Ein Drama in vielen Akten. Die Fassade bröckelt so schnell wie die Stimmung sinkt.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Produkte sind nach wie vor top, auch wenn es an echten Innovativen fehlt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Misstrauen, Klima der Angst, keine Bereitschaft für Veränderungen, patriarchischer Führungsstil, nach außen modern und lustig, nach innen angestaubt und bieder.
Verbesserungsvorschläge
Es wird sich vermutlich nie etwas an der schlechten Stimmung und der Angst der Leute ändern, solange man an den selben Leuten in der Geschäftsführung festhält. Es fehlt frischer Wind, Leute mit Emphatie und dem Verständnis für eine gute, moderne Mitarbeiterführung. Ganz wichtig auch das Vertrauen in seine Leute anstatt permanenter Kontrolle und Angst die Mitarbeiter würden nichts tun.
Arbeitsatmosphäre
Wichtige Faktoren wie Fairness und Vertrauen existieren nur auf der Wertekugel, die maximal als Briefbeschwerer dienen kann. Lob gibt es de facto nicht. Man arbeitet nach dem Motto "Nicht geschimpft ist gelobt genug."
Das Arbeitsklima im Vertrieb ist geprägt durch Misstrauen, Unsicherheit und Kontrolle.
Auch wenn es in den letzten Jahren einige Ups and Downs gab, wird das Problem nicht angegangen sondern immer nur verschärft. Durch die Entlassung bzw. das Rausekeln langjähriger Mitarbeiter und das permanent drohende Damoklesschwert wird die Atmosphäre der Angst nur weiter gepusht.
Kommunikation
Gibt es im Vertrieb nicht. Die wirklich wichtigen Dinge erfährt man über externe Kontakte oder direkt aus der Presse. Vorgewarnt wird nur wenn mal wieder kritische Artikel aus der Presse drohen. Ansonsten kommen alle Infos zu spät oder gar nicht bei uns an. Ansonsten werden in regelmäßigen Meetings die selektiv ausgewählten Zahlen präsentiert.
Kollegenzusammenhalt
Da kann ich nur sagen, dass die Kollegen einem über so manch schlimmen Tag retten. Hier gibt es nichts negatives zu sagen.
Work-Life-Balance
Auf Kollegen mit Familie wird wenig Rücksicht genommen und oft verständnislos reagiert. Am besten ist man jung, hat Energie ohne Ende und macht ohne Murren Überstunden. Ansonsten ist es mal so, dass auf zu viele Überstunden mit Rüge reagiert wird, beim nächsten Mal macht man wieder zu wenig. Recht machen kann man es keinem. Erwähnenswert ist noch, dass im Vertrieb keine Überstunden gezählt werden und man quasi umsonst arbeitet, auch die Arbeit am Laptop zu Hause ist Freizeitvergnügen.
Vorgesetztenverhalten
Da geht die Schere sehr weit auseinander. Die direkten Vorgesetzten sind teilweise ok, andere aber sind menschlich unter aller Kanone. Je höher man in der Hackordnung blickt umso schlimmer wird es. Begriffe wie Menschlichkeit, Emphatie und Verständnis existieren nicht im immer weiterwachsenden Wasserkopf der Manager. Es wird durch die Vorgesetzten nicht individuell auf die einzelnen Mitarbeiter eingegangen, sondern man setzt pauschal alle unter Generalversdacht.
Interessante Aufgaben
Das Produkt an sich ist toll und auch die Arbeit mit den Kunden macht Spaß. Es ist im Prinzip zwar immer die selbe Arbeit, aber wenn man den Job gerne macht, ist das kein Problem.
Gleichberechtigung
Es existieren keine Frauen in der Geschäftsführung. Dort herrscht ein Patriarchat an dem nicht gerüttelt wird.
Umgang mit älteren Kollegen
Für den Vertrieb gilt, dass man versucht ältere Kollegen durch junge Leute auszutauschen. Teilweise geschieht das durch früheres Starten in die Altersteilzeit/Ruhestand, aber man bekommt auch immer wieder mal mit, wie langjährige Mitarbeiter durch sehr fragwürdige Methoden rauskomplementiert werden.
Arbeitsbedingungen
Über die Ausstattung sowie die Firmenwägen kann man nicht meckern. Auch im Neubau wurde auf hochwertige Ausstattung wert gelegt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier gibt es in Bezug auf Inhaltsstoffe sowie die Unmengen an Verpackungs- und Plastikmüll definitiv Verbesserungspotenzial.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt für langjährige Mitarbeiter und die, die gut verhandelt haben, ist gut und in der Branche oben angesiedelt. Das System der Betriebsrente ist auch sehr interessant, wenn man den plant dort tatsächlich bis zur Rente zu bleiben.
Image
Kommt beim Kunden und beim Endverbraucher nach wie vor gut an. Allerdings hat die gehäufte negative Berichterstattung in der letzten Zeit Spuren am Saubermann-Familienunternehmen hinterlassen. Im Vertrieb tut sich Haribo mittlerweile schwer Kandidaten für Nachbesetzungen zu finden, da sich negative Stimmung im Vertriebsumfeld seit längerem herumspricht.
Karriere/Weiterbildung
Gibt es so gut wie nicht. Weder hat man die Chance auf eine Gehaltserhöhung, auch wenn man zu den TOP Leuten im Vertrieb gehört, noch ist die Chance groß weiter zu kommen. Dies wird nur sehr wenigen gewährt und der Rest wird von extern besetzt. Auch versprochene weitere Stufen auf der Karriereleiter werden nicht immer in die Tat umgesetzt, was auch schon zu Kündigungen geführt hat.