Man gibt sich Mühe die Zufriedenheit der Mitarbeiter hoch zu halten ohne ihnen anständiges Gehalt zu zahlen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kollegen und die gute Arbeitsatmosphäre.
Flexible Arbeitszeiten sind auch eine feine Sache. In der Software Entwicklung mittlerweile aber weitgehend Standard.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Gehalt. Aktueller Führungsstil
Verbesserungsvorschläge
Deutlich mehr Gehalt. Drastischer Strategiewechsel. Ja Siemens als Mutter ist ein Großkonzern. Dennoch ist es sinnvoll Entwicklungen sauber und sorgfältig abzuschließen, statt sie übers Knie zu brechen damit sie gerade noch so ins aktuelle Fiskaljahr eingerechnet werden können. Auf lange Sicht handelt man sich so nur Probleme ein. Es ist doch für die Firma völlig unerheblich ob der Gewinn in diesem oder im nächsten Jahr verbucht wird. Lieber mehr Fokus auf anständige Produktentwicklung legen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist durch die überwiegend sehr netten und hilfsbereiten Kollegen sehr angenehm. Man findet auch schnell auf kurzem Dienstweg Lösungen.
Kommunikation
Durch das stetige Wachstum im Personalbereich kommt die Firma nun in Größen wo Prozesse strukturiert werden müssen bzw. überhaupt erstmal eingeführt werden müssen.
Das versucht man. Die bisherigen Lösungen sind da aber eher halbherzig und entsprechen mehr einer Utopie von Projektmanagern nicht jedoch dem Entwicklungsalltag.
Kollegenzusammenhalt
Ein Glück, dass die Kollegen im direkten Umfeld überwiegend ähnlich ticken. Alle bemühen sich gute Lösungen zu produzieren auch wenn das von der Geschäftsführung nicht immer gewollt ist. Die schaut nur auf Quartals- und Jahresabschlüsse nicht auf gute und sinnvolle Produktentwicklung.
Work-Life-Balance
In dem Punkt lässt sich nichts bemängeln. Arbeitszeiten sind frei, auch wenn jetzt mit Corona Home-Office versucht wird da eine gewisse Kontrolle auszuüben.
Im Grunde aber kann man arbeiten wann man möchte solange es klappt. Überstunden werden nicht angeordnet, man darf selbst entscheiden wie sehr man sich ausbeutet. Überstunden können aber unbürokratisch und ohne großes nachfragen einfach wieder abgebummelt werden, wann es einem passt.
Vorgesetztenverhalten
Die oberste Führungsebene schaut mehr auf die BWL-Kennzahlen und versucht möglichst kurzfristig schöne Ergebnisse an die Konzernmutter liefern zu können. Langfristige Strategie ist Fehlanzeige. Die mehreren Geschäftsführer fallen sich zuweilen auch gegenseitig in den Rücken.
Die direkten Vorgesetzten geraten üblicherweise ins Schwimmen wenn man sie darauf, oder auf Gehalt anspricht. Sie sehen wohl auch die Probleme können sich aber natürlich nicht negativ über die Geschäftsführung äußern.
Interessante Aufgaben
Ja es gibt interessante Aufgaben für Entwickler. Leider wird die Möglichkeit diese mit angemessener Sorgfalt und solider Architektur umzusetzen durch überladenes Projektgeschäft behindert. Weiterhin schlägt viel Kunden-Support und Betriebsführung direkt auf die Entwickler durch, die dann an manchen Tagen gar keine Software entwickeln sondern lediglich Installationen vornehmen/aktualisieren, Konfigurationen anpassen, oder Kunden erklären was es für Features gibt, die sie beim eigentlichen Projektleiter beauftragen könnten, wenn der denn wüsste worum es überhaupt geht.
Gleichberechtigung
Zwischen Geschlechtern oder sonstwelchen persönlichen Kategorien wird meiner Beobachtung nach kein Unterschied gemacht. Ich sehe keine systematische Benachteiligung
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt recht viele auch ältere Kollegen. Es werden auch qualifizierte erfahrene Mitarbeiter neu eingestellt. Wer lange in der Firma arbeitet hat aber meist schon so viele Dinge irgendwann mal angefasst, dass er sich um tausend Sachen gleichzeitig kümmern muss und für alles verantwortlich ist.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsplatzausstattung lässt kaum Wünsche offen. Individuelle Wünsche können auch schnell und problemlos umgesetzt werden. Seit Corona ist flächendeckend Home-Office (mobiles arbeiten) möglich. Ggf. wird Ausstattung die gebraucht wird aus dem Büro zu den Mitarbeitern nach Hause gebracht. Netter Service. Der sehr spontane Wechsel ins Home-Office im Frühjahr hat erstaunlich reibungslos funktioniert, obwohl vor Corona sehr viele Vorurteile gegenüber Home-Office bestanden.
Scheinbar plant die Geschäftsführung nun sogar den Mitarbeitern ihre festen Schreibtische im Büro wegzunehmen. Anscheinend wird versucht die zu knappen Räumlichkeiten durch "flexible Arbeitsplatzlösungen" in Kombination mit mobilem arbeiten auszugleichen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Spezielles Engagement kann ich in dem Bereich nicht erkennen. Die Kaffeebohnen sind jedenfalls nicht fairtrade. Basierend auf meinen bisherigen Erfahrungen mit solchen fairtrade Kaffees würde ich das aber eher als Pluspunkt auffassen. Aktuell in Corona Situation sowieso hinfällig.
Gehalt/Sozialleistungen
Nachdem immer mehr Mitarbeiter angefangen haben sich über die IG-Metall zu organisieren wird nun ein selbstgestricktes Entgeltsystem übers Knie gebrochen. Dass dabei ein annähernd tarifähnliches Gehaltsniveau angestrebt wird ist zu bezweifeln. HaCon ist aktuell eine Billiglohntochter von Siemens. Wer direkt bei Siemens angestellt ist wird mehr Geld für die gleiche Tätigkeit bekommen, da dort der Tarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie angewendet wird.
Das wird sich auch nur ändern wenn die IG-Metall es schafft ausreichend Mitglieder zu gewinnen.
Image
Bei Kunden kommt der "Hacon-Spirit" sehr gut an. Diese auf Albernheiten beruhende Marketingstrategie scheint aufzugehen, wenn sie auch für die Mitarbeiter manchmal Anlass zum Fremdschämen bietet.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung? Ja wenn man Bedarf bei sich sieht, kann man sich an die nächste Führungskraft wenden und muss gut begründen wieso,weshalb,warum man dort bedarf sieht, welche Maßnahme genau da geeignet wäre um das abzustellen und dann ganz viel persönlichen Einsatz zeigen und bitte bitte machen. Und dann? Keine Ahnung, niemand den ich kenne kam hier bisher soweit.
Karriere? Ja man darf gerne mehr Verantwortung übernehmen. Am Gehalt ändert das allerdings nichts. Das ist der HaCon Spirit. Wir sind ja alle flexibel. Nur weil jemand mal über den Tellerrand schaut, muss der doch nicht gleich mehr Geld kriegen. Gut. Dann schaue ich besser nicht.