häufig noch ein Auge zugedrückt.

Vorgesetztenverhalten

Kommt auf die Abteilung an, von empathischen bis narzisstischen Vorgesetzten ist scheinbar alles möglich. Aufgrund ständiger Meetings sind aber alle ständig ausgelastet und stehen als Ansprechpartner für Fragen und die eigenen Belange kaum zur Verfügung. Zudem entwickeln sie selten Verständnis für die tatsächlichen Probleme und Wünsche in Bezug auf die eigene Arbeit und stellen sich bei der Einführung neuer restriktiver Regeln gerne selbst als Leidtragende dar. Bei Problemen solle man sich am besten direkt an die GF wenden und nicht seine direkten Vorgesetzten behelligen. Richtige Führung sieht anders aus. Darüber hinaus können oder wollen viele Abteilungsleiter keine Verantwortung abgeben und haben kein Budget und scheinbar selbst wenig Entscheidungsspielraum. Vieles scheint von oben herab bestimmt zu werden, ohne die Mitarbeiter bei der Entscheidungsfindung einzubeziehen. Entscheidungen und seitens der GF getroffene Maßnahmen sind zunehmend nicht mehr nachvollziehbar.

Interessante Aufgaben

Durch Kürzungen beim Entwicklungsbudget und die geplante Serienfertigung wird die Vielfalt in Zukunft wahrscheinlich abnehmen, was weniger interessante (und weniger komplexe) Aufgaben bedeutet. Zudem werden Kernprodukte zu großen Teilen zugekauft und nur in geringem Maße selbst entwickelt. Der Aufbau von Know-How und Kernkompetenzen findet daher in den interessantesten Bereichen leider nicht statt. Stattdessen weiß man in vielen Punkten gar nicht, wie die eigenen Produkte überhaupt funktionieren. Zudem wird unglaublich viel Zeit in der Aufwandsabschätzung, nachträglichen Fehlerbeseitigung, Problembewältigung und ganz allgemein im Mikromanagement vers(ch)enkt. Nichtsdestotrotz bieten AGVs / AMRs nach wie vor ein unglaublich spannendes, zukunftssicheres und abwechslungsreiches Arbeitsumfeld, auch wenn man sich von dem bisherigen Alleinstellungsmerkmal ("Wir können alles, was die anderen nicht können") zunehmend entfernt.

Gleichberechtigung

Schon eher eine Männer-Domäne, bei den Führungskräften in höheren Positionen gibt es keine Frauen (mehr). Es gibt aber auf der anderen Seite keinerlei Diskriminierung wegen Geschlecht, Herkunft usw. Dafür spielen Vitamin B und andere Faktoren eine größere Rolle bei ohnehin kaum vorhandenen Beförderungen oder Gehaltserhöhungen als die Leistung. Wenn man häufiger krank ist, hat man noch weniger Aufstiegschancen.

Ein Betriebsrat ist zwar vorhanden, setzt sich aber zu wenig für die (individuellen) Belange der Mitarbeiter ein und unterstützt selbst bei richtigen "Problemfällen" als Arbeitnehmervertretung die Angestellten nicht ausreichend gegenüber der Geschäftsführung. Stattdessen versteht man sich scheinbar blendend mit dieser, sodass diese ihre Wünsche in den Betriebsvereinbarungen verstärkt durchsetzen kann. Betriebsversammlungen, die gemäß BetrVG regelmäßig erfolgen sollten, finden nicht statt. Der Betriebsrat sollte sich sich in Zukunft unbedingt mehr kümmern, für faire Arbeitszeiten und Gehälter eintreten und für die individuellen Bedürfnisse der Arbeitnehmer einsetzen (Gleichberechtigung heißt dabei nicht, dass alle das gleiche wollen und dass für alle das gleiche gelten muss).

Umgang mit älteren Kollegen

Die Erfahrung älterer Kollegen wird sehr geschätzt. Allerdings sind nicht mehr viele an Bord und bei Einstellungen setzt man (wahrscheinlich aus Kostengründen) doch nahezu ausschließlich auf junges Personal.

Arbeitsbedingungen

Mit dem Umzug nach HH kam die Ernüchterung. Zwar sind das neu errichtete Gebäude und auch die sonstigen Räumlichkeiten deutlich moderner als bisher, an der Büroausstattung hat sich jedoch nichts geändert. Teils veraltete Laptops, kein Geld für sinnvolle Software, keine höhenverstellbaren Schreibtische und um einen zweiten Monitor muss man kämpfen und hat häufig trotzdem das Nachsehen. Die Beleuchtung lässt sich nicht individuell einstellen, Schreibtischlampen gibt es (noch) nicht, aufgrund der offenen Raumgestaltung herrscht an vielen Stellen Durchgangsverkehr, dennoch ist es verhältnismäßig ruhig. Dies wird sich wahrscheinlich ändern, wenn man - wie von der neuen GF gefordert - in Zukunft näher zusammenrückt und Teile des Gebäudes fremdvermietet. Zuschüsse für die Ausstattung des Arbeitsplatzes im Home-Office oder die Zurverfügungstellung von Hilfsmitteln, wie Dockingstations, gibt es nicht. Hier beschränkt man sich auf das Nötigste (Mitnahme von Laptop, Tastatur, Maus, Headset). Kaltgetränke oder Obst werden nicht zur Verfügung gestellt, Kaffeemaschinen sind aber zahlreich vorhanden.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Quasi nicht vorhanden. Es gibt keinen Verhaltenskodex (Code of Conduct) oder irgendwelche Vorgaben, welche die Geschäfte mit bestimmten Firmen / Branchen / Ländern verbieten oder einschränken, auch wenn dies jetzt wohl erstmalig geschieht. Geschäfte in Ländern mit autoritären Regimen, Waffenproduktion, Tabak, Alkohol und Unternehmen, die offenkundig Parteien am rechten Rand unterstützen - alles, was Geld bringt, wird gemacht und leider viel zu selten hinterfragt.
Zum Kunden fährt man mit dem Auto, die wesentlich umweltfreundlichere Bahn nutzt für Dienstreisen eigentlich niemand. Jobtickets für den ÖPNV gibt es nicht, Benefits wie das Job-Rad wurden gestrichen. Die zunehmende Abkehr vom Home-Office belastet die Umwelt zusätzlich. Von einem Hersteller für elektrisch angetriebene, fahrerlose Transportsysteme erwartet man eigentlich etwas anderes.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt ist nach dem Umzug nach HH, unter Berücksichtigung einer 40h-Woche und in Anbetracht der zunehmenden Streichung bisheriger Vorzüge bei ek leider nur noch unterdurchschnittlich. Sozialleistungen sind mit Ausnahme von Corporate Benefits und vermögenswirksamen Leistungen quasi nicht vorhanden.
Gehaltserhöhungen orientieren sich an den Tarifergebnissen der IG-Metall, wenngleich die Basis im Haustarif eine ganz andere ist. So vergrößert sich der ohnehin schon beträchtliche Abstand zu tarifgebundenen Unternehmen mit jeder Tarifrunde absolut betrachtet immer mehr. Zusatzleistungen, wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld gibt es nicht, stattdessen einen mageren erfolgsabhängigen Bonus, der aber aufgrund fehlender Gewinne (trotz steigender Umsätze) in der Vergangenheit ausblieb. Aufstiege in andere Entgeltgruppen sind selten und werden oft ohne nachvollziehbare Gründe abgelehnt, selbst für Kompetenzträger. Gehaltszahlungen erfolgen meist pünktlich, kamen in der Vergangenheit aber auch schon verspätet. Es sollte sich schleunigst was ändern, entweder durch angepasste Gehälter, Zusatzleistungen oder Arbeitszeitreduzierung bei vollem Lohnausgleich. Sonst werden viele ek den Rücken kehren.

Image

Das letzte Jahre hat nicht zuletzt aufgrund der kurz vor knapp abgewendeten Zahlungsunfähigkeit das einst sehr gute Image beschädigt. Unfertige Fahrzeuge auf den Baustellen, Verzögerungen bei Projekten und Inbetriebnahmen, mangelnde juristische Unterstützung und Absicherung der eigenen Leistung in den Verträgen, verkorkste Leistungstests. Die Liste ist lang und führt nicht gerade zu Vertrauensgewinnen am Markt bzw. bei den Kunden. Der Verkauf und das Marketing von Produkten, über deren Funktionen nicht viel bekannt ist bzw. die nicht fertig entwickelt oder nicht ausreichend getestet wurden hilft dabei wenig. Aber wir sind die Superheroes.

Karriere/Weiterbildung

Gibt es bis auf das Onboarding und damit einhergehend einige Standard-Schulungen nicht. Karriere-Perspektiven für die Zukunft sind aufgrund fehlender Mittel kaum bis gar nicht vorhanden. Selbst wenn man Verantwortung übernehmen möchte, kann man das nicht.

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