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ESG 
Elektroniksystem- 
und 
Logistik-GmbH
Bewertung

Kaum zu empfehlen

2,2
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Forschung / Entwicklung bei ESG Elektroniksystem- und Logistik- GmbH in Fürstenfeldbruck gearbeitet.

Arbeitsatmosphäre

Die finanziell getriebenen und seit Mitte 2019 groß angekündigten Umstrukturierungsmaßnahmen sind zum größten Teil gescheitert.
Zum Jahresende 2019 hat man sich daraufhin "im gegenseiten Einvernehmen" vom Geschäftsführer (Siehe News auf der ESG Homepage) getrennt.
Diese Umstände führen unter anderem dazu, dass die Stimmung im Unternehmen in letzter Zeit, laut langjährigen Mitarbeitern, einen nie dagewesenen Tiefpunkt erreicht hat.
Die Umstrukturierung lähmt das ganze Unternehmen, weil z.B. aufgrund der unsicheren Lage Stellen nicht ausgeschrieben / besetzt werden können.

Kommunikation

Die Kommunikation von der GF in Richtung Personal könnte sicherlich verbessert werden. Viele Entscheidungen fühlen sich an wie Willkür.
Die Personen, die es betrifft, werden in Entscheidungsprozesse nicht eingebunden.

Kollegenzusammenhalt

Die ESG ist ein Sammelsurium von Abteilungen und Projekten verschiedenster Art. Deshalb ist eine Pauschalaussage, die ganze ESG betreffend, hier nicht möglich.
In meiner Abteilung war ein Kollegenzusammenhalt wenig erkennbar. Es gab kein "Wir-Gefühl". Die meisten Kollegen machen halt ihre Arbeit (Dienst nach Vorschrift), ohne zu viel Herzblut zu verschwenden.
In der Mittagspause in der Kantine wird entweder über die Arbeit oder nichts gesprochen.
Besprechungen werden, falls irgendwie möglich, vermieden. Statt dessen finden (teilweise lautstarke) Einzeldiskussionen auf dem Gang statt.

Work-Life-Balance

Es gibt typischerweise 36 h und 40 h Verträge für normale Mitarbeiter und 38 h und 40 h Verträge für Vorgesetzte.
Es ist prinzipiell möglich auch eine andere Wochenarbeitszeit zu wählen. Das muss entsprechend mit dem Vorgesetzten vereinbart werden.
Alles ist sehr ordentlich geregelt und mit einem Prozess hinterlegt.

Vorgesetztenverhalten

Ich hatte den Eindruck, dass insbesondere die Vorgesetzten zwischen den beiden Gruppen "Vorgesetzte" und "Mitarbeiter" sehr stark unterscheiden.
Die Vorgesetzten sind untereinander relativ gut vernetzt und es gibt Abstimmungen darüber, wer wo eingesetzt werden soll. als Mitarbeiter erfährt man nur das Notwendigste.
Mitarbeiter werden in die sie betreffende Entscheidungsprozesse nicht eingebunden. Es wird so zu sagen über sie verfügt. Vielleicht liegt das an der Nähe der Firma zur Bundeswehr.
In meinem Fall war das Interesse einer Mitarbeiterführung seitens des Vorgesetzten kaum erkennbar.
Gespräche wurden kurz gehalten und auf das Nötigste beschränkt. Mitarbeitergespräche (Führungsdialoge) fanden überhaupt nicht statt. Die Probezeitbewertung wurde mit möglichst wenig Aufwand ohne ein Gespräch erledigt.
Über den ganzen Zeitraum meiner Tätigkeit bei der ESG hatte ich den Eindruck, dass es niemanden interessiert, ob man da ist oder nicht.

Interessante Aufgaben

Das kommt sehr auf die Abteilung und die gerade laufenden Projekte an.
Vermutlich ist es möglich bei der ESG auch mal an einem modernen Projekt zu arbeiten.
Grundsätzlich ist das Umfeld und somit auch die ESG sehr konservativ.
Prozesse und die Vergabe von Aufträgen durch die Bundeswehr dauern unglaublich lange.
In meiner Abteilung, mit Fokus auf Softwareentwicklung, gab es fast nur Langläufer-Projekte mit alter Codebasis und starrer Rollenstruktur.
Ein zukünftiger Bewerber sollte sich gut überlegen, ob er sich das antun möchte.
Falls man in seiner Karriere noch etwas erreichen möchte, ist man hier auf jeden Fall falsch.
Für mich war das einer der Hauptgründe nach relativ kurzer Zeit wieder zu gehen.

Arbeitsbedingungen

Die Arbeitsbedingungen sind grundsätzlich gut. Das Bürogebäude in Fürstenfeldbruck ist modern.
Die interne Hotline ist gut zu erreichen und die Kollegen konnten bei Problemen schnell und kompetent helfen.
Die Kantine ist gut.
Ein Manko sind die verfügbaren Parkplätze. Es findet eine Erweiterung des Hauptgebäudes auf den Parkplatz statt, so dass es sich anbietet bis 7.15 Uhr im Büro zu sein.
Ein Ausbau des Parkplatzes ist nicht geplant. Mit dem Anbau wird auch die Tiefgarage (mit mietbaren Parkplätzen und Warteliste) darunter erweitert.
Die Situation wird sich dadurch, anders als behauptet, aber nicht verbessern, da in den neuen Gebäudeteilen ja auch wieder neue Kollegen arbeiten sollen.
Man kann sich also dauerhaft auf ein frühes Erscheinen oder eine tägliche Suche eines Parkplatzes im Wohngebiet einstellen.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt erscheint branchenüblich (Defence).
Bei der ESG gibt es aufgrund der Historie verschiedene Gehaltsmodelle, wobei die Regel gilt, je moderner desto schlechter für den Mitarbeiter.
Deswegen ist auch niemand auf die letzten Versuche der Geschäftsführung eingegangen von einem alten Modell in ein neues zu wechseln.
Bei den älteren Modellen hat es sich ausbezahlt länger dabei zu sein. Das ist nun nicht mehr so.
Die ESG möchte einsparen, daher gab es eine Reihe von Maßnahmen die teilweise zum Schmunzeln einladen. Als Beispiel sei hier die Entfernung der Namensschilder an den Bürotüren genannt. Später wurden diese dann wieder montiert.
Bei der Gehaltsentwicklung stellt es sich so dar, dass der Vorgesetzte jährlich kleine Gehaltserhöhungen auf seine Mitarbeiter verteilen darf.
Größere Gehaltssprünge sind quasi nur durch Besetzung einer anderen Stelle möglich.

Karriere/Weiterbildung

Bei der ESG gibt es diverse fachliche Schulungen, die jeder besuchen kann.
Daneben gibt es spezielle Weiterbildungsprogramme für zukünftige Führungskräfte. Die Plätze dafür sind stark begrenzt und an einige Bedingungen geknüpft. So muss man unter anderem schon länger bei der ESG arbeiten und vom Vorgesetzten nominiert (und unterstützt) werden.
Neue Stellen müssen intern ausgeschrieben werden, so dass sich jeder darauf bewerben kann.
In der Realität steht der zukünftige Stelleninhaber oft schon vor der neuen Stelle fest. Die Anforderungen an die Stelle werden dann so auf den Wunschkandidaten angepasst, dass dieser am Ende einfach der Geeignetste sein wird.
Weiterhin werden bei der internen Stellenbesetzung die Kollegen bevorzugt, die ein entsprechendes Weiterbildungsprogramm besucht haben. Die fachliche Eignung für eine Stelle ist dem untergeordnet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Weiterentwicklung bei der ESG nur unter schwierigen Bedingungen möglich ist. Dabei entscheidet maßgeblich die Förderung vom Vorgesetzten.
Die mittelfristige Perspektivlosigkeit trotz langjähriger Berufserfahrung war ein weiterer Grund für mich wieder zu kündigen.

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