Guter Arbeitgeber mit vielen ungenutzten Möglichkeiten
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man kann sehr viel lernen, viel Verantwortung übernehmen. Sehr kurze Wege. Werkleiter auf der Fläche sichtbar. Sehr gute Zusammenarbeit möglich, wenn man sich an die richtigen Leute hält. Viel passiert zwischenmenschlich, kaum anonym. Klassischen Vorteile des Mittelstands. Inhaberfamilie sichtbar und greifbar. Langfristige Strategie, kein dauerhaftes optimieren von Quartalszahlen für irgendwelche Aufsichtsräte. Keine Kurzarbeit bisher. Regelmäßige After-Work Events werden angeboten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Durch fehlende Strategie und Orientierung wird aktuell viel gemeckert. Wenn wir die Energie auf Verbesserungen für unsere Kunden konzentrieren würden, hätten alle weniger zu meckern. Die Richtung muss aber von oben vorgegeben und eingefordert werden.
Verbesserungsvorschläge
Strategie für die aktuelle Zeit deutlich kommunizieren. Ziele setzen und Einhaltung einfordern. Dann gemeinsam Erfolge feiern. Den Fleißigen belohnen und dem Faulen zeigen, dass man ihn auch sieht. Gemeinsame Vision für die nächsten Monate würde helfen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre kann in Summe sehr gut und konstruktiv sein. Im Detail kann man viel meckern, muss man aber nicht. Wer nach Hilfe fragt bekommt sie auch, internes Netzwerk ist sehr wichtig. Wer sich aus allem raushalten möchte kann auch das, braucht sich aber nicht zu wundern. Ob Themen konstruktiv oder destruktiv angegangen werden hängt von den Protagonisten ab. Das Unternehmen hat lange in Silos gearbeitet, an der Verbesserung müssen wir alle arbeiten. Lernen Erfolge auch gemeinsam zu feiern (Bspw. BAU).
Kommunikation
Ist ein Prozess. Durch jahrelange Silos kaum etablierte horizontale Kommunikationsflüsse, man muss selbst viele Dinge erfragen. Geht aber allen so. Wer fragt bekommt Antworten. Geschäftsleitung noch zu wenig sichtbar, ein Vorausgehen mit deutlicherer und regelmäßigerer Kommunikation würde vielen helfen.
Kollegenzusammenhalt
Insgesamt sehr gut. Man grüßt sich, kann sich relativ problemlos vernetzen. Hin und wieder auch mal kleinere Sticheleien, bleibt bei 850 Mitarbeitern aber nicht aus. Auch hier viele die meckern, aber wirkliche Politik aus Großkonzernen nicht kennen. Alles sehr familiär und auf Augenhöhe. Sehr wenige Kollegen die von Beruf wichtig sind und ihr Ego über die Flure schleifen.
Work-Life-Balance
Produktion im Schichtbetrieb eher unflexibel, es wird aber nach Lösungen gesucht. Viel passiert geräuschlos in den Abteilungen. In allen Verwaltungsbereichen Gleitzeit, die Meisten kommen früh und gehen früh.
Vorgesetztenverhalten
Wenn man seine LinkedIn-Bubble Ansprüche ablegt wirklich gut. Keiner perfekt aber es wird daran gearbeitet. Es wird für beinahe jedes Problem eine Lösung gefunden, aber wie überall ein Geben und Nehmen.
Interessante Aufgaben
Extrem viele Möglichkeiten was zu bewegen. Wer ein bisschen mehr macht als er unbedingt muss und bereit ist auch mal eine halbe Stunde länger zu bleiben bekommt sehr schnell zusätzliche Aufgaben.
Gleichberechtigung
Je nach Bereich klassischerweise Männer. In vielen nicht metallbaunahen Bereichen Parität. Bei neuen Auszubildenden auch in den Werken Frauen eingestellt, es wird dran gearbeitet.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich merke keinen Unterschied.
Arbeitsbedingungen
Werke sehr sauber. Ausstattung nicht das Beste vom Besten aber sehr gute Qualität und alles da was man braucht. Wenn Dinge benötigt werden braucht man oft nur 1-2 gute Argumente. Ausstattung in vielen Branchen (bspw. Handwerk) oft schlechter.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Viele Zertifizierungen für Nachhaltigkeit kommen aktuell, es wird Müll vermieden so gut es für ein produzierendes Unternehmen geht. Kunden können Ware auch annähernd unverpackt bestellen. Hauptmaterial Aluminium wird bei Schrottware recycled.
Gehalt/Sozialleistungen
Mehr geht immer, woanders wird oft aber auch deutlich weniger bezahlt. Unternehmen zahlt verlässlich, Urlaubs- und Weihnachtsgeld als Bestandteile. Wenn möglich gibt es auch noch zusätzliche Zahlungen (Corona-Prämie, Inflation usw.), nicht selbstverständlich. Es gibt regelmäßig Anpassungen und das sogar ohne das man Fragen muss. Wer jedes Jahr 15% mehr will muss Lokführer werden.
Image
Für das was möglich ist noch nicht gut genug. Leider noch oft das alte, konservative Image. So ist heroal heute in vielen Bereichen nicht mehr, in manchen leider schon. Aber da hat sich in den letzten Jahren viel getan.
Karriere/Weiterbildung
Wer will der kann. Man muss aber bereit sein auch mal ein bisschen mehr zu tun als verlangt. Wer versucht mit Minimalaufwand durchzukommen wird eher nicht gefördert.