Für gewerbliche Mitarbeiter top, im kaufmännischen Bereich flop.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die stete Verbesserung der Arbeitsumstände im gewerblichen Bereich.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Der Hang zur Tradition, der sich in den veralteten Prozessabläufen wiederspiegelt.
Verbesserungsvorschläge
Auf die einzelnen Mitarbeiter eingehen. Nicht nur den Teamleitern zuhören, die sagen was man hören will.
Arbeitsatmosphäre
Die schwankt wirklich sehr stark zwischen und innerhalb der Abteilungen. Unter den Angestellten war es stets ein tolles Klima. Je höher man in der Hierarchie geht, um so angespannter wird es.
Kollegenzusammenhalt
Schwierige Umstände schweißen zusammen. Meine Kollegen und Kolleginnen waren jedenfalls nicht der Grund das Unternehmen zu wechseln. Das sind top Mitarbeiter, denen kaum etwas zugetraut wird.
Work-Life-Balance
Es gibt eine sehr rudimentäre Gleitzeit. Die Kernarbeitszeit liegt zwischen 09:00 und 15:30 Uhr. Home-Office ist für "normale" Angestellte nicht ohne weiteres Möglich.
Dann gibt es jeden Monat eine Urlaubssperre (in den Abteilungen Personalabrechnung, Kundenabrechnung und Buchhaltung) für die ersten 7 Werktage, weil in diesem Zeitraum die Abrechnung durchgeführt wird.
Man kann natürlich auch nach Absprache an einem Tag früher gehen, aber das tut man nur sehr ungern, weil direkt die frage kommt: Wieso?
Vorgesetztenverhalten
Für mich der Grund überhaupt aus dem Unternehmen ausgeschieden zu sein.
Es gibt keine klaren Ansagen. Gibt es sie doch, dann werden sie nach belieben widerrufen oder so gedreht, wie es gerade passt. Dann gibt es regelmäßig Gespräche in denen einem Fehler vorgehalten werden.
Vom Team entwickelte Ideen und Verbesserungsvorschläge können von einem einzigen Vorgesetzten abgelehnt werden.
Ernst gemeinte Fragen wurden mit Gegenfragen beantwortet. Es fehlen einfachste soziale Kompetenzen und Teamleiter werden nicht geschult, wie sie ein Team führen.
Interessante Aufgaben
Das ist das ein großer Vor- und gleichzeitig Nachteil. Die Eigenverantwortung wird hier groß geschrieben. Die Lernkurve ist steil und man übernimmt eine Menge Aufgaben innerhalb der Abteilung.
Allerdings werden sinnvolle Verbesserungsvorschläge abgeschmettert - auch wenn es vorher heißt: Bitte immer gern neue Vorschläge einbringen. In der Hinsicht arbeitet das Familienunternehmen gefühlt noch wie vor 100 Jahren.
Arbeitsbedingungen
Es gibt einen Obstkorb. So viel zum positiven.
Nur in einer Etage gibt es eine Klimaanlage in der 5. Etage und für die PC-Arbeit hat man nur einen Bildschirm. Heutzutage im "papierlosen" Büro undenkbar.
Ich habe auch eine Systemumstellung miterlebt. Diese Umstellung hätte man nutzen können, um sich von Altlasten und umständlichen Prozessen zu befreien. Natürlich musste alles so umständlich wie eh und je bleiben. Die gesamte Abrechnung müsste endlich standardisiert werden. Aber für fast jeden Kunden gibt es eine Besonderheit zu beachten.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt entspricht dem Branchendurchschnitt und gezahlt wird pünktlich.
Allerdings wird ausgelernten Azubi wesentlich weniger gezahlt als einer extern eingestellte Arbeitskraft. Wir sprechen hier von rund 300 - 400 EUR unterschied.
Image
Wenn man lange genug dabei ist, dann sieht man wie rissig die Fassade des fast 100 jährigen Familienunternehmens ist. Man weiß wie körperlich anspruchsvoll die Arbeit der Mitarbeiter ist, sieht dann aber wofür das Geld ausgegeben wird.
Eine Designercouch am Empfangsbereich, von Kindern gemalte Kunstwerke an den Wänden jeder Etage, einen Lappen aus Blei, der an der Wand im Pausenraum hängt (ganz zu schweigen von dem Foto des kleinen Mädchens mit der roten Jacke, dass einem beim Essen mit großen Augen ansieht). Aber ein zweiter Bildschirm am Arbeitsplatz? Unmöglich.
Ich denke, dass die GRG Berlin ein wenig aus dem Blick verloren hat wohin sich das Unternehmen entwickelt. Bei der GRG Hamburg die Führungsebene wesentlich präsenter und zeigt sich nicht nur einmal im Jahr mit einem Stollen in der Hand.
Karriere/Weiterbildung
Im kaufmännischen Bereich echt schwer, weil es nur eine Hand voll Abteilungen gibt. Aufstiegsmöglichkeiten gibt es allerings viele für gewerbliche Mitarbeiter. So kann man vom Azubi, Angestellten, Vorarbeiter, Kundenbetreuer zum Regionalleiter aufsteigen.