Erfüllen jedes miese Zeitarbeitsklischee - bloß nicht!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich habe hier sehr schnell Arbeit gefunden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Aufdringliche Kommunikation, Probleme beim Gehalt, Intransparenz, dass Mitarbeiter zu "freiwilligen" massiven Gehaltseinbußen gedrängt wurden.
Verbesserungsvorschläge
Die Mitarbeiter als Mitmenschen anerkennen, die es verdient haben, mit Respekt behandelt zu werden und in Würde zu leben.
Arbeitsatmosphäre
Das Verhalten meiner Vorgesetzten im Büro war für mich von mangelnder Transparenz geprägt. Erst gab es widersprüchliche Infos bezüglich der Übergabe und der Unterzeichnung des Arbeitsvertrags (vor Ort/per Post), dann wurde das weitere Vorgehen zur Klärung offener Fragen nicht wie angekündigt umgesetzt. Es kam auch vor, dass ich unter einem frei erfundenen Vorwand ins Büro zitiert wurde, wo ich dann ein Dokument mit einer Arbeitszeitreduktion auf fast die Hälfte der Stunden unterschreiben musste/sollte. Das Ganze sollte ich mal eben so im Flur machen ohne weitere Erklärung, als wäre es das Normalste der Welt, mal eben so zuzustimmen, dass man rückwirkend ab dem laufenden Monat fast die Hälfte seines Lohns verliert.
Einen den Arbeitsunterlagen beiliegenden Test über Arbeitssicherheit sollte ich auf gut Glück und ohne jegliches Infomaterial bearbeiten, die richtigen Antworten wurden natürlich nicht nochmal erläutert.
Zudem wollte man mich überreden, eine andere Art des Arbeitsverhältnisses einzugehen. Fälschlicherweise wurde vom Mitarbeiter behauptet, dass das andere Beschäftigungsverhältnis keinerlei Vorteile für den Arbeitgeber, aber viele Vorteile für den Arbeitnehmer hätte.
Kommunikation
Mein Vorgesetzter kommunizierte am liebsten per Whatsapp. Wenn man nicht schnell genug abnimmt, wird man mit Anrufen bombardiert und es kamen auch vorwurfsvolle, fast schon beleidigt wirkende Rückfragen, wieso man nicht innerhalb weniger Minuten reagiert. Als es keine Einsätze mehr für mich gab, wurde die Kommunikation bis zur Zusendung der Kündigung komplett eingestellt.
Work-Life-Balance
Wie gesagt - es wird dauerhafte und kurzfristige Erreichbarkeit gefordert. Das mag zwar im Bereich der Zeitarbeit normal sein, schränkt einen aber in der Lebensführung stark ein. Ich konnte nichts machen, ohne erwarten zu müssen, dass ich von der Arbeit kontaktiert werde und dann sofort springen muss.
Vorgesetztenverhalten
Machte einen befremdlichen Eindruck. Sehr aufdringlich und respektlos im Kontakt. Als ich morgens an einem Tag ohne geplante Einsätze nicht sofort ans Handy ging, musste ich erklären, warum ich nicht schneller abgehoben habe. Dann wurde mehrmals "unterstellt", dass ich geschlafen habe. Ein anderes Mal wurde ich mehrmals während eines Einsatzes (der mir kurz vorher von demselben Mitarbeiter zugeteilt wurde) angerufen und angeschrieben.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben im Entleihbetrieb entsprachen meinen Erwartungen.
Arbeitsbedingungen
Für eine Tätigkeit mit einer geplanten 5 Tage-Woche wurde mir genau ein Kleidungsstück Arbeitskleidung zur Verfügung gestellt. Aufgrund der in der Zeitarbeit legalen sehr kurzen Kündigungsfrist musste ich die ersten Wochen darum bangen, ob ich übermorgen noch Arbeit habe. Sobald von meinem ersten Entleihbetrieb keine Einsätze mehr kamen, erhielt ich die Kündigung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ich empfinde es nicht als sozial, Mitarbeiter bei der ersten Gelegenheit zu kündigen und dann die Möglichkeit auf ein neues Arbeitsverhältnis zu verbauen. Ohne Rücksicht auf Verluste und wegen der eigenen Inkompetenz/wegen mangelnder Planungskompetenz werden Mitarbeitern die Stunden massiv gekürzt.
Gehalt/Sozialleistungen
Die in der Stellenanzeige versprochene Fahrkarte wurde nie erwähnt. Könnte daran liegen, dass das Stellenangebot Wort für Wort vom Entleihbetrieb kopiert wurde. Könnte schwierig werden für Mitarbeiter, die nicht sowieso schon eine Fahrkarte haben, weil man wirklich überall im Stadtgebiet eingesetzt wird.
Das Gehalt ist wie zu erwarten sehr niedrig.
Es kam während meiner Beschäftigung zu Diskrepanzen bei der Lohnabrechnung, die darin gipfelten, dass mir nur ein Bruchteil des mir zustehenden Gehalts gezahlt und der Rest erst nach Ankündigung juristischer Schritte und erst im Folgemonat überwiesen wurde. Bei so vielen Mitarbeitern und jahrelanger Erfahrung erwarte ich mehr Kompetenz, was dem Vorfall einen zwielichtigen Eindruck verleiht. Tut mir sehr leid für Mitarbeiter, die vielleicht ihre Rechte nicht kennen.
Image
Das Unternehmen ist eine Arbeitnehmerüberlassung von vielen, aber Zeitarbeit hat meinem Eindruck nach generell einen miesen Ruf (der hier voll bestätigt wird).