Verband ist zu schnell zu groß geworden - Chaos und mehr Schein als sein
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es gibt in unserem Bereich den Willen, Arbeitsorte und -zeiten zu flexibilisieren.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Versprechungen von Vorgesetzten werden nicht immer eingehalten. Mitarbeitern wird ein grenzwertig hohes Maß an Mehrstunden zugemutet. Es werden zu viele Aufträge angenommen, die die Mannschaft mengenmäßig nicht bewältigen kann. Die Kombination aus hoher Arbeitslast und zu vieler anderer kraftraubender Nebenkriegsschauplätze lässt die Gesundheit vieler Kollegen kollabieren. Die dann noch vor Ort befindlichen Kollegen müssen das Arbeitspensum der erkrankten Kollegen dauerhaft auffangen, wodurch sie selber krank werden. Die Mehrarbeit wird einem aber nicht gedankt, sondern als mangelnde Effizienz ausgelegt. Ein fieser Teufelskreislauf...
Die durch Fusionen geschaffene neue Größe des Verbandes und unklare Zuständigkeiten lassen einiges im Sande verlaufen. Die eine Hand weiß nicht mehr, was die andere tut. Die Verteilung über verschiedene Standorte erschwert die Arbeit zudem: Videokonferenzen, Kirchturmdenken, Unterlagen kommen beim Postversand abhanden...
Arbeitsatmosphäre
Irres Kompetenzgerangel verbrennt zu viel Kraft für inhaltliche Arbeit.
Kommunikation
Mängel in der internen Kommunikation, weil es zu wenig Manpower dafür gibt. Generell läuft die Kommunikation tragisch langsam, da jedwede Äußerung von Vorgesetzten der verschiedenen Hierarchiestufen freigegeben werden muss. Bis dann News freigegeben werden, sind Stunden und Tage vergangen.
Kollegenzusammenhalt
Leidensgenossenschaft.
Work-Life-Balance
Der Technik sei Dank wird vieles möglich gemacht.
Vorgesetztenverhalten
Abteilungsleiter, die dafür bekannt sind, ihre Mitarbeiter nieder zu machen, kommen mit ihrer Masche durch. Äußerst destruktiv! Hoher Krankenstand und hohe Fluktuationsrate.
Interessante Aufgaben
Bei der Vielzahl der zu vertretenden Branchen und Mitgliedsunternehmen wird die Arbeit nie langweilig.
Gleichberechtigung
Männerverein! Man sehe sich die Vorstandsbesetzung an. Das zieht sich durch bis ins untere Management.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden gern unsanft nach draußen befördert. Kein Ort zum alt werden.
Arbeitsbedingungen
Büroausstattung ist top. Düsseldorf erträgt man wegen der Kerosin- und Lärmbelastung nur bei geschlossenem Fenster. Münster als sterbender Standort hat zwar neue, aber grenzwertig enge Büros ohne Schalldämmung. Hannover und Neu-Isenburg haben vergleichsweise veralteten Charme. Die standortübergreifende Zusammenarbeit verlangt Flexibilität, die von der Bereichsleitung gut unterstützt wird.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umwelt- und Sozialbewusstsein spielen keine Rolle.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt orientiert sich am Tarifvertrag. Sozialleistungen gibt's einige im niedrigmonetären Bereich. Länger Beschäftigte hatten interessante Versicherungskonditionen, die sich für die jungen Mitarbeiter aber nicht mehr lohnen. Modernes wie Dienstfahrrad, Gesundheitsangebote, Betriebskindergarten o.ä. wären nicht schlecht.
Image
Es wird viel Zeit aufgewendet, das Verbandsimage zu stärken. Auf Prüfungsebene sieht sich der Verband als Big Player. Der Bankensektor steht deutlich im Mittelpunkt, weshalb der Verband in diesem Bereich auch seine Spezialisten beschäftigt.
Karriere/Weiterbildung
Die Weiterbildungsangebote sind in Ordnung. Aufstiegschancen bieten sich demjenigen, der nach oben kuschelt und nach unten tritt.