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Havelländische 
Eisenbahn 
AG
Bewertung

Völlig chaotische, unstrukturierte IT. Frustrierend und Demotivierend. Fire & forget-Praxis

1,3
Nicht empfohlen
Ex-FührungskraftHat bis 2019 im Bereich IT bei Havelländische Eisenbahn AG in Berlin gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die Baucontainer sind wenigstens mit Klimaanlagen ausgestattet und die Kaffeemaschine ist gut.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Projekte sollten abgeschlossen sein, bevor neue gestartet werden. Die Masse an offenen Baustellen im IT-Bereich war wirklich beeindruckend – im negativen Sinn. Hierzu gehört sicherlich ein Verständnis seitens der Geschäftsleitung, aber in erster Linie jemand, der das entsprechend vermitteln kann. Das Prinzip, mit einem Minimum an Aufwand (Personal) ein Maximum an Ergebnissen (Projekten) zu erzielen ist falsch und führt zum „Verheizen“ der Mitarbeiter (siehe Work-Life-Balance).
Wie gut und fair ein Arbeitgeber ist kann man sehen, wenn das Arbeitsverhältnis beendet wurde. Die hier gelebte „Fire and forget“-Praxis, dass ich nach der Kündigung meinem Zeugnis (was kann an einem einfachen Arbeitszeugnis mehr als einen Monat dauern?) und der korrekten Auszahlung meiner Urlaubstage hinterherrennen musste, empfand ich mehr als unprofessionell. Durch die Verzögerungstaktik in Bezug auf das Zeugnis wurde es mir erschwert, mich neu zu bewerben.

Verbesserungsvorschläge

Es braucht seine Zeit, sich in einem neuen Arbeitsumfeld einzuarbeiten – insbesondere, wenn eine Abteilung derart chaotisch ist und die Stelle neu geschaffen wurde. Hierzu gehört auch zu lernen, wie der jeweils andere tickt und aufeinander zuzugehen. Eine Führungskraft, die ihre Denk- und Arbeitsweise als Maß aller Dinge sieht, nichts anderes gelten lässt und ihr Verhalten nicht selbst reflektieren kann/will, stellt in meinen Augen ein Anachronismus dar. Von Führungskräften sollte man eine gewisse Souveränität und Stressresistenz erwarten können. Darüber hinaus ist zusätzlich zur fachlichen Kompetenz eine soziale Kompetenz wirklich hilfreich.
Es muss einen Einarbeitungsplan geben, an man sich orientieren kann. Auch und vor allem sollte eine wertschätzende Kommunikation hinsichtlich konkreter (!) Erwartungen und Zieldefinitionen geführt werden. Einem neuen Mitarbeiter mit ausdrücklichem Misstrauen zu begegnen ist kontraproduktiv.

Arbeitsatmosphäre

Ich kann hier nur meinen persönlichen Eindruck meiner Abteilung wiedergeben.
Aufgrund der extremen räumlichen Enge und dem ständigen Kommen und Gehen herrschte meist eine unruhige und hektische Arbeitsatmosphäre. Bei Telefonaten verstand man oft sein eigenes Wort nicht.
Durch das Verhalten des Vorgesetzten, dass mir gegenüber von Beginn an durch Misstrauen und Intoleranz gegenüber anderen Denk- und Vorgehensweisen geprägt war, kann ich die Arbeitsatmosphäre nur als angespannt, demotivierend und frustrierend bezeichnen.

Kommunikation

Innerhalb der Abteilung: Hauptsächlich zwischen Tür und Angel oder durch Telefonate – oft vom Auto aus – und dann auch nur im Telegrammstil. Regelmäßige Meetings gab es kaum.
Es gab weder einen Einarbeitungsplan für mich, noch existiert eine IT-Dokumentation bzw. ein Notfallhandbuch zum evtl. Selbststudium.
Für die Einarbeitung wäre somit eine strukturierte Kommunikation und eine enge Zusammenarbeit mit dem Vorgesetzten zwingend erforderlich gewesen, was aber nicht der Fall war.
Meiner Erfahrung nach wird Kritik nicht direkt und unter 4 Augen geäußert. Stattdessen werden Meetings mit der Personal-Abteilung „als neutralen Zeugen“ angesetzt. (Warum nicht jemand vom Betriebsrat oder Kollege X aus dem Einkauf, der Buchhaltung oä.?) Somit wird alles „an die große Glocke gehangen“ und direkt an die Personalabteilung/Geschäftsleitung weitergegeben. Abteilungsinterne Lösungen oder konstruktive Kritik werden nicht angestrebt.

Kollegenzusammenhalt

Freundlich hilfsbereit, aber teilweise herablassend und oberlehrerhaft.

Work-Life-Balance

Ein Mitarbeiter hatte mehr als 18 Monate keinen Urlaub, "weil so viel zu tun war." Soviel zur Work-Life-Balance. Überstunden sind an der Tagesordnung und können nur sehr schwer abgebummelt werden. Soweit ich es erlebt habe, gilt dies scheinbar nicht für die Abteilungsleitung.

Vorgesetztenverhalten

Mein persönlicher Eindruck: Unterirdisch. Umgangston war von Beginn an hektisch, genervt, unfreundlich und alles andere als wertschätzend.
Andere technische Lösungswege oder Vorschläge wurden nicht akzeptiert. Es wurde von mir erwartet, dieselbe Denk-, Arbeits- und Ausdrucksweise zu haben. Für mich bedeutete das, dass ich mich persönlich und meine Erfahrungen nicht einbringen durfte, was ich als sehr demotivierend empfand.
Von Beginn an wurde mir mit Misstrauen begegnet. Zitat bei einem Meeting mit einem externen (!) Dienstleister: „Ich vertraue keinem Bewerber. Vertrauen muss man sich erst verdienen.“ In der Praxis bedeutete es, dass z.B. Zugangsdaten, die ich zur Lösung der täglichen Aufgaben benötigte mir nur sehr zögerlich herausgegeben wurden und mir hier „Übermotivation“ vorgeworfen wurde. („Du stehst mit durchdrehenden Rädern am Start!“) Somit musste ich in den ersten Wochen ständig danach fragen und bitten, was jedoch nicht gewünscht war (s.o. "Umgangston"). Das war für mich mehr als frustrierend.

Interessante Aufgaben

Nein, es sei denn, man hat Interesse an halbfertigen Strukturen und Projekten, die man jedoch ohne „Herrschaftswissen“ auch nicht überblicken kann.

Arbeitsbedingungen

Viel zu beengt. Bis zu vier Personen in einem zu kleinen Baucontainer-Büro – Abhilfe nicht in Sicht. Dazu kamen häufig Störungen durch Mitarbeiter, die nur mal auf ne Tasse Kaffee vorbeikamen oder spontan mit einem Problem vor der Tür standen, anstatt das hierfür vorgesehene Ticketsystem zu nutzen. Ein konzentriertes und strukturiertes Arbeiten war somit nicht gegeben, was u.a. auch zu einer unverhältnismäßig langen Bearbeitungszeit der Serviceanfragen beitrug.
Der Berg an nicht abgeschlossenen Projekten erforderte ständige Nach- bzw. Ausbesserungsarbeiten, wobei keine abschließenden Lösungen erreicht wurden.
Strukturiertes, planvolles Arbeiten: Fehlanzeige.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Sozial ist anders. Ich wurde aus einem bestehenden, ungekündigten Arbeitsverhältnis abgeworben. Sicherlich ist es immer ein Risiko – für beide Seiten. Aber die Kommunikationsprobleme mit der Abteilungsleitung hätten mit etwas gutem Willen, weniger Intoleranz und klaren Absprachen sicherlich gelöst werden können. So etwas wie „Welpenschutz“ gab es nicht. Stattdessen: Kündigung nach vier Monaten, wovon zusammengerechnet gerade mal 5-6 Wochen eine Zusammenarbeit gegeben war. Hier hätte ich von einem Arbeitgeber, der sich auch einer sozialen Verantwortung bewusst ist, erwartet, sich vermittelnd und konfliktlösend einzubringen.
Mein persönlicher Eindruck war schon recht früh nach meinem Einstieg, dass die hier neu geschaffene Position scheinbar nicht durch die Abteilungsleitung selbst gewünscht war, sondern vermutlich eher seitens der Geschäftsleitung, um Ordnung in Chaos zu bringen. Anders kann ich mir das von Anfang an ablehnende Verhalten und den Umgangston hier nicht erklären.

Image

Man versucht, sich ein modernes und soziales Image nach außen zu geben. Entspricht aber nicht dem, was ich dort erlebt und gesehen habe.

Karriere/Weiterbildung

Zumindest die Abteilungsleitung nahm an Weiterbildungsmaßnahmen teil.
Von der Möglichkeit weiterqualifizierender Schulungen für die Mitarbeiter im IT-Bereich habe ich nichts mitbekommen.


Gleichberechtigung

Umgang mit älteren Kollegen

Gehalt/Sozialleistungen

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Arbeitgeber-Kommentar

Ulrike Stöhr, Personalabteilung Havelländische Eisenbahn AG
Ulrike StöhrPersonalabteilung Havelländische Eisenbahn AG

Eine Probezeit dient immer beiden Seiten dazu, sich kennenzulernen und zu sehen, ob es auf Dauer passt. Wir bewerten die Vorkommnisse anders, als Sie sie dargestellt haben.
Wir wünschen Ihnen für Ihre Zukunft beruflich wie auch privat weiterhin alles Gute und viel Erfolg.

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