Ein betriebswirtschaftliches Unternehmen oder eine Hochschule? Nun ja...!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die recht lockere Atmosphäre und die freie Zeiteinteilung.
Arbeit im Bildungssektor, der, trotz Akademisierungswahn, immer menschlich lohnt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Dass nicht wirklich zugehört und verbessert wird.
Verbesserungsvorschläge
Den absurden Wachstumskurs ausbremsen, um erst einmal interne Prozesse zu verbessern.
Arbeitsatmosphäre
An und für sich gut, aber die Anspannung durch die Arbeitsbelastung ist groß und sorgt für viel Frust. Lob gibt es viel, aber es fühlt sich hohl an, da sich nichts verbessert.
Kommunikation
Es gibt eine gute Kommunikation zwischen Kollegen, aber die höheren Stellen entscheiden Dinge über Köpfe hinweg, ohne Rücksicht auf die Arbeitsbelastung. Dabei hat man oft das Gefühl, dass dort gar nicht verstanden wird, was die einzelnen Abteilungen im Detail tun.
Kollegenzusammenhalt
Allgemein gut, abgesehen von einigen, die ihr eigenes Wertesystem als einziges verbindliches ansehen und dies auch so durchdrücken müssen.
Work-Life-Balance
Aufgrund Gleitzeit und HO kann jeder die Arbeit vielfach gut einteilen. Trotzdem belastet die Masse der Arbeit immer irgendwo. Vielen fällt das Abschalten nicht leicht.
Vorgesetztenverhalten
Verständnisvolle Teamleitungen und auch eine freundliche Leitungsebene, die aber viele Probleme lediglich zur Kenntnis nimmt, jedoch keine strukturellen Lösungen umsetzt oder überhaupt diskutiert.
Interessante Aufgaben
Prinzipiell könnten alle Mitarbeiter für Interessanteres eingesetzt werden, doch alle haben zu sehr mit administrativen Routinetätigkeiten zu tun.
Mitsprache gibt es bei den Aufgabenbereichen auch, aber nur in eingeschränktem Maße.
Gleichberechtigung
Das Geschlechterverhältnis ist ausgewogen, die meisten Leitungspositionen sind in der Hand von Frauen. Die Euro-FH ist angenehm unauffällig und politisiert die Geschlechterfrage nirgendwo.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt viele ältere Kollegen, die Respekt genießen. Manchmal schleicht sich hier aber ein "Das haben wir schon immer so gemacht!" ein.
Arbeitsbedingungen
Für die vielen administrativen Aufgaben fehlen sinnvolle Arbeitsplattformen. Zu viel wird in ewigen Excel-Tabellen und auf einer grausigen, völlig veralteten Hauptdatenbank erledigt. Alle Probleme könnten verbessert werden, wenn es Automatisierungen für das gäbe, das auch automatisiert werden könnte (und das ist eine Menge). Stattdessen schwirren unzählige Mini-Infos und Detailwissen herum.
Räume und Büros sowie auch die HO-Hardware sind ok.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Euro-FH bemüht sich grüner zu werden, führt aber eine Druckerei, weil man strategisch glaubt, Printmaterial sei immer noch gewünscht. Die Rückmeldungen aus dem Tagesgeschäft sprechen aber eine gegenteilige Sprache. Die Studenten wollen viel weniger Printmaterial.
Ein Zwang zum Gendern gibt es (noch) nicht, aber auch hier wurde eine auf Geschlecht sensibiliserte Sprache empfohlen, obwohl die potenziellen Kunden der Euro-FH diese nicht ausschließlich begrüßen. Diese ist zudem elitistisch - ironisch, dass die Euro-FH als Bildungsinstution diese dann noch empfiehlt.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist unterdurchschnittlich und wird mit der Branche erklärt. Dabei wächst das Aufgabenspektrum mehr und mehr, was in Gehaltsverhandlungen konsequent ignoriert wird. Auch lässt man langjährige Mitarbeiter gehen. Anstatt sie zu halten, setzt man auf monatelang unbesetzte Stellen, die wiederum durch die Arbeitsprozesse extrem lange Einarbeitungszeiten benötigen. Nicht nur menschlich, sondern auch betriebswirtschaftlich ist dies fragwürdig.
Image
Die Euro-FH ist ein seriöses Unternehmen, was auch bei der Kundschaft Anklang findet. Diese würde freilich aber die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn sie wüsste, wie es intern teils so läuft.
Karriere/Weiterbildung
"Du kannst ja einen der Kurse machen", heißt es. Mehr nicht. Dabei hat die Euro-FH extrem viele gute Leute, die viel besser eingesetzt werden könnte, wenn man sie anspricht und die starren Abteilungen aufbessert. Insbesondere in der Trennung von Verwaltungs- und Lehrkörper fragt man sich, warum die Euro-FH es hier nicht wie die öffentlichen Hochschulen macht?