Let's make work better.

Kein Logo hinterlegt

everdrop
Bewertung

Mein einstiger Traum-Arbeitgeber wurde leider zum Albtraum-Arbeitgeber

2,9
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Marketing / Produktmanagement gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- 1x pro Woche wird ein Mittagessen gestellt
- Flexibilität durch Remote und Home Office nach eigenem Gusto
- Zusammenhalt innerhalb des Teams trotz der Situation (was aber eher nichts mit dem Arbeitgeber zu tun hat, sondern mit den Menschen selbst)
- Selbstständiges Arbeiten und vielfältiger Aufgabenbereich als Praktikant möglich, sofern man das möchte

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Auch wenn sich everdrop mit den Zusatzqualifikation des "Mental Health First Aider" mancher Mitarbeiter schmückt, wird das Problem des Burnout bzw. der Überarbeitung leider nicht ernst genug genommen. Persönlich habe ich allein in meinem eigenen Team bei mind. 3 Personen mitbekommen, dass sich die mentale Verfassung in diese Richtung bewegt. Hier muss noch einiges getan werden und die "Wertschätzung" wirklich gelebt werden. Der Workload ist viel zu hoch. Hilferufe nach Unterstützung im Team werden nicht gehört.

Praktikanten und Werkstudenten fühlen sich ausgenutzt, es wird monatelang von Übernahme gesprochen, gegen Ende des laufenden Vertrags ist plötzlich kein Budget mehr für eine Vollzeitstelle da. Man wird stattdessen von einem neuen Praktikanten ersetzt. Ist günstiger.
Andere wichtige Stellen werden dafür garnicht nachbesetzt, so gibt es seit ca. einem Jahr keinen Teamlead Design mehr.

Auf mein Arbeitszeugnis musste ich übrigens 3 Monate lang warten, trotz fast wöchentlicher Nachfrage meinerseits. Als es endlich in meinem Briefkasten lag, war das Papier total zerknittert. Zudem hatte ich 3 Monate infolge Fehler in meiner Gehaltsabrechnung, mir wurde zu wenig ausgezahlt.

Verbesserungsvorschläge

Vorab: ich möchte mich gern einer anderen Bewertung, die hier schon online ist anschließen. Ich wünsche mir von HR keine ellenlange Antwort mit Rechtfertigungen zu den oben genannten Punkten sondern dass mein Feedback und das Feedback der anderen Mitarbeitenden ernst genommen und reflektiert wird.

Dass die Kununu-Bewertung mittlerweile im Onboarding-Prozess verlangt wird finde ich unmöglich. Zu dem Zeitpunkt kann man das Arbeitsumfeld noch garnicht subjektiv bewerten. Zu Beginn wäre meine Bewertung sicher auch eine 5-Sterne Bewertung gewesen. Mich macht es wirklich traurig, dass ich den Arbeitgeber mittlerweile keinem mehr empfehlen möchte.

Das Thema Wertschätzung wird von everdrop immer ganz groß kommuniziert. Leider kann ich das mittlerweile garnicht mehr bestätigen. Mitarbeiter, welche von Anfang an beim Unternehmen sind, kämpfen seit mind. einem Jahr um einen Anpassung des Titels, Gehaltsanpassung an den gestiegenen Workload etc. Sie haben das Unternehmen regelrecht mit aufgebaut, leider scheint das dem Unternehmen garnichts zu bedeuten.

Arbeitsatmosphäre

Der tolle Spirit, der zu meiner Anfangszeit im Sommer 2021 im Unternehmen vorhanden war ist leider nicht mehr existent.
Man ging gerne ins Büro, weil man sich gegenseitig mit guter Laune und Motivation angesteckt hat gemeinsam etwas bewegen und das Unternehmen nach vorne bringen zu wollen.
Das kann ich mittlerweile leider garnicht mehr sagen. Eher meidet man mittlerweile das Büro und arbeitet lieber von zu Hause aus, weil die Stimmung im Büro wirklich komisch und bedrückend ist. Man ist schon gestresst, bevor man das Büro überhaupt betritt.
Das ist natürlich meine persönliche Wahrnehmung, allerdings wurde mir das Gleiche auch von Kolleg:innen im eigenen Team sowie Kolleg:innen aus anderen Teams bestätigt.

Kommunikation

Die Kommunikation ist wirklich katastrophal. So werden beispielsweise Kündigungen von direkten Teammitgliedern und Vorgesetzten bis einige Tage vor dem letzten Arbeitstag hinausgezögert. WARUM?!
Die Mitarbeiter reden natürlich untereinander und über den Flurfunk kriegt man natürlich trotzdem alles mit. Ich kann mir wirklich nicht erklären warum Dinge wie Kündigungen so "verheimlicht" werden.
Es gab allein in meinem Team zwei konkrete Beispiele: So haben mein Team und ich von der Kündigung unseres Teamleads zuerst von Kolleg:innen aus anderen Teams erfahren bevor es eine Woche später offiziell an unser Team verkündet wurde. Man fühlt sich so natürlich extrem vor den Kopf gestoßen wenn andere Teams vor einem selbst schon wissen, dass der eigene Vorgesetzte das Unternehmen verlässt.
Ein weiteres Beispiel ist unser Praktikant, von dessen Ausscheiden das Team offiziell erst 1-2 Tage vor dem letzten Arbeitstag erfahren hat. Eine Übergabe bzw. vor allem eine vernünftige "Verabschiedung" und ein Dank für die Unterstützung und Arbeit der letzten Wochen ist so nicht möglich und so ein Abgang hat meiner Meinung nach auch wenig mit der oft angepriesenen Wertschätzung zu tun.

Kollegenzusammenhalt

Ich kann nur von meinem Team sprechen, aber der Zusammenhalt in unserem Team war wirklich 1A. Auch in den schwierigsten und stressigsten Zeiten haben wir uns immer gegenseitig unterstützt und den Spaß an der Arbeit (meistens) nicht verloren. Irgendwie wie die Band, die auf der sinkenden Titanic Musik gespielt hat...

Work-Life-Balance

Gut und schlecht...

+ Positiv hervorzuheben sind die Möglichkeiten zum Home Office und zum Remote arbeiten, hier ist man wirklich extrem flexibel und es gibt keine langen Abstimmungs- bzw. Freigabeprozesse beispielsweise einer Workation
+ Flexible Anpassung der Arbeitszeiten/Tage in stressigen Uni-Phasen als Werkstudent möglich
+ Power Days (Menstruierende können kommentarlos frei nehmen, wenn sie unter starken Periodenschmerzen oder anderen PMS-Symptomen leiden)

- Negativ hervorzuheben ist das Gefühl ständig erreichbar sein zu müssen. Es wird zwar nicht explizit von einem verlangt, allerdings passiert es schon des Öfteren, dass nach Feierabend eine Slack-Nachricht kommt, mit etwas was unbedingt noch heute fertiggemacht werden muss. Oder man wartet für Aufgaben die am gleichen Tag Deadline haben den ganzen Tag auf Feedback nur um dieses dann 5 Minuten vor Feierabend zu erhalten.
- Ein großer Teil der Kolleg:innen die noch im Office sind, trudeln gegen 9:30 Uhr ein. Wenn man wie ich lieber früher anfängt zu arbeiten und z.B. schon um 8 Uhr im Büro sitzt wird man schräg angeschaut wenn man gegen 16:30 Uhr nach Hause geht

Vorgesetztenverhalten

Leider nicht wirklich zufriedenstellend. Man hat das Gefühl, dass Führungskräfte eingestellt werden, weil sie mit den Gründern befreundet sind und nicht weil sie Führungskräftequalitäten haben. Das zeigt sich vor allem in 1:1-Gesprächen mit dem Vorgesetzten, an der Art der Kommunikation und Führung des Unternehmens allgemein bzw. wie es bei den Mitarbeitenden ankommt und auch leider an dem Umgangston den die verschiedenen Teamleads untereinander pflegen. Die Teams bekommen sowas natürlich mit und das spiegelt sich wiederum ins eigene Team wieder und schürt Unsicherheit.
Hier besteht definitiv noch Verbesserungsbedarf.

Interessante Aufgaben

Über die Aufgaben, die ich während meiner Zeit bei everdrop hatte, kann ich mich wirklich nicht beschweren. Man kann sich hier (wenn man möchte) wirklich gut ausleben, verschiedene Sachen ausprobieren und viel Verantwortung übernehmen. Als Praktikant/Werkstudent kann man wirklich sehr viel lernen und dafür bin ich dem Unternehmen auch unendlich dankbar.

Man muss aber ehrlicherweise dazu sagen, dass man als Praktikant zwar als Vollzeitarbeitskraft behandelt wird (was natürlich ein schönes und sehr erfüllendes Gefühl ist, keine typischen Praktikantenaufgaben machen zu müssen) das Praktikantengehalt von monatlichen 560€ die hohe Arbeitsleistung und das Pensum kaum rechtfertigt.

Gleichberechtigung

Zur Gleichberechtigung der Geschlechter kann ich nichts negatives sagen

Umgang mit älteren Kollegen

Da das Unternehmen erst 3 Jahre alt ist, gibt es auf das Alter bezogen keine "älteren" Kollegen. Es gibt jedoch einige Mitarbeiter, welche schätzungsweise Mitte 40 sind.

Arbeitsbedingungen

Das Büro ist super schön im Grünen gelegen und gut an die öffentlichen Verkehrsmittel angebunden. Die Nähe zur Isar und zum Tiergarten laden auf jeden Fall zu Spaziergängen in der Mittagspause oder zum Dampf ablassen ein.

Leider ist die Arbeitsatmosphäre innerhalb des Großraumbüros an manchen Tagen wirklich nicht sehr förderlich für die Produktivität. Je nach Team befinden sich manche Kolleg:innen den ganzen Tag in Videocalls, was natürlich zu einem gewissen Lärmpegel führt. Meetingräume gibt es kaum bzw. werden diese nur wenig genutzt.

Positiv ist der Personal Trainer, der 1x pro Woche kommt.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Kann man nichts negatives dazu sagen, aber das liegt glaube ich auch in der Natur des Unternehmens. Sonst würde etwas gewaltig falsch laufen.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt der Festangestellten ist mittlerweile wirklich eine Frechheit. Das Argument, dass es sich bei everdrop um ein Startup handelt, zieht wirklich langsam nicht mehr. Besonders wenn man die Gehälter anderer "Start-Ups" in München betrachtet die um einiges kürzer bestehen.

In Gehaltsverhandlungen wird immer wieder das Argument gebracht, dass man ja in einem Startup arbeitet und dass einfach gerade kein Budget da ist für eine Gehaltserhöhung. Man wird teilweise mit 5% Erhöhung abgespeist obwohl man schon mehrere Jahre im Unternehmen ist! Wo gibts denn sowas?! Es wird stolz kommuniziert, dass das Unternehmen in einer Finanzierungsrunde 80 Mio. € sammeln konnte. Natürlich wird dieses Geld dafür genutzt das Unternehmen weiter nach vorne zu bringen und fließt nicht direkt in die Gehaltszettel der MA, jedoch wird im gleichen Zuge ja auch immer mehr von den Mitarbeitenden verlangt. Das muss kompensiert werden.

Freiwillige Sozialleistungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld, Erfolgsboni, den Coronabonus, einen Inflationsausgleich etc. gibt es nicht.

Als Praktikant wurde mir jedoch zusätzlich das MVG-Ticket bezuschusst, was bei meinem Gehalt von 560€ hilfreich war.

Image

Ich finde leider, dass das Image des Unternehmens, das z.B. auf Plattformen wir LinkedIn verbreitet wird, nicht mir der Wirklichkeit übereinstimmt.
Es wird viel getan um das Image nach außen hin stetig zu verbessern und auch jedes Mal groß auf LinkedIn, in Pressemeldungen etc. verkündet (z.B. B-Corp, TÜV, etc.) allerdings sieht das Bild, welches (ehemalige) Mitarbeiter an Freunde und Bekannte kommunizieren ein ganz anderes (aus vorher genannten und weiteren Punkten).

Karriere/Weiterbildung

Leider kaum vorhanden.
Kolleg:innen die bereits seit der Gründung im Unternehmen sind werden Gehaltserhöhungen und Anpassungen der Jobtitel auch nach monatelangen Verhandlungen und trotz monatelanger Mehrarbeit (ausgelöst durch teaminterne Kündigungen, denn die Arbeit muss ja trotzdem gemacht werden) etc. verwehrt.
Werden neue Leute von extern eingestellt, steigen diese oftmals direkt als Senior ein und zusätzlich mit einem viel höheren Gehalt, als Mitarbeitende, die schon seit Jahren im Unternehmen sind und Monat für Monat alles geben.
Es werden also nicht die eigenen Mitarbeiter, welche das Unternehmen wie ihre eigene Westentasche kennen, in höhere Positionen entwickelt sondern lieber von extern eingestellt. Das nagt natürlich stark an der Motivation.
Weiterbildungen wie z.B. Seminare etc. gibts statt der Gehaltserhöhung.

1Hilfreichfindet das hilfreich5Zustimmenstimmen zuMeldenTeilen
Anmelden