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Bewertung

Viel Schein, wenig Sein: IT-Unternehmen ohne jeden Vorwärtsdrang

1,8
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich IT bei GFT Technologies SE gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die pünktliche Gehaltszahlung.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Mit dem Wissen von heute würde ich GFT nicht nochmals als meinen Arbeitgeber wählen.

Verbesserungsvorschläge

Entwickelt ein tragfähiges Geschäftsmodell, identifiziert Kernkompetenzen, stellt kundenspezifische Ansprachekonzepte auf, fokussiert diese so ausgewählten Kunden, wendet Euch den Mitarbeitern zu, handelt mit unternehmerischem Anstand und setzt Exzellenz-Standards.

Arbeitsatmosphäre

Das Management setzt gemeinsam mit einem überforderten HR betriebsbedingte Beendigungskündigungen (trotz ausgehandeltem Interessenausgleich/Sozialplan) durch, ohne diese der Belegschaft ausreichend zu erläutern. In der Folge blamiert sich das Management, da Kündigungsschutzklagen vor Arbeitsgerichten von betroffenen Mitarbeitern/-innen eingereicht werden und Eigenkündigungen von nicht betroffenen Mitarbeitern/-innen auftreten. Parallel hierzu wird Kurzarbeit ohne rechtliche Grundlage angeordnet. Die Arbeitsatmosphäre im Business Consulting ist daher geprägt durch Angst um den Arbeitsplatz.

Kommunikation

Die Kommunikation ist eine Dauerbaustelle, nicht nur bei den Personalabbaumaßnahmen. Das Management stellt sich zwar bei quartalsweise durchgeführten Office Days den Mitarbeitern, die Veranstaltung verkommt jedoch zu einer "Selbstbeweihräucherung", da relevante Mitarbeiterthemen nicht thematisiert werden und nur selbst wahrgenommene Erfolge gefeiert werden. Darüber hinaus sind wiederholt abweichende Kommunikationen zwischen denen des Managements und der direkten Führkraft vorgekommen, was u.a. auf eine nicht vorhandene Kommunikationsstrategie schließen lässt.

Kollegenzusammenhalt

Der Kollegenzusammenhalt ist grundsätzlich gut, wobei ein negativer Trend zu beobachten ist. Die Personalabbaumaßnahmen führen dazu, dass sich Mitarbeiter/-innen bewusst "einigeln" und jeder seinen persönlichen Kampf zum Arbeitsplatzerhalt kämpft. Das räumlich getrennte Arbeiten (Remote Working) während der Corona-Pandemie trägt dabei leider auch nicht zu einer Trendumkehr bei.

Work-Life-Balance

Die Balance ist leider zunehmend verloren gegangen. Aufgrund der Vertrauensarbeitszeit wird wiederholt die "Extrameile" vorausgesetzt ohne dem Mitarbeiter/-in eine Kompensation zuzugestehen.

Vorgesetztenverhalten

Sicher kann ich nur von meiner Erfahrung mit meiner Führungskraft sprechen, aber ein gleichgerichtetes Verhaltensmuster innerhalb der GFT ist schon zu erkennen: Führungskräfte verschrecken die Mitarbeiter, da die einzig genutzte Steuerungsgröße "Auslastung" das Business Development überlagert. Auffällig ist, dass daher die strategische Weiterentwicklung der Mitarbeiter auf der Strecke bleibt. Oder wie kann es sein, dass eine große Anzahl der betriebsbedingt gekündigten langjährigen Mitarbeiter/-innen, deren Skills von GFT nicht mehr benötigt werden (aber vom Markt absorbiert werden), zuvor nicht entsprechend entwickelt worden sind? Nach Einführung einer Umstellungsoption des variablen Gehaltsbestandteils auf die monatliche Gehaltszahlung verkommt das Jahresgespräch zur Farce, da die Führungskraft kein Interesse mehr am Gespräch mit dem Mitarbeiter/-in zeigt.

Interessante Aufgaben

Meine Projekteinsätze waren anspruchsvoll, abwechslungsreich, interessant und fordernd zugleich. Ich habe den Umgang in den Projekten häufig als wertschätzender als vom eigenen Unternehmen wahrgenommen. Den 5. Stern hätte es gegeben, wenn nahtlosere Projekteinsätze (ohne demotivierender Zeiten auf der Bench) möglich gewesen wären, diese scheiterten jedoch an der Marktpositionierung der GFT.

Gleichberechtigung

Das IT-Business ist immer noch sehr von Männern dominiert, das gilt auch für GFT trotz weiblichem CEO. Strategische Initiativen zur Förderung des weiblichen Anteils in Führungspositionen habe ich nicht wahrgenommen.

Umgang mit älteren Kollegen

Eigentlich hat diese Kategorie eine null Punkte-Bewertung verdient: Mehrheitlich wurde älteren Mitarbeitern/-innen (> 50 Jahre) gekündigt. Der Arbeitgeber agiert damit verantwortungslos gegenüber dieser Mitarbeitergruppe und sendet zugleich ein fatales Signal an die verbliebene Belegschaft: Bei GFT darf man nicht alt werden, ohne das Risiko einer betriebsbedingten Beendigungskündigung im fortgeschrittenen Alter zu riskieren.

Arbeitsbedingungen

Die Arbeitsbedingungen sind abhängig vom Projekteinsatz. Hier habe ich sowohl Licht, als auch Schatten erlebt. Die GFT-Räumlichkeiten sind modern und großzügig. Die Arbeitsmittel (Laptop, Bildschirme, Headsets, Smartphone etc.) sind durchschnittlich, mehr aber auch nicht. Als IT-Unternehmen hat man es hier leider verpasst Standards zu setzen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Initiativen zur Förderung des Umwelt-/Sozialbewusstseins sind mir leider nicht bekannt. Schade, dass hier keine stärkeren Impulse gesetzt wurden.

Gehalt/Sozialleistungen

Die Gehalts- und Sozialleistungen sind im Branchenvergleich eher unterdurchschnittlich, das fiel mir jedoch erst bei meinem aktuellen Bewerbungsprozess auf.

Image

Begründet durch die langjährige Beziehung zu einem einzigen großen Kunden wird GFT von anderen Kunden entweder nicht, oder als "Billigheimer" wahrgenommen. Trotz anderslautendem Marktauftritt betreibt GFT das klassische "Body Lease-Geschäft", strategisches Business Development habe ich als Alibi-Veranstaltung ohne Durchschlagskraft wahrgenommen. Hier passen Anspruch und Wirklichkeit leider nicht zusammen. Daher mein Fazit: Viel Schein, wenig Sein: IT-Unternehmen ohne Vorwärtsdrang. Viele Mitarbeiter/-innen erkennen dies und betrachten ihren Arbeitgeber zunehmend kritisch. Daher ist aktuell eine hohe Personalfluktuation zu beobachten und für die Zukunft vermutlich ebenso unausweichlich.

Karriere/Weiterbildung

Die Weiterbildungsmöglichkeiten sind aufgrund knapper Budgets begrenzt. Wünsche des Mitarbeiters/-in werden zur Kenntnis genommen, vom Talent Management ohne Begründung abgelehnt, auf geringwertigere Trainingsalternativen verwiesen oder ins Backlog des Folgejahres übertragen.

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Arbeitgeber-Kommentar

Liebe/-r Ex-Kolleg/-in,
Danke dir für deine Zeit, deine Kritik und auch deine Verbesserungsvorschläge.

Ja, wir haben 2020 einen Veränderungsprozess begonnen. Durch die Neuausrichtung unseres Geschäftsmodells hin zu einem digitalen Transformationspartner wurde vieles Bestehende hinterfragt, neu gedacht und auch in andere Bahnen gelenkt.
Dieser Wandel hatte leider auch Einfluss auf unseren Mitarbeiterstamm und hat auch dort zu Veränderungen geführt.

Durch die gleichzeitig stattfindende Diversifizierung des Kundensegments und der damit einhergehenden Veränderung der angeforderten Profile bestand die Herausforderung Kollegen und Kolleginnen durch Weiterqualifizierungen an die veränderten Bedingungen heranzuführen. Das konnte in vielen Fällen auch erfolgreich durchgeführt werden. Wo dies nicht möglich war kam es leider auch zu Situationen, in denen wir uns von einigen sehr guten Mitarbeiter:innen betriebsbedingt trennen mussten.
Der gesamte Veränderungsprozess wurde jedoch eng durch unseren Betriebsrat begleitet und anhand eines bestehenden Sozialplans durchgeführt.
Kolleg:innen, die das Unternehmen verlassen haben, wurden von uns begleitet, z.B. durch Trainings zur Weiterqualifizierung oder Coachings für Bewerbungsgespräche.

Zum Thema Mitarbeitergespräche und Mitarbeiterentwicklung möchte ich anmerken, dass wir uns seit einem Jahr auch hier in einem Transformationsprozess befinden.
Der top-down Ansatz mit jährlichen, vom Vorgesetzten angestoßenen Mitarbeitergesprächen, erschien uns nicht mehr zeitgemäß. Unsere Mitarbeiter:innen sind hochqualifizierte Expert:innen, die ihren Bedarf an Weiterbildungen und Entwicklungsmöglichkeiten am besten selbst einschätzen können. Entsprechend sind sie auch Treiber:innen ihrer Entwicklung und können dies mit Tools wie dem Individual Development Plan oder dem kontinuierlichen Leistungsfeedback sauber und nachvollziehbar begleiten.

Kommunikation, und dass sehen wir an den Bewertungen bei Kununu regelmäßig, ist sicherlich ein ständiger Anlass zur Verbesserung. Gerade unter den aktuellen Gegebenheiten ist das als ‚richtig‘ empfundene Maß an Kommunikation allerdings sehr individuell.
Und sie ist eben nicht nur einseitig. Neben größeren Veranstaltungen wie dem quartärlichen (virtuellen) Office Days, dem (virtuellen) Business Breakfasts oder den Betriebsversammlungen besteht auch jederzeit die Möglichkeit in kleinerem Rahmen, z.B. bei monatlich stattfindenen Veranstaltungen der Line Manager oder auch im Einzelgespräch mit einem Mitglied des Management Teams die von dir genannten relevanten Mitarbeiterthemen platzieren.
Bei unseren Office Days werden auch unsere Jubilar:innen vorgestellt. Allein diesen Monat feiern wir mit acht Kolleg:innen über 20 Jahre Betriebszugehörigkeit und verabschieden Ende des Jahres sechs Kolleg:innen in den Ruhestand. Ein Erfolg, den man unbestritten feiern kann und sollte.

Ich bin mir sicher wir könnten uns hier noch über vieles austauschen. Wenn du magst, erreichst du mich unter philipp.myke@gft.com

Da du die GFT bereits verlassen hast wünsche ich dir ehrlich und von Herzen alles Gute für deine Zukunft.

Bleib gesund!

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