Sehr durchwachsener Arbeitgeber mit vielen Pro´s und Contra´s
Gut am Arbeitgeber finde ich
-in den Schichten herrscht kollegialer Umgang, ebenso mit den meisten Vorgesetzten
-viele abwechslungsreiche Tätigkeiten
-mehrere Pausenräume zur Erholung
-kostenfreie Kaffeeautomaten
-Duschmöglichkeiten
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
-Bezahlung teilweise nach Nase und/oder vorherigem Arbeitgeber(sei die Anstellung auch noch so kurz gewesen)
-undurchsichtige Entscheidungen, welche alle MA betreffen
-Ergebnisse von internen und wichtigen Umfragen werden ignoriert bzw. so interpretiert wie es gerade passt
-der aktuelle Betriebsrat stellt keine Opposition im Sinne der Arbeitgeber dar, es sind viel zu viele Mitgleider aus der Nähe der GL involviert.
Verbesserungsvorschläge
-bestehende Schichtteams so belassen - kein 8h-System
-Einigung auf einen Tarifvertrag oder mindestens die Angleichung des Joblevels an die Arbeitsaufgaben - keine Extrawürste für ehemalige Mitarbeiter von Firma XY
-12h Schichtsystem so belassen, für "Schwächere" gibt es die Möglichkeit der Teilzeitarbeit
Arbeitsatmosphäre
Das Verhältnis der Geschäftsleitung gegenüber den Schichtmitarbeitern ist aufgrund des fehlenden Tarifvertrages etwas angespannt, die GL will diesen um jeden Preis verhindern, innerhalb der Schicht-Teams herrscht aber meist ein gutes Klima, das gibt vielen MA Mut.
Kommunikation
Die GL versucht seit einiger Zeit die Kommunikation zu den Angestellten zu verbessern, es werden aber immer noch sehr viele wichtige Entscheidungen hinter verschlossenen Türen getroffen, welche aber als Konsequenz alle Mitarbeiter betreffen.
Mitunter werden firmenweite Umfragen durchgeführt, deren Ergebnisse aber dann ignoriert werden.
Kollegenzusammenhalt
In meiner aktuellen Schicht herrscht ein gutes Klima, der kollegiale Zusammenhalt ist recht gut, man trifft sich teils auch privat, das fördert vor allem den Umgang während der Arbeitszeit im Bezug auf Effektivität und Leistung der jeweiligen Schichtziele, man hilft sich gegenseitig tauscht Wissen aus.
Work-Life-Balance
Das aktuelle 12h-Schichtsystem ist natürlich nicht das non-plus-ultra, es ist aber hinsichtlich der zu leistenden Arbeitstage recht effektiv!
Man leistet somit sein Soll an Wochenstunden in weniger Tagen ab, weiterhin hat man jedes zweite Wochenende frei, somit lässt sich das Privatleben sehr gut planen.
Nachtschichten gibt es natürlich auch, wer sich auf eine entsprechende Stelle bewirbt, sollte das logischerweise vorher mit sich selbst klären, ob diese Arbeit dann noch das Richtige für ihn wäre......
Im nächsten Jahr soll auf ein 8-h System geändert werden(abgeguckt von Quimonda/Infinion), das führt dazu, dass man bis zu sagenhaften 42 Tagen ZUSÄTZLICH zur Arbeit fahren muss.
Das ist vor allem für Pendler ein Problem.
Diese zusätzlichen unnötigen Arbeitswege sind in Zeiten, in denen stärker auf den Umweltschutz geachtet wird, mehr als unverständlich.
Die im Vergleich zum 12h-System dadurch "freigewordene" Zeit ist aber recht unnütz, denn wer "reißt vor einer Nachtschicht noch Bäume aus"?
Daher wartet man genauso ruhig darauf dass die Arbeit beginnt - nur eben etwas länger.
Eine planbare Freizeitgestaltung ist damit aber noch weniger realisierbar.
Vorgesetztenverhalten
Im Großen und Ganzen sind die Vorgesetzten meist sehr kollegial eingestellt,
Egomanen gibt es aber auch hier, entsprechende Personen sind bekannt und werden entsprechend "verstanden".
Lob von Vorgesetzten wird bei guter Leistung ausgesprochen - das stärkt die Motivation !
Interessante Aufgaben
Im technischen Bereich warten meist sehr abwechslungsreiche Aufgaben, eine Routine tritt selten ein, bei entsprechender persönlicher Leistung ist es möglich, weitere Aufgabenbereiche zu erschließen
Gleichberechtigung
Bei der Behandlung der Geschlechter herrscht Gleichheit
Umgang mit älteren Kollegen
ältere Kollegen werden vollständig akzeptiert
Arbeitsbedingungen
Die Arbeit im Reinraum ist anfangs gewöhnungsbedürftig, man gewöhnt sich aber dran...
Die Arbeits- und Lärmbelastung im Reinraum ist im Vergleich zu anderen Abteilungen wie bspw. Metrology aber deutlich höher.
Hier sollte bei der Vergütung mehr unterschieden werden, bspw. in Form eines Reinraumzuschlages o.ä.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Sozialbewusstsein ist recht gut, es werden teilweise externe Projekte unterstützt und die Einstellung von behinderten Menschen gefördert.
Der gesamte Gebäudekomplex ist barrierefrei.
Auf eventuelle private Diskrepanzen zum Arbeitsalltag wird lösungsorientiert eingegangen.
In Sachen Umweltbewusstsein hat das Unternehmen mehrere Zertifikate erhalten, im Widerspruch dazu steht aber die Tatsache, dass teilweise Maschinen und/oder viele Monitore in Betrieb sind, welche nie genutzt werden, hier ließe sich der grüne Daumen noch verbessern!
Durch das geplante neue Schichtsystem werden deutlich mehr Fahrten zur Arbeit generiert - das ist ein NO-Go !
Gehalt/Sozialleistungen
Die Sozialleistungen entsprechen dem Niveau anderer Mitbewerbern der Branche.
Beim Thema Gehalt herrschen starke Unterschiede.
Oftmals ist es so, dass nicht die Ausbildung und das Können ausschlaggebend sind, sondern ob dem jeweiligen Recruiter die Nase des Bewerbers passt oder ob dieser den Namen von Firma XY im Lebenslauf stehen hat.
Weiterführende Abschlüsse werden bei der Bewerbung zwar gefordert, aber nur selten entsprechend honoriert.
Unterm Strich ist es sogar teilweise so, dass der normale Facharbeiter u.U. trotz gleicher Arbeit mehr Geld erhält - da kommt man sich manchmal schon veralbert vor!
Die Höhe des Gehaltes ist auch nicht das Problem - es sind die Unterschiede bei gleicher Tätigkeit und Leistung!
Image
Trotz seiner Größe ist das Unternehmen bei der normalen Bevölkerung eher weniger bekannt - was nicht unbedingt etwas schlechtes sein muss!
Mit dem Begriff Infineon bspw. können die Leute mehr anfangen, was meiner Meinung daran liegt, dass dort zu Anfang die Einstellungsvoraussetzungen niedriger waren, was es einer breiteren Bewerberschicht aus unterschiedlichsten Bereichen ermöglichte, sich dort zu bewerben.
Karriere/Weiterbildung
Interne Weiterbildungen werden - je nach aktuellen Anforderungen - gefördert.
Viele Facharbeiter nutzen die Möglichkeit, sich weiterzubilden.
Für Interessierte, welche ein berufsbegleitendes Studium absolvieren, gibt es aber oftmals keine Perspektive, so kam es schon mehrmals vor, dass diese das Unternehmen aufgrund fehlender Stellen verließen.
Diese Perspektivlosigkeit betrifft auch andere Bereiche.